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JULIA COLLECTION Band 14

JULIA COLLECTION Band 14

Titel: JULIA COLLECTION Band 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH BEVARLY
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öffnete langsam die Augen und umschloss ganz automatisch seine Finger mit ihrer Hand. Einen winzigen Augenblick lang sah sie ihn mit einem Ausdruck an, als hätten sie sich gerade lange und intensiv geliebt. Dann begriff sie, wen sie vor sich hatte. Sie ließ sofort seine Hand los, fixierte ihn misstrauisch und setzte sich schnell auf.
    „Was willst du?“, fragte sie mit tiefer, verschlafener Stimme.
    Willis konnte nicht gleich die richtigen Worte finden. „Ich…“, begann er dann.
    Er konnte den Blick nicht von ihren Oberschenkeln lösen, die durch Rosemarys plötzliche Bewegung noch mehr entblößt worden waren. Sie bemerkte, wohin er sah, und zog das Nachthemd schnell bis zu den Knien herunter.
    „Willis“, fing sie wieder an, „was tust du hier unten? Was Willst du?“
    Er blickte ihr ins Gesicht und bemerkte, dass sie errötete. Leider hatte er selbst keine Ahnung, was er eigentlich hier wollte: „Ich … hm … Warum sitzt du eigentlich immer zu Hause und siehst fern?“
    Sie sah ihn überrascht an. „Was geht dich das an? Ich vermute mal, ich bin zu dumm, um Bücher zu lesen. Fernsehen ist für ein Spatzengehirn wie meins genau das Richtige.“
    Jetzt stieg Willis die Röte ins Gesicht. „Das habe ich nicht gemeint.“
    „Nein?“
    „Nein. Ich will nur wissen, warum du … Ich meine, warum du nicht …“
    „Nicht was?“
    Er konnte nicht mehr zurück, auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn missverstand. „Warum du niemals ausgehst?“
    Sie zog ein großes Kissen hinter dem Rücken hervor und presste es sich gegen die Brust, als suche sie Schutz. „Warum interessiert dich das?“
    „Vergiss es“, sagte er schnell und drehte sich um. „Vergiss, dass ich gefragt habe.“
    „Das wird mir nicht schwerfallen“, rief sie hinter ihm her.
    Willis blieb erst am Treppenabsatz stehen. Eigentlich war er ja heruntergekommen, um sich bei ihr zu entschuldigen. Und stattdessen hatte er sie wieder beleidigt. Er ging zurück ins Wohnzimmer und blieb vor dem Sofa stehen.
    „Ich wollte mich entschuldigen“, sagte er leise, sah sie dabei aber nicht an. „Es tut mir leid, dass ich mich letzte Nacht so schlecht benommen habe. Ich hatte kein Recht, so mit dir zu sprechen.“
    Sie schwieg lange, und als er ihr ins Gesicht sah, entdeckte er wieder diesen misstrauischen Ausdruck. „Du willst dich für gestern Nacht entschuldigen?“, wiederholte sie.
    Er nickte.
    „Nur für letzte Nacht?“, fragte sie. „Das ist alles?“
    Dies war seine Chance, das wusste er. Endlich hatte er die Gelegenheit, sich für all das zu entschuldigen, was er ihr früher angetan hatte. Er brauchte nur zu sagen: „Es tut mir leid, dass ich früher so eklig zu dir war“, und alles wäre anders. Sie könnten ihr Leben noch einmal ganz von vorne beginnen. Sie könnten sich über die Vergangenheit unterhalten, und vielleicht würden sie endlich verstehen, was damals in ihnen vorgegangen war.
    Stattdessen starrte Willis Rosemary nur schweigend an. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich herausfinden wollte, was sich früher zwischen ihnen abgespielt hatte. Denn im Grunde war er der Überzeugung, dass Rosemary March sich nie für ihn interessiert hatte. Und die Vorstellung, dass er immer noch intensive Gefühle für sie hatte, die sie nicht erwiderte, war mehr, als er momentan ertragen konnte.
    Denn schließlich war er hier wegen seiner Forschungsaufgaben, und davon sollte ihn nichts ablenken. Er brauchte seine ganze Konzentration, um den Forschungsauftrag zu Ende zu führen, und durfte seine Zeit nicht mit der Analyse seiner Gefühlswelt vertrödeln.
    „Das, was ich letzte Nacht sagte, war vollkommen unangebracht, und ich möchte mich dafür herzlich entschuldigen.“
    Sie nickte. Offensichtlich hatte sie verstanden, dass sie nicht mehr erwarten konnte. „Gut“, sagte sie nur.
    „Du bist mir nicht mehr böse?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin dir nicht mehr böse wegen gestern.“
    Mehr würde nicht kommen, das wusste er. Und jetzt musste er sich wieder um den Kometen kümmern. „Okay.“ Das war’s, sagte er sich. Warum stand er dann noch immer hier herum? „Möchtest du den Kometen sehen?“, fragte er plötzlich.
    Sie hob überrascht die Augenbrauen. „Wirklich?“ Sie wirkte begeistert.
    „Morgen Nacht wird man ihn auch mit bloßem Auge sehen können, aber durch das Teleskop ist er heute schon gut zu erkennen.“
    Sie lächelte kurz und nickte.
    Willis war verblüfft. Sie schien echtes Interesse zu haben. Auch

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