JULIA COLLECTION Band 15
versprach Mack.
Er wollte gerade nach seinem Glas greifen, als Ben die Augen weit aufriss und Richard der Mund offen stehen blieb. Mack drehte sich um und sah ein vollbusiges Model, mit dem er sich vor einigen Monaten getroffen hatte, auf sie zukommen. Cassandra war aufregend, spärlich bekleidet und hemmungslos. Sie trat zu ihm und gab ihm einen Kuss, der normalerweise die tollsten Fantasien in ihm geweckt hätte.
„Hey, Darling“, grüßte sie mit sinnlicher Stimme und ignorierte seine Brüder. „Du hast mir gefehlt.“
Mack versuchte, ihre Hand festzuhalten, mit der sie zielstrebig seine Gürtelschnalle ansteuerte. „Cass, ich möchte dir meine Brüder vorstellen. Richard, Ben, das ist Cassandra.“
Sie war sichtlich erstaunt, dass er sie nicht heißer begrüßte. „Freut mich“, bemerkte sie dann knapp und warf beiden einen Blick zu. „Bis bald, Mack.“
Damit drehte sie sich schmollend um, und der kurze Rock bedeckte kaum ihren sagenhaften Po, als sie sich entfernte. Richard und Ben starrten ihr nach und wandten sich dann an Mack.
„Hast du aber ein schweres Leben“, spottete Richard.
„Diese Frauen, diese allgemeine Beachtung und dann auch noch die Medien!“ Ben schüttelte mitfühlend den Kopf. „Wirklich, das ist ein Fluch.“
Mack griff nach seinem Glas. „Wisst ihr zwei eigentlich, dass ich zu Hause sitzen und allein trinken könnte? Dann müsste ich mir nicht solchen Quatsch anhören.“
„Aber möchtest du das denn auch?“, fragte Richard vergnügt. „Hier bekommst du brüderliche Liebe, chinesisches Essen und eine ausgezeichnete Show.“
„Eine Frau, die kurz Hallo sagt, ist noch keine ausgezeichnete Show“, widersprach Mack.
„Wie wäre es dann mit drei Frauen?“, fragte Ben und deutete zu zwei Frauen, die zu ihnen kamen. „Mann, das macht vielleicht Spaß!“
Mack blickte den beiden so finster entgegen, dass sie die Richtung änderten. Wenigstens die zwei kannte er nicht.
Mack liebte seine Brüder und war ihnen dankbar, dass sie ihn aufheitern wollten, aber es reichte ihm. Er hätte Beths Angebot annehmen und den Abend mit ihr verbringen sollen. Vielleicht war es noch nicht zu spät, und er brachte sie dazu, Melanie zu ihrem verräterischen Ehemann zu schicken. Leider war Beth nicht wie er und würde keine Verabredung platzen lassen. Das bedeutete aber nicht, dass er hierbleiben musste.
Er stand auf. „Leute, ich mag euch beide, und ich bin euch auch dankbar, aber ich muss weg.“
„Wohin willst du?“, fragte Richard.
„Weg von diesen Frauen, die nur auf der Jagd sind.“
Richard und Ben starrten ihn fassungslos an.
„Er ist tatsächlich verliebt“, stellte Ben fest.
„Sieht so aus“, bestätigte Richard.
„Ach, ihr könnt mich mal“, wiederholte Mack.
Nachdem er die Flucht ergriffen hatte, gestand er sich ein, dass seine Brüder recht hatten. Er war in Beth verliebt. Nun wartete er darauf, dass die übliche Panik einsetzte, doch stattdessen empfand er Erleichterung, weil er endlich begriffen hatte, was er fühlte.
„Mal sehen, was nun wird“, sagte er während der Heimfahrt und lächelte breit. Vielleicht hatte Destiny es ja doch richtig gemacht, aber im Moment war er noch so zornig auf sie, dass er ihr das auf keinen Fall sagen würde.
Mack schlief tief, als ihn das Klingeln des Telefons neben dem Bett weckte. „Ja, was?“, brummte er in den Hörer.
„Was ist dir da bloß eingefallen?“, fragte Destiny dermaßen scharf, dass er sofort hellwach war.
„Was ist los?“, fragte er und setzte sich auf.
„Hast du die Zeitung noch nicht gesehen?“
„Du hast mich geweckt.“
„Hol dir die Zeitung, und ruf mich an, sobald du Pete Forsythes Artikel gelesen hast“, erwiderte sie und legte auf.
So zornig hatte er seine Tante schon lange nicht mehr erlebt. Er zog eine Jeans an, holte die Zeitung ins Haus und schlug die Klatschseite auf.
Die Schlagzeile stach ihm sofort ins Auge: MACK IST WIE DER DA!
„Vielleicht waren die Berichte über Mighty Mack Carltons Interesse an einer bekannten Ärztin voreilig“, las er halblaut. „Gestern Abend hat unser Fotograf Mack mit einer alten Flamme, dem Supermodel Cassandra Wells, entdeckt.“
Mack starrte auf das Foto. Sicher, das war er, und Cassandra beugte sich über ihn. Der Fotograf hatte so gestanden, dass seine Brüder nicht zu sehen waren. Jetzt verstand Mack, wieso Destiny zornig war.
Er griff zum Telefon und rief Destiny an. „Es ist nicht, wie es aussieht“, korrigierte er ohne
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