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JULIA COLLECTION Band 15

JULIA COLLECTION Band 15

Titel: JULIA COLLECTION Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHERRYL WOODS
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vor. „Und zwar ab sofort, damit ich dich nicht noch mehr verletze, als ich es bereits getan habe.“
    „Willst du das wirklich so?“, fragte sie mit erstickter Stimme.
    „Nein“, gestand er.
    Vor Erleichterung seufzte Beth auf. Irgendwann musste sie über alles nachdenken, aber nicht jetzt. Sie wollte Macks Arme spüren, wenn er sie an sich drückte, und sich bei ihm lebendig fühlen. Vielleicht musste sie ihn irgendwann gehen lassen, aber nicht heute.
    „Also gut, ich will es auch nicht. Du scheinst übrigens vergessen zu haben, dass ich auch einen geliebten Menschen verloren habe, nämlich meinen Bruder. Ich weiß genau, wie schwer das ist und wie sehr es das Leben verändert.“
    „Aber …“
    Sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Du warst ehrlich zu mir. Mehr schuldest du mir nicht. Ich bin eine erwachsene Frau und entscheide selbst, wann mir das Risiko zu hoch wird. Du kannst nur für dich, nicht aber für mich entscheiden.“
    Besorgt strich er über ihre Wange. „Ich könnte es nicht ertragen, dir wehzutun oder dich zu enttäuschen. Das hast du nicht verdient.“
    „Vielleicht wirst du beides machen“, erwiderte sie, schmiegte sich an ihn und drückte die Wange an seine. „Aber nicht heute Abend, sofern du bei mir bleibst und mich liebst.“
    Er betrachtete sie und lächelte zärtlich. „Ich denke, Liebling, darüber könnten wir reden.“
    Einige Tage später saß Mack in seinem Büro, als sich seine Sekretärin bei ihm meldete.
    „Dr. Browning ist am Telefon. Es sei dringend.“
    Hastig griff er zum Hörer. „Beth, was ist? Alles in Ordnung mit dir?“
    „Es geht um Tony“, antwortete sie ungewohnt kühl und beherrscht. „Es geht ihm schlechter.“
    Mack hielt alle Fragen zurück. „Ich bin schon unterwegs“, versprach er und bekam Herzklopfen. „Halte durch, Beth, und sag Tony, dass er auch durchhalten soll.“
    „Beeil dich, Mack!“

14. KAPITEL
    „Ohne eine Knochenmarkspende hat er nicht die geringste Chance“, erklärte soeben ein ihm unbekannter Arzt, als Mack eintraf. Beth, Peyton und Jason standen auf dem Krankenhauskorridor im Halbkreis dem Kollegen gegenüber. „Hätten wir ein Transplantat, könnten wir ihn mit einer hoch dosierten Chemotherapie vorbereiten. Das ist im Moment die einzige Möglichkeit.“
    „Kein Treffer auf der Spenderliste?“, fragte Beth in dem gleichen kühlen Ton wie am Telefon, als würde sie über einen Fremden und nicht über einen Jungen sprechen, den sie sehr liebte.
    Jason gab Mack ein Zeichen, zu ihnen zu kommen. Mack trat hinter Beth und legte ihr die Hand auf die Schulter, woraufhin sie ihm einen dankbaren Blick zuwarf.
    Im weiteren Verlauf der Besprechung entdeckte Mack die Mutter des kleinen Patienten, Maria Vitale. Sie stand vor Tonys Zimmer, hatte die Stirn an die Wand gelehnt, und ihre Schultern bebten. Noch nie hatte er einen so traurigen und einsamen Menschen gesehen. Da er hier im Moment nichts tun konnte, beschloss er, Maria beizustehen.
    Er raunte Beth ein paar erklärende Worte zu, und sie nickte.
    Mack entfernte sich widerstrebend von ihr und ging zu Tonys Mutter. „Maria“, sagte er leise.
    Mit Tränen in den Augen sah sie ihn an. „Ach, Mack, ich bin so froh, dass Sie hier sind. Ich ertrage es nicht mehr. Er gibt auf. Er hat mir gesagt, Sie würden das verstehen, und wenn es Zeit wäre, ihn gehen zu lassen, würden Sie mich dazu bringen. Aber ich kann ihn nicht gehen lassen. Er ist doch mein Kind. Wie kann ich das tun?“
    „Maria, es liegt nicht in unseren Händen“, erinnerte er sie sanft. „Es gibt ein Schicksal, und darauf haben wir keinen Einfluss.“
    „Aber wie kann der Himmel mir meinen Jungen nehmen?“, fragte sie schluchzend. „Tony ist alles, was ich habe.“
    Darauf fiel Mack keine Antwort ein. „Was hat Dr. Browning gesagt?“
    „Dass ohne baldige Übertragung von Knochenmark keine Chance mehr besteht. Es gibt allerdings keinen Spender. Ich würde für meinen Jungen mein Leben opfern, aber sie haben festgestellt, dass ich nicht kompatibel bin. Und sein Vater hat ihm nie irgendetwas gegeben. Ich weiß nicht mal, wo er ist.“
    „Gibt es andere Angehörige?“
    „Keine, die nahe genug verwandt wären.“
    Mack fiel endlich ein, was er schon vor Wochen hätte tun können. Er drückte Maria die Hand. „Vielleicht kann ich Tony etwas Hoffnung geben. Gehen Sie wieder zu ihm, Maria, und reden Sie mit ihm. Sagen Sie ihm, dass Sie ihn lieben und dass ich bald zu ihm komme. Er soll wissen, dass Sie für ihn

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