Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
den Holzdielen der Veranda quietschten die Räder leicht.
    Tina schloss die Haustür auf, trat ein und blieb einen Moment im Foyer stehen. Der große Raum war strahlend hell wegen des Sonnenlichts, das durch die hohen Panoramafenster drang. Dank der Klimaanlage, die ihre Großmutter selbst dann einstellte, wenn sie nicht zu Hause war, war es angenehm kühl. Gelbe Rosen in einer Bodenvase erfüllten die Luft mit ihrem süßen Duft. Es war genauso, wie Tina es in Erinnerung hatte, und einen Augenblick stand sie einfach nur da und genoss das Gefühl, wieder zu Hause zu sein.
    Lautes Bellen und Jaulen riss sie aus ihren Gedanken und rief ihr ins Gedächtnis, dass sie nicht allein war. Sie schloss die Tür hinter sich, ließ ihren Koffer stehen und ging durch das Wohnzimmer in die Küche und von dort durch die Speisekammer zur Hintertür des Hauses.
    Der Lärm nahm noch zu, und Tina lachte leise, während sie versuchte, den Riegel zurückzuschieben. Ein Kratzen am Holz der Tür vermischte sich mit dem lauten Bellen, und zusammen hatte es ungefähr dieselbe Wirkung wie Fingernägel, die quietschend über eine Tafel strichen.
    Tina beeilte sich, und als sie die Tür vorsichtig öffnete, fielen ihr die Unruhestifter wie zwei wild gewordene Wollknäuel entgegen und sprangen unaufhörlich an ihr hoch. Die dunklen Abdrücke, die sie dabei auf ihrer Hose mit ihren Pfoten hinterließen, wirkten wie zarte schwarze Spitze. In ihrem Bemühen, Tina jeweils vor dem anderen zu erreichen und von ihr begrüßt und getätschelt zu werden, stolperten und fielen die beiden Hunde ständig übereinander. Sie wollten gar nicht wieder damit aufhören, Tina abzulecken und zu beschnüffeln, bis die es aufgab, die Tiere beruhigen zu wollen, und lachend auf den Boden sank.
    „Okay, Mädchen, ich freue mich ja auch, euch wiederzusehen.“ Sie versuchte, sie zu streicheln, aber die Pudel hielten nicht lange genug still, bedrängten und schubsten sich gegenseitig, um den Rivalen vom Schoß der Besucherin zu vertreiben.
    Muffin und Peaches, einer cremefarben, der andere pfirsichfarben, liebten Frauen und hassten Männer, was sie mit vielen von Tinas Freundinnen gemeinsam hatten.
    Tina allerdings hasste Männer nicht. Sie konnte nicht einmal den einen Mann hassen, der es sehr wohl verdient hätte. Tatsächlich war gerade dieser Mann der eigentliche Grund, weshalb sie jetzt nach Baywater gekommen war.
    Ihre Großmutter hatte sie zwar gebeten, im Haus zu wohnen und auf „ihre Mädchen“ aufzupassen, während sie mit zwei ihrer Freundinnen eine Reise durch Norditalien unternahm, aber Nanas Timing hätte nicht besser sein können, fast wie vom Schicksal so arrangiert. Es war, als hätte ihre Glücksfee Tina bei den Schultern gepackt, sie aufgerüttelt und gesagt: Ran an den Speck, mein Mädchen. Hol dir, was du haben willst.
    Sosehr Tina sich freute, ihrer Großmutter Nana einen Gefallen tun zu können, gab es doch einen anderen, wichtigeren Grund, weshalb sie zugestimmt hatte, für drei Wochen den Babysitter für die Hunde zu spielen.
    Sie wollte ein Baby, wollte endlich schwanger werden. Der Mann, der ihr dazu verhelfen sollte, lebte genau hier über der Garage. Und dieser Mann war niemand anderer als ihr Exmann Brian Reilly.

2. KAPITEL
    Die zwei verwöhnten Pudel begannen, einen Heidenlärm zu machen, kaum dass Brian in die Auffahrt eingebogen war. Er runzelte unwillig die Stirn, stellte den Motor ab und warf einen grimmigen Blick zum Garten hinter dem Haus, wo die kleinen Ungeheuer wahrscheinlich gerade versuchten, sich durch den Zaun zu schlängeln, um sich auf ihn zu stürzen.
    Kopfschüttelnd stieg er aus und fragte sich nicht zum ersten Mal, warum die kleinen Biester ihn eigentlich so hassten. Bisher war ihm keine Erklärung eingefallen, es sei denn, er wäre in seinem früheren Leben ein Hundefänger gewesen, und sie könnten es noch an ihm wittern.
    „Hört schon auf“, rief er gereizt, obwohl er sicher war, dass er damit nichts erreichte. Er wurde auch diesmal nicht enttäuscht. Wenn sich überhaupt etwas veränderte, dann nahm das Gekläff eher noch zu.
    Die Tatsache, dass Brian sich mit diesen kleinen Biestern abgeben musste, seit er die Wohnung über der Garage neben Angelina Corettis Haus bezogen hatte, war ein Nachteil, aber auch der einzige, den dieses Arrangement beinhaltete. Ansonsten hatte es nur Vorteile.
    Angelina war froh zu wissen, dass er in der Nähe war, falls sie jemals seine Hilfe brauchen sollte, und er hatte seine Ruhe,

Weitere Kostenlose Bücher