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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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musste sich keine Sorgen machen, dass er seine Wohnung verlieren könnte, wenn er wieder mal mehrere Monate im Einsatz war. Außerdem bekam er von der süßen alten Dame, der das Kochen Spaß machte, ab und zu beste Hausmannskost vorgesetzt. Dafür nahm er Muffin und Peaches gern auf sich.
    Seine Anwesenheit hier hatte noch einen weiteren Vorteil. Da Angelina die Großmutter seiner Exfrau war, konnte Brian wenigstens eine lockere Verbindung zu Tina Coretti Reilly aufrechterhalten. Es war nicht viel und wahrscheinlich auch nicht besonders klug, aber er konnte Tina nie wirklich aus seinen Gedanken bekommen, obwohl sie jetzt schon seit über fünf Jahren geschieden waren.
    Das Bellen wurde lauter und schärfer, als Brian auf die Treppe zuging, die an der Seite der Garage zu seiner Wohnung führte. Genau in dem Moment, als er noch einen letzten genervten Blick auf den weiß getünchten Gartenzaun und die Höllenhunde dahinter warf, wurde die Hintertür geöffnet, und er erstarrte mitten in der Bewegung.
    Es kam ihm vor, als hätte man mit einem Schlag den Sauerstoff aus der Luft entfernt. Sein Magen schien einen Purzelbaum zu schlagen, und ein Mischmasch aus Gefühlen wie Sehnsucht, Verlangen und Ärger schnürte ihm regelrecht die Kehle zu.
    „Nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen“, sagte Tina laut, damit er sie über dem Gekläff der Hunde hören konnte, „bist du nicht sehr froh, mich zu sehen.“
    Die nachmittägliche Sonne tauchte sie in strahlendes Licht, als wäre sie eine Schauspielerin und stünde mitten auf einer Bühne. Ihre braunen Augen blitzten vor Belustigung. Das schwarze Haar reichte ihr bis auf die Schultern, und sie trug ein hellgrünes Top, das ihre sonnengebräunten Arme sehen ließ und ihr Dekolleté hervorragend zur Geltung brachte. Brian war froh, dass der Zaun zwischen ihnen lag und seine Sicht auf Tina etwas behinderte, denn er war nicht sicher, dass es nicht über seine Kräfte gegangen wäre, wenn er jetzt auch noch ihre unendlich langen sonnengebräunten Beine hätte betrachten können.
    „Tina.“ Er schluckte mühsam und räusperte sich, denn er war bis ins Innerste erschüttert, sie so plötzlich und ohne Vorwarnung vor sich zu sehen. Er dachte jedoch nicht im Traum daran, sich das auch noch anmerken zu lassen. „Was tust du denn hier?“
    „Ich passe auf die Mädchen auf, solange Nana in Italien ist.“
    Brian nahm an, dass sie mit „die Mädchen“ Muffin und Peaches meinte. Er hätte einen besseren Ausdruck für die kleinen Köter gewusst.
    „Angelina hat mir nicht gesagt, dass du kommen würdest.“
    „Warum sollte sie auch?“
    „Und warum sollte sie nicht?“, fragte Brian leicht gereizt.
    „Ach ja“, sagte Tina mit einem Lächeln und ließ die Tür hinter sich zuklappen. „Derselbe alte Brian, der immer noch mit einer Frage antwortet, um Zeit zu schinden.“
    Die Hunde bellten immer noch, und Brian und Tina waren fast gezwungen zu schreien, um sich verständlich zu machen.
    In Brians Kopf pochte ein unangenehmer Schmerz, und er wollte lieber gar nicht erst darüber nachdenken, was dieser Ruck bedeutete, der eben durch sein armes Herz gegangen war.
    Verdammt! Angelina hätte ihn warnen müssen. Dann hätte er Zeit gehabt, sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Nun war es zu spät.
    Allerdings wusste er, dass Tinas Großmutter ihn gut genug kannte, um genau zu wissen, dass er dann die Stadt verlassen hätte, als ob der Teufel hinter ihm her wäre, und genau deswegen hatte sie ihm wohl auch nichts von Tinas Besuch erzählt. Angelina machte kein Hehl daraus, dass sie der Meinung war, er und ihre Enkelin gehörten zusammen und sollten es noch einmal miteinander versuchen. Es sähe ihr ähnlich, sich als geschickte Kupplerin zu betätigen.
    Brian nahm sich vor, sich zusammenzureißen, aber leicht würde es ihm nicht fallen, das war ihm klar.
    Tina kam die Veranda herunter und öffnete das Tor. Sofort stürzten Muffin und Peaches hindurch und fielen wie die Höllenhunde über Brian her. Mit grimmigem Gehabe, als wären sie so groß und Furcht einflößend wie Wölfe und nicht wie zwei zu groß geratene Ratten, zerrten sie an den Schnürsenkeln seiner Turnschuhe und schnappten nach dem Saum seiner Jeans. Brian betrachtete sie fast wohlwollend, so dankbar war er für die Ablenkung von Tina.
    „Hört auf damit“, befahl er halbherzig.
    „Sie mögen dich wirklich nicht besonders, was?“, überlegte Tina laut. „Ich meine, Nana sagte mir schon, dass sie dich nicht

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