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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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Wette doch sowieso schon verloren.“ Aidan kaute wieder seine geliebten Tortillachips. „Was hält dich also zurück?“
    „Es geht hier nicht um die Wette.“
    „Worum dann?“, drängte Liam ihn.
    „Es geht darum, dass ich fair sein will“, erklärte Brian.
    „Wem gegenüber?“
    „Tina, natürlich.“ Brian beugte sich über den Tisch und fasste seine Brüder einen nach dem anderen streng ins Auge. „Es ist sehr schwer, die Frau eines Marines zu sein, und das wisst ihr genauso gut wie ich.“
    „Und? Was willst du damit sagen?“, fragte Aidan.
    „Ich will, dass Tina ein besseres Leben führt. Himmel noch mal, ist das so schwer zu verstehen? Sie verdient ein besseres Schicksal.“
    „Etwas Besseres als ein Leben voller Liebe?“, fragte Liam.
    Brian sank in seinem Sitz zusammen und schüttelte den Kopf. „Sie verdient Besseres.“
    Connor schnaubte geringschätzig, und Aidan öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Liam hob eine Hand, um ihn daran zu hindern, und wandte sich an Brian. „Sie verdient die Gelegenheit, selbst entscheiden zu dürfen“, sagte er ernst. „Sie verdient es, dass der Mann, den sie liebt, sie genügend respektiert, um ihr ein Mitspracherecht zu überlassen.“
    „Du verst…“
    Liam unterbrach ihn rücksichtslos. „Sie wusste, dass du ein Marine bist, als sie dich geheiratet hat. Sie ist in einer Militärstadt aufgewachsen. Sie weiß, was es heißt, die Frau eines Militärangehörigen zu sein, und sie beschloss trotzdem, dich zu lieben und zu heiraten.“
    Brian ließ die Worte eine Weile auf sich wirken. Zunächst regte sich nichts in ihm, aber plötzlich entstand eine winzige Hoffnung, ein kleines Licht, wo bisher finsterste Dunkelheit geherrscht hatte. Bilder von Tina erschienen vor seinem geistigen Auge – ihr strahlender Blick, ihr lächelnder Mund, ihre schlanken Arme, die sich liebevoll um ihn legten. Er hörte ihr Lachen und spürte ihren Atem auf seiner Wange. Er erinnerte sich an das wundervolle Gefühl, mit ihr in den Armen einzuschlafen und sie dort vorzufinden, wenn er erwachte.
    Jetzt wusste er es endlich. Lieber Himmel, dabei hatte er es doch immer gewusst! Sein Leben, ob nun schwer oder nicht, hatte einfach keinen Sinn ohne sie.
    „Ich muss gehen“, sagte er geistesabwesend, holte hastig einige Geldscheine aus der Brieftasche, legte sie auf den Tisch und stand auf. Er schenkte seinen Brüdern ein knappes Lächeln und sagte: „Ich muss mit Tina reden.“
    „Beeil dich aber“, sagte Connor und hob seine Bierflasche wie zum Toast.
    „Ja, genau“, fügte Aidan hinzu, „bevor ihr aufgeht, was für ein Idiot du bist.“
    Brian hörte nicht mehr zu. Er bahnte sich schon an den dicht besetzten Tischen vorbei einen Weg zum Ausgang. Die anderen Reilly-Brüder stießen mit ihren Bierflaschen an und lächelten erleichtert.
    Drei Tage war Tina erst wieder in Kalifornien, doch sie wusste bereits, was sie tun musste. Wenn sie ehrlich mit sich war, musste sie zugeben, dass sie es schon gewusst hatte, bevor sie hierher zurückgekehrt war. Aber sie war trotzdem gekommen, um ganz sicher zu sein. Und jetzt hatte sie keine Zweifel mehr.
    Mit einem Lächeln sammelte sie die Papiere auf ihrem Schreibtisch ein, machte einen ordentlichen Stapel daraus und legte ihn in den Korb mit der Aufschrift „Dringend“. Janet würde sich um alles kümmern, denn sie kannte Tinas Aufträge genauso gut wie sie, wenn nicht sogar besser.
    Alles würde in Ordnung kommen.
    „Bist du dir wirklich sicher?“ Janet strich sich unbewusst über ihren gewölbten Bauch. „Ich meine, du bist doch gerade erst wieder zurückgekommen. Vielleicht solltest du dir noch ein wenig Zeit lassen, und …“
    Tina schüttelte den Kopf und lächelte. Janet würde ihr sehr fehlen, aber sie würden sich schon nicht aus den Augen verlieren. Es gab ja das Telefon und E-Mail, und sie konnten sich gegenseitig besuchen.
    „Ich bin vollkommen sicher, Janet. Immerhin lebe ich schon seit fünf Jahren hier. Ich habe gründlich darüber nachgedacht, und es ist wirklich das, was ich tun muss.“
    Janet seufzte. „Okay, aber es wird ohne dich nicht mehr dasselbe sein hier.“
    „Danke.“ Tina ging um den Schreibtisch herum und umarmte ihre Freundin. „Du wirst mir auch sehr fehlen.“
    Brian hasste Los Angeles und hatte es schon immer gehasst. Er war einmal zwei Jahre in Pendleton stationiert gewesen. Die unglaublichen Menschenmassen hatten ihn damals völlig nervös gemacht. Es waren einfach zu viele Menschen

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