JULIA COLLECTION Band 16
einfach nicht mehr da.“
„Du wusstest doch, dass ich nicht für immer gekommen war“, sagte sie leise und warf den Kollegen einen unruhigen Blick zu.
„Ja, sicher.“ Brian fuhr sich mit einer Hand durch das Haar und ließ sie dann kraftlos sinken. „Aber ich möchte, dass du bleibst.“
„Brian …“
„Ich bin gekommen, um dich nach Hause zurückzuholen“, fuhr er fort, ohne ihr eine Chance zu geben, etwas zu sagen.
Tina hatte das Gefühl, die Erde bebe unter ihr, aber seltsamerweise gefiel es ihr. „Wirklich?“
„Ich kann nicht ohne dich leben, Tina. Keinen einzigen Tag mehr.“ Brian legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie leicht, als wollte er verhindern, dass sie ihm davonlief.
Tina hatte nicht die geringste Absicht, davonzulaufen.
„Nein?“, fragte sie und wartete ungeduldig auf die Fortsetzung. Darauf hatte sie schon ganze fünf Jahre gewartet.
„Ich habe gedacht, dass ich das einzig Richtige tue“, sagte er und senkte endlich die Stimme. „Damals, als ich dich gehen ließ. Es ist so schwer, ein Marine zu sein. Nicht jeder kann es aushalten.“
„Ich hätte es gekonnt“, sagte sie, um ihm klarzumachen, dass er sich geirrt hatte.
„Das weiß ich jetzt, Tina. Du bist stark genug.“ Er hielt inne und strich ihr zärtlich über die Wange. „Stärker als ich, weil du die Kraft aufgebracht hast, fortzugehen, und ich konnte dich nicht gehen lassen.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und Rührung schnürte ihr die Kehle zu. „Ich bin längst nicht so stark, wie du denkst“, sagte sie und nahm seine Hand in ihre. „Es hat mich fast umgebracht, dich zu verlassen.“
„Dann komm nach Hause“, sagte er noch leiser und zärtlicher. „Komm mit mir, Tina. Liebe mich. Lass mich dich lieben. Ich habe dich immer geliebt, Tina, jeden Tag. Und ich werde dich immer lieben.“
„Brian …“
Er legte die Arme um sie und zog sie an sich. Sein Herz schlug heftig. „Ich möchte Kinder von dir haben, Tina“, flüsterte Brian. „Viele Kinder.“
Ein nie gekanntes Glücksgefühl weitete sich langsam in ihr aus, wie die Wellen, die sich ausbreiten, nachdem man einen Stein ins Wasser geworfen hat. Sie hielt sich an ihm fest, klammerte sich fast an ihn, als hätte sie Angst zu fallen, wenn er sie losließe. So leise, dass nur er es hören konnte, sagte sie: „Ich liebe dich, Brian Reilly. Ich habe dich immer geliebt und werde dich immer lieben. Ich war immer stolz, die Frau eines Marines zu sein, und noch stolzer, deine Frau zu sein.“
Die Erleichterung, die Brian empfand, war so groß, dass ihm plötzlich die Beine zu zittern begannen. Er hatte sich in seinem ganzen Leben nicht besser gefühlt. Er hielt Tina leicht von sich ab, um ihr in die schönen, tränenerfüllten Augen zu sehen. „Also? Wie lange wird es dauern, bis wir dich zurück bringen können nach South Carolina?“
„Wäre morgen schnell genug?“
Brian sah sie verblüfft an. „Was?“
Tina lachte, nahm seine Hand und zog ihn über den kurzen Flur mit sich, ohne auf die faszinierten Zuschauer zu achten. In ihrem Büro schloss sie die Tür hinter sich, dann warf sie sich Brian in die Arme und sah glücklich lächelnd zu ihm auf.
„Ich habe meine Hälfte des Unternehmens an meinen Partner verkauft“, sagte sie. „Der Umzugsdienst kommt morgen, um meine letzten Habseligkeiten einzupacken.“
„Ja, aber … wie …“ Brian merkte selbst, dass er klang, als wäre er schwer von Begriff, aber er war so glücklich, dass es ihm egal war.
Tina gab ihm einen langen, heißen Kuss. „Vor zwei Tagen ist mir endgültig klar geworden, dass ich nicht mehr hierbleiben kann und dass ich nicht mehr ohne dich leben kann.“
Brians Herz machte vor Freude einen Sprung.
„Ich wollte zu dir zurückkommen, du großer Dummkopf“, sagte sie lächelnd. „Ich wollte dich davon überzeugen, dass du mich liebst und dass wir zusammengehören.“
„Baby“, sagte er und küsste sie wieder leidenschaftlich. „Ich bin überzeugt, glaube mir.“
Als sie nach einer kleinen Ewigkeit aufhörten, sich zu küssen, drückte Brian Tina noch einmal fest an sich und sagte warnend: „Dir ist hoffentlich klar, dass du einen Mann heiratest, der sich vor aller Welt in einem Bastrock und einem Kokosnuss-BH zur Schau stellen muss?“
„Na, dann darf ich auf keinen Fall den Fotoapparat vergessen“, sagte Tina halb lachend, halb weinend.
„Es wird mir ein Vergnügen sein, für dich in diesem unmöglichen Aufzug zu posieren.“
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