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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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auf einmal für seinen Geschmack.
    Während er im dichten Verkehr feststeckte, überdachte er seine Situation, damit die Zeit nicht völlig verloren war. Er hatte das Restaurant in Baywater mit der festen Absicht verlassen, mit Tina zu reden. Er wollte sich bei ihr entschuldigen und alles tun, was nötig war, damit sie ihn wenigstens anhörte. Er wollte ihr endlich sagen, wie sehr er sie liebte, wie sehr er sie immer geliebt hatte und immer lieben würde. Endlich hatte er es in seinen dicken Schädel gekriegt, dass Liebe kein schwaches Gewächshauspflänzchen war, das bei der geringsten Wetterveränderung einging. Liebe war stark, man konnte sich auf sie verlassen, wenn die Dinge schwierig wurden. Und es gab keine stärkere Frau als Tina.
    Er war so entschlossen gewesen, sich um sie zu kümmern und für sie zu sorgen, dass ihm nicht klar geworden war, dass das Wichtigste in einer Ehe Gemeinsamkeit war. Auch Tina hatte in ihrem Ehegelöbnis versprochen, sich um ihn zu kümmern.
    Er war so schnell er konnte zum Haus ihrer Großmutter gefahren und hatte feststellen müssen, dass Angelina aus Italien zurück war. Sie war so verärgert über ihn, dass sie ihm nur äußerst kühl mitgeteilt hatte, Tina sei nach Los Angeles abgereist.
    Tina war fort. Einfach so. Ohne sich von ihm zu verabschieden.
    Andererseits hast du auch nicht verdient, dass sie sich von dir verabschiedet, nicht wahr?, sagte er sich jetzt trocken. Er erinnerte sich an das Gefühl der Panik, das in ihm aufgestiegen war und ihm die Kehle zugeschnürt hatte. Er hatte versucht, sie noch am Flughafen zu erreichen, aber es war zu spät gewesen.
    Er hätte sie anrufen können, aber er wusste, dass man das Gespräch, das zwischen ihnen stattfinden musste, nicht gut am Telefon führen konnte. Er musste ihr gegenübertreten, damit sie ihm in die Augen sehen konnte, damit er sie in die Arme nehmen und festhalten konnte, falls sie auf den Gedanken käme, ihm die Sache zu erschweren.
    Also hatte er einen Kurzurlaub beantragt und mit großer Überredungskunst einen Platz in einem Transportflugzeug ergattert, das auf dem Weg nach Camp Pendleton war. Nun steckte er im Verkehr von Los Angeles fest, und der Motor seines Mietwagens zeigte die beunruhigende Neigung heißzulaufen. Um seinen Frust noch zu erhöhen, befand sich der schwarze Pick-up eines Teenagers auf gleicher Höhe mit seinem Wagen, und er wurde aus dessen Stereoanlage dermaßen laut bedröhnt, dass er sich nicht gewundert hätte, wenn der Lärm noch auf dem Mars zu hören gewesen wäre.
    Doch der einzige Gedanke, der Brian durch den Kopf ging, war, dass er von ganzem Herzen hoffte, nicht zu lange gezögert zu haben.
    Tina sah sich in ihrem Büro um, atmete tief durch und lächelte zufrieden. Das war’s gewesen. Sie war fertig. Nein, sie war nicht nur fertig, sie konnte es kaum noch erwarten, endlich ihr neues Leben zu beginnen.
    „Tina!“
    Sie zuckte zusammen, wirbelte herum und legte unwillkürlich eine Hand an ihren Hals. „Brian?“
    „Verdammt noch mal! Ich bin hier, um Tina Coretti zu sehen, und ich gehe erst, wenn ich mit ihr gesprochen habe!“
    Brians Gebrüll war so laut, dass es mühelos vom Empfang bis in Tinas Büro zu hören war. Mit wild klopfendem Herzen und schwindligem Kopf eilte sie durch die offene Tür in den Gang hinaus und hinunter bis zum Hauptbüro. Sie entdeckte Brian sofort. Ein großer, umwerfend gut aussehender, wundervoll gebauter Marine, der von Männern umgeben war, die im Vergleich zu ihm klein und schwächlich wirkten, war unmöglich zu übersehen.
    Auch er sah sie sofort, und ein Strahlen ging über sein Gesicht. „Tina, erklär’ diesen Hohlköpfen, wer ich bin.“
    „Schon gut“, rief sie ihren Kollegen zu und ignorierte die fragenden Blicke, die sie ihr zuwarfen. „Es ist nur mein Exmann.“
    Brian schob sich ziemlich unwirsch an den Leuten vorbei und kam direkt auf Tina zu.
    „Wow“, sagte Janet, die neben ihr stand, und Tina musste ihr recht geben.
    Brian in Uniform war ein Anblick für die Götter. Sein Gesichtsausdruck beunruhigte sie allerdings etwas, denn es war nur allzu offensichtlich, dass er nicht bester Laune war.
    Brian blieb dicht vor ihr stehen, atmete tief ein und platzte dann heraus: „Du bist gegangen, ohne vorher mit mir zu reden.“
    „Was?“ Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, das jedenfalls nicht.
    „Du hast mich schon richtig verstanden“, sagte er lauter. „Ich bin zu Angelina gekommen, um mit dir zu reden, und du warst

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