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JULIA COLLECTION Band 16

JULIA COLLECTION Band 16

Titel: JULIA COLLECTION Band 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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meine Liebe“, sagte Mrs. Harrison gerade und riss Emma zu deren Erleichterung aus ihren unangenehmen Gedanken. „Irgendwie scheint es mir nicht recht zu sein.“
    Emma seufzte, aber sie war nicht wirklich überrascht. Sie sprach mindestens einmal im Monat mit Mrs. Harrison in der Hoffnung, dass sie sich von der alten Corvette ihres Sohnes trennte. Sonny Harrison war nun schon seit vierzig Jahren tot, aber seine Mutter war immer noch nicht bereit, seinen Wagen – das Einzige, was ihr von ihm geblieben war – fortzugeben. Also würde Emma es für heute einfach aufgeben und es in einem Monat wieder versuchen.
    „Ich verstehe schon“, sagte sie, und ein Teil von ihr konnte die arme Frau wirklich verstehen. Es muss sehr schwierig sein, sich von dem einzigen Gegenstand zu trennen, der einen mit der Vergangenheit verbindet, einer Vergangenheit, die Mrs. Harrison vielleicht realer erschien als die Gegenwart. So ungefähr hatte Emma sich an jenem Tag gefühlt, als sie ihre Jungmädchenträume begraben hatte, nachdem ihr Exverlobter Tony DeMarco sein wahres Ich gezeigt hatte. Aber sie hatte diesen Verlust überwunden, und vielleicht würde Mrs. Harrison es irgendwann auch tun. „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich trotzdem immer wieder mal versuche, Sie zu überreden, Mrs. Harrison.“
    „Aber nein, meine Liebe. Rufen Sie ruhig bald wieder an.“
    Als Emma auflegte, musste sie lächeln. Sie hatte das Gefühl, dass Mrs. Harrison ihr den Wagen niemals verkaufen würde, weil sie so immer in den Genuss von Emmas Anrufen und Besuchen kommen würde.
    Das Telefon klingelte, kaum dass sie aufgelegt hatte, und einen winzigen Moment lang dachte Emma, dass Mrs. Harrison vielleicht doch ein Einsehen gehabt hatte. „Hallo? Jake’s Werkstatt?“
    „Du hast mich noch nicht auf den neuesten Stand der Dinge gebracht.“
    „Mary Alice?“
    „Wer sonst?“
    Emma lächelte, ging um den Schreibtisch herum, setzte sich in ihren Sessel und legte die Beine auf den Tisch. „Ich habe es vorgehabt.“
    „Soso“, sagte ihre Freundin. „Und ich habe vor, Diät zu machen.“
    „Schon wieder?“
    „Lass uns hier nicht vom Thema abkommen“, unterbrach Mary Alice sie schnell. „Es geht hier nicht um mich. Ich will alle Einzelheiten. Das Letzte, was ich mitbekommen habe, ist, dass ein supersexy Connor Reilly gerade auf dein Büro zukam und aussah wie – ich zitiere – ein leckeres Dessert.“
    „Oh.“
    „Ich schätze, das wird eine besonders lange Geschichte.“
    „Du hast ja keine Ahnung.“ Sie hatte Mary Alice anrufen wollen, aber ihre Pläne für Connors Niederlage und die Vorbereitungen dafür hatten sie so in Anspruch genommen, dass Emma alles außer dieser Aufgabe vergessen hatte. Und nach der gestrigen Nacht, dachte sie erschauernd, kann ich von Glück sagen, dass ich überhaupt noch eines Gedankens fähig bin.
    „Dann schieß also los.“
    „Wo soll ich anfangen? Beim ersten Mal oder beim letzten Mal?“
    Mary Alice sog so scharf die Luft ein, dass Emma es sogar in dreitausend Meilen Entfernung hören konnte. „Und wie oft dazwischen?“
    „Drei Mal.“ Connor war, wie Emma im Lauf der Nacht erfahren hatte, ein ausnehmend ausdauernder Mann. Die Marines konnten schon allein wegen seines Stehvermögens froh sein, dass sie ihn hatten. Und Emma selbst nicht weniger.
    Oh, großer Fehler, dachte sie bedrückt. Sie hatte Connor ganz und gar nicht, und das durfte sie auf keinen Fall vergessen.
    Von Mary Alice kam ein langgezogener Seufzer. „Das darf nicht wahr sein. Warte eine Sekunde.“
    Eine ganze Menge mehr Sekunden vergingen, bevor Mary Alice sich wieder meldete. „Okay“, sagte sie atemlos. „Ich bin wieder da. Hierfür brauche ich unbedingt ein Glas Wein. Fang an zu reden und hole vor allem bei den Einzelheiten richtig schön aus.“
    Emma musste lachen. Mary Alice schaffte es immer, sie aufzumuntern. „Gott, ich liebe dich.“
    „Ich dich auch, mein Schatz. Und jetzt schieß endlich los.“
    Connor war fest entschlossen gewesen, sich von Emma fernzuhalten. Er hatte sich den ganzen Tag lang versichert, dass er keine Probleme damit haben würde. Es war für Emma und ihn besser so. Die letzte Nacht war unglaublich gewesen, aber es war nur eine einzige Nacht, und dabei würde es auch bleiben.
    Emma war eine Freundin. Dass sie ihn außerdem gestern fast in Flammen versetzt hatte, war dabei nicht so wichtig. Ihre Freundschaft war ihm wichtiger. Und da das so war, nahm er sich fest vor, wenigstens die

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