JULIA COLLECTION Band 16
Connor, „Ich auch nicht.“
Sie steckte die Hände in die Taschen ihres Overalls. „Warum bist du also gekommen?“
Gute Frage. „Weil wir gesagt haben, dass wir Freunde bleiben wollen, Emma. Und wenn ich mich wegen gestern Nacht von dir fernhalte, verlieren wir womöglich unsere Freundschaft.“
„Stimmt.“
„Und“, gab er zu, „ich wollte mir beweisen, dass ich zu dir kommen und dich sehen kann, ohne gleich wieder mit dir ins Bett gehen zu wollen.“
Sie musterte ihn unfreundlich, und er hätte schwören können, dass die Temperatur um einige Grade sank. „Na, wunderbar. Wenn einem das nicht das Gefühl gibt, geliebt zu werden.“
„So habe ich das nicht gemeint, Emma“
„Ach?“
„Verdammt, Emma.“ Er ging auf sie zu und war nach vier langen Schritten neben ihr und dem kleinen, schnittigen Cabrio, das darauf wartete, repariert zu werden. Als er direkt vor ihr stand, blickte er sie entschlossen an. „Das ist eine völlig neue Situation für mich, verstehst du? Ich verbringe sonst herzlich wenig Zeit damit, mir meine Freunde nackt vorzustellen.“
Sie lachte. „Das ist gut zu wissen.“
„Die Sache ist“, fuhr er fort und betrachtete das Gesicht, das ihm so vertraut war – den sinnlichen Mund, die gerade Nase und die schönen Augen. Er atmete tief ein. „Die Sache ist die, dass ich mir dich nackt vorstelle, und zwar viel zu oft.“
Sie erschauerte, und er ballte die Hände zu Fäusten, um sie nicht anzufassen. Wenn er das jetzt tun würde, gäbe es kein Zurück mehr. Nichts würde ihn aufhalten können.
„Dann tu es einfach nicht mehr“, sagte sie und hob unwillkürlich das Kinn.
„Leichter gesagt als getan.“
„Ja“, sagte sie seufzend. „Ich weiß.“
Er hob überrascht die Augenbrauen. „Dir geht es auch so?“
„Nur etwa jede zweite Minute.“ Sie wich einen Schritt vor ihm zurück, als ob ihr schon das Gespräch über ihre Gefühle zu viel wurde. „Aber das wird vorbeigehen. Oder?“
„Bis jetzt gibt es dafür jedenfalls keine Anzeichen.“ Er folgte ihr. Sobald sie sich einen Schritt von ihm entfernte, machte er einen Schritt auf sie zu.
„Es ist ja auch erst einen Tag her, Connor.“
„Einen ganzen Tag.“
„Ja, sicher.“ Sie sah sich um, als suchte sie nach einem Fluchtweg, hielt dann aber inne und blieb am Kühler des roten Sportwagens stehen. „Vierundzwanzig volle Stunden.“
Er nickte und kam näher. „Tausende von Minuten.“
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe und sah wie hypnotisiert zu Connor hoch. „Wir werden es wieder tun, nicht wahr?“
„Oh, ja.“ Er begehrte sie wie noch nie eine Frau zuvor. Er erinnerte sich jedenfalls nicht, je ein so verzehrendes Verlangen verspürt zu haben, und insgeheim fragte er sich, ob das immer so bleiben würde. Würde es zwischen ihm und Emma nie wieder so sein wie früher? Und wünschte er sich das überhaupt? Wenn er ehrlich war, nein. Aber gleichzeitig musste Connor einsehen, dass ihre Beziehung sich weiterentwickeln würde, wenn sie nicht so bleiben konnte wie früher, denn einen Stillstand gab es nicht.
Er wischte den beunruhigenden Gedanken beiseite. Morgen konnte er immer noch darüber nachdenken, was später sein würde. Heute wollte er einfach nur die Stunden wiedererleben, die er in der vorigen Nacht mit Emma verbracht hatte.
Er wollte sie spüren, sie nehmen und ihr in die Augen sehen, wenn sie den Gipfel der Lust erreichte. Alles andere konnte warten.
Er umfasste ihre Taille und küsste Emma hart und fordernd, als wollte er mehr von ihr bekommen als ihren Körper. Ihr Atem vermischte sich, Emmas Herz schlug im gleichen wilden Rhythmus wie Connors, und als sie sich ihm verlangend entgegenbog, vergaß Connor alles andere um sich. Er sehnte sich fast verzweifelt danach, sie endlich zu nehmen, zog ungeduldig am Reißverschluss ihres Overalls und flüsterte: „Ich muss wissen, was du darunter anhast, Emma.“
Sie öffnete erschrocken die Augen und packte seine Hände, um ihn aufzuhalten.
„Was ist?“ Er sah die Verlegenheit in ihrem Blick. „Stimmt etwas nicht?“
„Nein, nein“, sagte sie ausweichend und senkte den Blick, aber sie ließ seine Hände trotzdem nicht los. „Es ist nur …“
„Sag es mir, Emma.“
Sie holte tief Luft und zwang sich, seinem Blick zu begegnen. „Na schön, als ich die große Tür zur Werkstatt schloss, war es hier drin wirklich sehr heiß, und … nun ja, ich war schließlich allein und … du weißt schon.“
„Willst du endlich
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