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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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Bettkante sinken. „Hast du viele solche Fälle?“
    Er sah wieder auf den Bildschirm. „Zu viele“, murmelte er.
    „Das Kind … Weißt du, wo es ist?“
    „Es ist ein Mädchen. Und ja, ich weiß es. Aber zu ihr zu gelangen, das ist eine völlig andere Sache.“
    „Können die Behörden denn nichts unternehmen. Sicher kann …“
    „Zweifelst du daran, dass ich meinen Job richtig mache?“, unterbrach er sie scharf.
    „Nein!“
    „Klingt aber so.“
    „Vielleicht bist du zu empfindlich.“
    Er lachte. „O ja. Das ist es. Empfindlich.“ Er schüttelte den Kopf. „In diesem speziellen Fall sind die Behörden nicht sehr kooperativ.“
    „Und was willst du jetzt tun?“
    Brad legte die Hände wieder auf die Tastatur. „Wir werden das Kind zurückholen. Ein Team ist schon unterwegs. Wenn alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, wird die Mutter das Mädchen in ein paar Tagen wieder in den Armen halten.“
    Kate ging auf, was seine Worte bedeuteten. „Wenn meine Familie dich nicht nach Boston geschickt hätte, um Madelyn zu suchen, wärst du jetzt bei deinem Team.“
    Er antwortete nicht.
    „Brad?“
    Er seufzte nicht, aber sie wusste, dass er es am liebsten getan hätte. „Was?“
    „Wie heißt das Kind?“
    „Spielt das eine Rolle?“
    Der Zorn in seiner Stimme ließ sie zusammenzucken.
    Erneut sah er sie an. „Ihr Name ist Amy.“
    Kate spürte den Schmerz tief in ihrer Seele.
    Amy und Adam. Die beiden Namen, die Brad und sie vor langer Zeit für die Kinder ausgesucht hatten, die sie eines Tages zusammen haben wollten.
    Sie brachte es nicht fertig, seinen Blick zu erwidern. „Es tut mir leid, dass ich dich gestört habe.“ Sie nahm ihre Handtasche und schob die Füße in die Schuhe.
    „Wohin willst du?“
    „Ich mache einen Spaziergang.“
    „Komm nur nicht auf die großartige Idee, eine oder zwei Kunstgalerien zu besuchen.“
    „Niemals.“
    „Gut.“
    Sie musste dringend an die frische Luft. Weg von Brad. Von den Erinnerungen. Von dem Bett, das sie mit ihm teilen würde. „Wenn du es unbedingt wissen musst … ich möchte für ein kleines Mädchen namens Amy beten.“
    Bevor er etwas erwidern konnte, war sie schon draußen.

5. KAPITEL
    Kate kehrte kurz vor Anbruch der Dunkelheit zurück.
    Brad warf die Fernbedienung hin und sprang auf, als sie das Hotelzimmer betrat. Ihr Haar war ein wenig zerzaust, die Wangen und die Nasenspitze von der Sonne leicht gerötet. Sie sah wunderschön aus, glücklich und voller Leben.
    Und irgendwie machte ihn das wütend. „Wo zum Teufel bist du gewesen?“
    Ihre Augen wurden groß. „Ich war spazieren.“
    „Wohin? Bis nach Cape Cod?“
    „Ich wollte dich nicht stören.“
    „Du warst Stunden fort.“
    „Ich bin nur herumgelaufen, Brad. Ich habe keine einzige Galerie betreten.“
    „Du bist weggegangen, offensichtlich aufgebracht, und einige Stunden fortgeblieben.“
    Sie legte ihre Handtasche auf den Schreibtisch. „Tut mir leid. Ich wollte wirklich nicht, dass du dir Sorgen machst.“
    Sie meinte das ehrlich. Er sah es ihr an, holte tief Luft und wartete, bis er sich beruhigt hatte. „Wo bist du gewesen?“
    „Wenn du es unbedingt wissen musst, ich war in einem Krankenhaus. Auf der Kinderstation.“
    Verblüfft starrte er sie an. „Wozu?“
    „Ich musste für eine Weile Kinder um mich haben, das ist alles.“ Sie lächelte. „Und wie der Zufall es wollte, bin ich einem Arzt begegnet, mit dem ich kürzlich in Houston zusammengearbeitet habe. Wir haben einen Kaffee getrunken.“
    Brad konnte es sich nur zu genau vorstellen. Irgendein reicher Arzt und die hübsche Kate Stockwell. Das Gefühl, das in ihm aufstieg, kam Eifersucht gefährlich nahe, und er verbot es sich sofort.
    Er hätte ihr nicht von dem Fall der kleinen Amy erzählen dürfen. Und wenn er nach der Besprechung bei den Stockwells noch zum Arbeiten gekommen wäre, hätte er heute Nachmittag nicht am Computer sitzen müssen.
    „Ich habe vor einer halben Stunde das Abendessen bestellt“, sagte er. „Steaks. Wenn du etwas Leichteres willst, ruf den Zimmerservice an.“
    Sie machte keine Anstalten, zum Telefon zu gehen. Vielleicht hatte sie mit ihrem alten Freund, dem Arzt, nicht nur Kaffee getrunken, sondern auch etwas gegessen.
    „Wird man dich verständigen, wenn Amy wieder bei ihrer Mutter ist?“
    Er nickte und drehte sich wieder zum Fernseher um. Den Namen – Amy – aus Kates Mund zu hören hinterließ in ihm eine innere Anspannung. Er stellte den Ton lauter, setzte sich

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