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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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ans Fußende des Bettes, um auf die Sportmeldungen zu warten, und wünschte, die Stimme des Nachrichtensprechers könnte die schmerzhaften Erinnerungen übertönen.
    Kurz darauf setzte Kate sich mit ihrem Taschenbuch an den Tisch. Er warf einen Blick auf den Bucheinband. Es war einer der Liebesromane, die sie dauernd las. Noch etwas, das sich in den letzten acht Jahren nicht geändert hatte.
    Er lauschte dem Wetterbericht. Sonnenschein und noch mehr Sonnenschein. Danach kam der Sport. Auch dort nichts Neues. Dann kam das Abendessen. Das Steak, auf das er sich gefreut hatte, schmeckte nicht.
    Kate stocherte noch lustloser als er auf ihrem Teller herum. „Ich nehme an, jetzt ist es zu spät für die Galerien“, sagte sie schließlich.
    „Vermutlich“, erwiderte er scharf und war dennoch betroffen, als sie errötete.
    „Tut mir leid“, sagte sie. „Ich wollte deine Zeit nicht verschwenden.“
    Das hatte sie nicht. Nicht wirklich. Er hatte einige Leute angerufen, die er in Boston kannte, und so ein Dutzend Galerien von seiner Liste streichen können, ohne einen Fuß vor das Hotel zu setzen. Daran, dass er sich die ganze Zeit gefragt hatte, wo Kate blieb, war er selbst schuld. „Vergiss es“, murmelte er.
    Sie sah aus, als wollte sie noch etwas sagen.
    Und er war froh, dass sie es nicht tat.
    Irgendwann gab Brad den Versuch auf, Appetit vorzutäuschen, und flüchtete erst an den Computer, dann ans Telefon, um seine Sekretärin anzurufen. Das führte zu einer ganzen Reihe anderer Aktivitäten, mit denen er sich ablenken konnte. Doch als er sah, wie Kate einen in Leder gebundenen Block aus ihrer Tasche nahm, spürte er, wie er sich verkrampfte.
    Es war ihr Zeichenblock, und er kannte ihn nur zu gut.
    Sie schaute nicht in seine Richtung, als sie sich wieder setzte und den Block aufschlug. Sie hatte eine Menge Stifte, alle verschieden dick und von einem Gummiband zusammengehalten.
    Brad fühlte, wie seine Anspannung wuchs, als sie einen auswählte und die anderen beiseitelegte. Er starrte auf ihr Handgelenk und die schlanken Finger, die den klobigen Stift hielten. So weiblich, so zart. Er erinnerte sich daran, wie er das schmale, anmutige Gelenk in einer Metallkonstruktion gesehen hatte, die einem Folterinstrument ähnelte.
    Und daran, dass sie seinetwegen vermutlich niemals für die Kunst leben würde, die sie so sehr liebte. Als ihm aufging, wie lange er schon einem Besetztzeichen lauschte, legte er auf. „Du zeichnest noch?“ Die Worte kamen, ohne dass er sie bewusst formuliert hatte.
    Kate sah ihn nicht an. „Das habe ich immer getan.“
    Nicht immer, dachte er. Nicht, als sie im Krankenhaus gelegen hatte. Als sie ihn nicht hatte sehen wollen. Die zarte Hand und das Gelenk darunter von Chirurgen in einer stundenlangen Operation äußerlich wiederhergestellt. Nach einem Unfall, den er hätte verhindern müssen.
    Doch wenn sie beide die Vergangenheit hinter sich lassen wollten, sollte er nicht mehr daran denken.
    Brad schluckte einen Fluch herunter, während Kates Hand über den Zeichenblock glitt.
    Er wollte sie fragen, ob sie auch noch malte, entschied jedoch, dass er die Antwort nicht hören wollte. Er würde die Tür, die seit so langer Zeit verriegelt war, jetzt nicht öffnen.
    Er konnte nicht erkennen, was sie zeichnete. Sie hatte es immer für sich behalten. Aber sie hatte ihm erzählt, dass manche Menschen Tagebuch schrieben. Manche meditierten, manche beteten.
    Kate zeichnete.
    Der Stift flog immer schneller über das Papier.
    Er befahl sich, wieder auf seinen Laptop zu schauen. Er würde sich nicht davon faszinieren lassen, wie Kate zeichnete. Davon, wie konzentriert sie arbeitete. Von der Intensität, die ihn an ihre Leidenschaft erinnerte.
    Sie zeichnete eine ganze Weile, und er war froh, als sie den Block zur Seite legte. Sie ging zum Telefon, wählte, und er hörte ihre leise Stimme. Sie sprach mit einem ihrer Brüder. Der Anruf dauerte nicht lange. Sie legte auf, suchte etwas zusammen und verschwand damit im Badezimmer. Dann war rauschendes Wasser zu hören. Sie ließ die Wanne einlaufen.
    Und er wusste, dass seine Tortur gerade erst begonnen hatte.
    Brad saß da und versuchte verzweifelt, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, während sein verräterischer Körper auf das Bild reagierte, das er sich von Kate machte. Schaum bis zum Kinn. Ein wohlgeformtes Bein auf dem Wannenrand, während sie sich mit dem Schwamm über die Wade strich.
    Er schob die Glastür auf und zog einen der viel zu schmalen

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