JULIA COLLECTION Band 17
wenn der ihm ein wenig Zeit ließ, hatte er Freunde, mit denen er Basketball spielte, und Frauen, mit denen er sich amüsierte.
Die Bettdecke raschelte, und er fuhr herum.
Frauen, mit denen er sich amüsierte. Ja, sicher. Jetzt war er in einem Zimmer mit Kate und konnte sich kaum daran erinnern, wie die letzte Frau hieß und wie lange das her war.
Er schob die Hände in die Taschen und betrachtete Kate. Als würde sie es selbst im Schlaf spüren, bewegte sie sich fast protestierend. Die Decke glitt an ihr hinab und gab den Blick auf den Träger frei, der ihr von der Schulter gerutscht war. Im fahlen Licht des Mondes war es schwer zu erkennen, aber die Seide sah rosa aus.
Ein weiches, blasses Rosa.
Sie hatte immer Wäsche in zarten Pastelltönen getragen.
Als sie ein leises Geräusch von sich gab, zuckte er zusammen.
Hastig wandte er den Blick von dem Träger, der sich um ihren Arm schmiegte. Bevor ihm bewusst war, was er tat, trat er neben das Bett. Dicht genug, um den Schweiß auf ihrer Stirn zu erkennen.
Sie murmelte etwas. Er verstand nicht, was es war, aber er hörte die Angst in ihrer Stimme.
Was gab es in ihrem Leben, das sie bis in ihre Träume verfolgte? Sie war reich, schön und jung. Und doch warf sie sich jetzt rastlos hin und her und sprach im Schlaf. „Nein, nein, nein!“
Er setzte sich auf die Bettkante. „Kate, wach auf. Du hast einen Albtraum.“
Sie reagierte nicht. Er legte eine Hand auf ihren Arm. „Komm schon, Kate“, flüsterte er. „Ganz ruhig. Du träumst nur.“
Sie schrie auf, fuhr hoch und starrte ihn benommen an. „Lass mich nicht allein“, flehte sie panisch.
Noch während er verwirrt überlegte, wen sie meinte, ließ sie sich aufs Bett zurückfallen und umklammerte das Kissen.
Sie war nicht aufgewacht. Brad stieß den angehaltenen Atem aus. Das Haar war ihr ins Gesicht gefallen, und vorsichtig strich er es fort. Es fühlte sich an wie Seide, doch als ihm bewusst wurde, wie gern er es berührte, nahm er die Hand lieber weg.
Distanz, dachte er grimmig. Er musste auf Distanz bleiben. Genug, um sich nicht an die verführerischen Dessous zu erinnern, die sie stets trug. Und auch nicht daran, wie ihr Haar sich anfühlte, wenn er es durch seine Finger gleiten ließ.
Fast wünschte er, im Hotel hätte man ihr doch ein eigenes Zimmer geben können. Er stand auf. Es wurde bald hell, und er hatte noch keine Minute geschlafen.
„Geh nicht.“
Was zum Teufel bedeutete das? „Kate?“ Er starrte sie an. Sie und die Hand, mit der sie sein Handgelenk umklammerte. Ihre Augen waren geschlossen. Wenn sie nicht schlief, spielte sie jedenfalls sehr überzeugend.
Im wachen Zustand hätte sie nie und nimmer nach ihm gegriffen.
Also schlief sie und träumte etwas, das ihr Angst machte.
Er legte seine Hand um ihre und runzelte die Stirn, als ihre Finger sich zwischen seine schoben. Er versuchte gar nicht erst, sich einzureden, dass sie wusste, wessen Hand sie hielt. Vielleicht glaubte sie, er sei Hamilton.
Der Gedanke nagte an ihm. Aber nicht genug, um sich aus ihrem Griff zu befreien.
Also setzte er sich wieder, schob Kate mitsamt der zerwühlten Decke ein wenig zur Seite und legte sich neben sie.
Ohne seine Hand loszulassen, drehte sie sich auf die Seite und schmiegte sich mit dem Rücken an ihn.
Wenigstens geht es meinem armen Kreuz jetzt besser, dachte er mit einem grimmigen Lächeln. Dafür herrschte allerdings im Rest seines Körpers Aufruhr.
Als Erstes spürte Kate die Wärme. Danach kam das angenehme Gefühl, ausgeschlafen zu haben.
Sie schlug die Augen auf und blinzelte in den Sonnenschein, der das Zimmer in ein goldenes Licht tauchte. Erst nach etwa einer halben Minute ging ihr auf, dass sie nicht zu Hause in ihrem eigenen Bett aufgewacht war.
Als Drittes registrierte sie den langen, kräftigen Männerkörper an ihrem Rücken.
Entsetzt schlüpfte sie unter dem Arm hinweg, der auf ihrer Taille lag, und kroch aus dem Bett. Obwohl sie es nicht wollte, drehte sie sich zu ihm um. Vor ihren Augen rollte er herum, bis er flach auf dem Bauch lag, unbekleidet von den Hüften aufwärts.
Sie starrte auf die gebräunte Haut. Das dunkle Brusthaar war lockig.
Sie redete sich ein, dass es nur die Künstlerin in ihr war, deren Fingerspitzen kribbelten. Hastig zog sie ein paar frische Sachen aus dem Schrank und schloss sich im Bad ein.
Jedes Mal, wenn sie daran dachte, dass sie neben Brad Larson aufgewacht war, wurde sie noch hektischer. Das Resultat war die vermutlich
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