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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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Thema angesprochen.
    „Es war der Abend unseres Schulballs“, erinnerte er ausdruckslos.
    „Stimmt. Ich hätte nicht davon anfangen sollen.“
    Er antwortete nicht, sondern starrte auf die Stockwerksanzeige.
    Der Lift schien im Schneckentempo nach oben zu gleiten. Der Schulball war zwölf Jahre her. Es war lächerlich, dass sie sich plötzlich an jede Einzelheit erinnerte, nachdem sie so lange nicht mehr daran gedacht hatte.
    Brad hatte einen hellgrauen Smoking getragen. Sie hatte ihn selbst ausgesucht, weil er perfekt zu ihrem roséfarbenen Kleid passte. „Du fandest den grauen Smoking schrecklich, nicht wahr?“
    „Ja.“
    Sie seufzte. Sein einziger Anzug war dunkel gewesen, und er hatte ihn anziehen wollen. Aber sie hatte auf dem Smoking bestanden. „Tut mir leid.“
    „Es ist lange her, Kate.“
    Endlich hielt der Fahrstuhl, und während sie Brad über den Korridor folgte, fragte Kate sich, warum sie sich plötzlich so genau an alles erinnerte. Seinen Smoking. Seinen Duft. Das Hotelzimmer, das er reserviert hatte, weil sie den Ball früher verlassen wollten, um ihre eigene kleine Feier zu veranstalten.
    Leider war alles anders verlaufen. Die Ballnacht, weil sie sich stritten, sodass das Hotelzimmer leer blieb. Die Zukunft, die sie beide sich in jugendlichem Überschwang so schön ausgemalt hatten.
    Er schloss die Tür auf und ließ ihr den Vortritt. Ohne ihn anzusehen, ging sie an ihm vorbei und wäre fast zusammengezuckt, als ihr Blick auf das Bett fiel.
    Sie hörte, wie er die Tür schloss. Dann setzte er sich an den Tisch neben der Balkontür, holte einen Laptop aus der Aktentasche und schloss ihn an. Nachdem sie ihm einen Moment zugesehen hatte, kam sie sich plötzlich überflüssig vor.
    Sie nahm ihren Koffer und legte ihn auf die Kommode. Als sie ihn öffnete und das Geräusch des Reißverschlusses die Stille zerriss, spürte sie, dass Brad sich zu ihr umdrehte. Doch als sie zu ihm hinüberschaute, saß er wieder über den Computer gebeugt da. Obwohl sie sich beim Auspacken mehr Zeit als nötig ließ, war sie viel zu schnell damit fertig. Sie verstaute den leeren Koffer im Schrank und sah sich suchend um.
    Sie konnte fernsehen, um sich abzulenken.
    Sie konnte das Radio einschalten, aber bei ihrem Glück würde sie vermutlich einen Sender erwischen, der genau die Songs spielte, nach denen sie auf dem Schulball getanzt hatten.
    Gern hätte sie Brad gefragt, wann er mit dem Besuch der Galerien anfangen wollte, aber sie brachte es nicht fertig.
    Stattdessen rief sie in ihrer Praxis an, um den Anrufbeantworter abzuhören. Er hatte keine einzige Nachricht aufgezeichnet. Schließlich holte sie das Taschenbuch heraus, das sie mitgebracht hatte, und setzte sich auf die Bettkante, um zu lesen. Es war ein Liebesroman.
    Es gelang ihr nicht, sich darauf zu konzentrieren. Nicht etwa weil das Buch langweilig war, sondern weil sie auf einem Bett saß, das sie in der kommenden Nacht mit einem Mann teilen würde, der wünschte, sie wäre nicht hier.
    Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und stand auf. „Wann fangen wir an?“
    „Später.“
    „Warum nicht jetzt?“
    Er nahm den Blick nicht vom Computer. „Weil ich beschäftigt bin.“
    „Womit? Damit, mich zu ignorieren, um mir eine Lektion zu erteilen?“
    An seiner Wange zuckte ein Muskel, aber er tippte weiter.
    Unter seiner großen Hand wirkte der Laptop wie ein Spielzeug.
    „Brad …“
    Er atmete genervt aus. „Sei still.“
    „Wie bitte?“
    „Wir fangen an, sobald ich hiermit fertig bin.“
    „Und was ist das?“
    „Das geht dich nichts an.“
    Ihr Mund wurde schmal. „Hatten wir nicht schon festgestellt, dass du für meine Familie arbeitest?“
    „Hatten wir nicht schon festgestellt, dass du hier nur geduldet bist?“ Er lehnte sich zurück und sah sie an. „Dieser Fall ist nicht mein einziger. Auch wenn du anderer Ansicht bist, dreht die Welt sich nicht allein um die Stockwells.“
    „Ich dachte, du hättest alle anderen Termine verlegt.“
    „Das habe ich auch. Trotzdem gibt es noch ein paar Dinge, die ich erledigen muss. Und je früher du mich in Ruhe lässt, desto früher werde ich damit fertig sein.“
    „Was für ein Fall ist es?“, fragte sie.
    „Eine vermisste Person.“
    „Wie Madelyn?“
    „Wie ein zweijähriges Kind, das vom geschiedenen Vater ins Ausland entführt wurde und der allein sorgeberechtigten Mutter erst dann zurückgegeben wird, wenn sie eine Menge Geld bezahlt“, erklärte er.
    Entsetzt ließ sie sich auf die

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