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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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von Dingen, die ich nie und nimmer brauchen werde.“
    Als Kate die Tüte aufs Bett stellte, kippte sie um, und einige Kindersachen fielen heraus.
    Er schaute hinüber.
    Sie ignorierte seinen Blick und legte ihre Handtasche auf die Kommode.
    Er hob die Tüte an, bis der Rest ihrer Einkäufe aufs Bett fiel.
    „Kindersachen“, murmelte er. „Für wen?“
    „Meine Nichten und meinen Neffen.“
    „Du spielst die liebevolle Tante, was?“
    Sie lächelte, obwohl ihr überhaupt nicht danach zumute war. „Ja, das bin ich. Die liebevolle Tante Kate.“
    Warum auch nicht?
    Tante war alles, was sie war. Was sie je sein würde.
    Denn eines würde Kate nie sein, konnte sie nie sein: Mutter.
    „Die Kinder werden ihre Tante Kate über alles lieben, wenn du bei jedem Geschenk für sie gleich das ganze Geschäft aufkaufst“, meinte Brad.
    Kate sammelte die Sachen zusammen. „Das kann dir doch gleichgültig sein. Ich kann es mir leisten.“
    „Natürlich kannst du das. Du bist eine Stockwell.“
    „Ich bin auch eine ehemalige Orwell“, erinnerte sie ihn. „Das wollen wir doch nicht vergessen, oder? Und die Abfindung von Hamilton war großzügig.“ Sie legte ein Plüschtier in die Tüte.
    „Warum? Ihr wart nur ein paar Jahre verheiratet.“ Und wann immer er daran dachte, schien sein Herz sich mit einer Eisschicht zu überziehen. „Was war los, Kate? Warst du es leid, als Hamiltons Trophäe herumgezeigt zu werden? Hast du deshalb noch mal studiert? Um das Seelenleben anderer Menschen zu erforschen, weil du mit deinem eigenen nicht zufrieden warst?“
    Sie krallte ihre Hände um den Rand der Papiertüte, und er verfluchte sich.
    Dann zuckte sie die Achseln, als hätte seine kalte, grausame Frage sie nicht getroffen. Er sah allerdings, wie der Puls an ihrem viel zu blassen Hals schlug.
    „Spielt das eine Rolle?“, entgegnete sie. „Nichts, was ich sage, wird dich dazu bringen, mich weniger zu hassen.“
    „Hassen? Ich wünschte, es wäre so einfach.“
    Sie stellte die Tüte auf die Kommode. „Was willst du von mir hören, Brad? Soll ich sagen, dass ich schon in der Sekunde nach meinem Jawort bereut habe, Hamilton geheiratet zu haben? Dass unser erstes Ehejahr grauenhaft war, weil ich erstarrte, sobald er mich auch nur berührte? Dass ich in jeder Minute an jedem Tag in den ersten Monaten an dich dachte und deshalb ein schlechtes Gewissen hatte?“ Ihre Stimme versagte. „Ist es das, was du von mir hören willst, Brad?“
    „Ich will die Wahrheit, Kate.“
    „Warum?“ Sie sah ihn an. „Damit du sie mir vorwerfen kannst? Na los, Brad. Mehr an Wahrheiten wirst du von mir nicht hören.“
    Seufzend setzte er sich ans Fußende des Bettes und stützte die Ellbogen auf die Beine. „Was ist passiert?“
    „Wir haben uns scheiden lassen.“
    Sie verstand es wirklich, seine Geduld zu strapazieren. „Warum?“
    „Ich will nicht über Hamilton reden.“
    „Warum erwähnst du ihn dann?“
    Sie senkte die Lider und verbarg ihren Blick vor ihm. „Warum hast du dich vor sieben Jahren in Boston in einer Bar geprügelt? Betrunken und voller Schmerztabletten.“
    „Weil meine Exverlobte gerade meinen besten Freund geheiratet hatte. Weil der Mistkerl, der mich gezeugt hatte, gerade im Gefängnis gestorben war.“
    Sie schlug die Hand vor den Mund. Dann kniete sie sich vor Brad, legte die Arme um seine Schultern und presste sich an ihn. „O Brad. Es tut mir so leid. Wirklich. Aber Schmerztabletten …“
    Er schob sie von sich. „Du warst nicht die Einzige, die bei dem Unfall im Wagen saß, Kate. Was ist zwischen dir und Hamilton passiert?“
    Sie hob die Hände. „Brad, ich …“
    „Ich habe gesehen, wie du mit ihm das Krankenhaus verlassen hast, Kate. Ich habe auf dem Parkplatz gewartet. Er hat dir aus dem Rollstuhl und in seinen auf Hochglanz polierten Mercedes geholfen.“ Hamiltons Luxuslimousine. Sie passte zu den beiden. Verglichen damit war sein gebraucht gekaufter Pick-up ein Schandfleck gewesen. Bis zu dem Unfall. Danach war er sowieso nur noch ein Haufen Schrott gewesen.
    Brad ließ ihre Schultern los und strich mit dem Daumen über ihre Schläfe. „Ham hat dich geküsst. Genau dort.“ Er berührte ihre Wange. „Und dort. Ich habe es gesehen.“
    Er ließ die Hände sinken.
    Sie auch.
    „Aber das war zwei Wochen nach dem Unfall“, sagte sie matt. „Wo bist du gewesen? Die Wohnung war leer. Jack hat nur noch meine Sachen gefunden. Alles andere war weg.“
    „Es ist egal, wo ich war“, erwiderte er.

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