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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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küsste. Leidenschaftlich. Mit den Daumen strich er ihr die Tränen von den Wangen. Er küsste sie und weinte, weil es so bittersüß war. Sie weinte auch. Um alles, was sie verloren hatte und nie mehr bekommen würde.
    „O Katy“, murmelte er, während er ihren Hals liebkoste, bis sie sich in seinen Armen wand.
    Und dann erstarrten sie beide, als jemand die Treppe heraufkam. Brad schob Kate zurück auf die Couch und eilte um den Schreibtisch herum. Eine junge Frau in Shorts und weißem T-Shirt, offenbar eine Kellnerin, öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. „Oh. Entschuldigung.“ Sie lächelte verlegen, hob hastig den Stapel Speisekarten auf und eilte wieder hinaus.
    Keiner von beiden sagte etwas.
    Kate betrachtete ihre Hände. Sie spürte, dass Brad sie beobachtete, brachte es jedoch nicht fertig, ihn anzusehen. Sie war eine Stockwell. Stockwells weinten nicht. Sie trauerten nichts und niemandem nach.
    Und Kate war eine Stockwell.
    Aber sie war ein Feigling.
    Ihr Herz wollte mehr von seiner Berührung. Ihr Körper verlangte danach. Er war ihr so nah, dass sie den frischen Duft seines Duschgels riechen konnte. Aber noch immer schaffte sie es nicht, einfach nach ihm zu greifen.
    Sie schluckte und verschränkte die Arme vor der Brust. Feige. Absolut feige. „Ich denke, wir sollten …“
    „Gehen“, beendete er den Satz für sie.
    Kate nickte.
    Er widersprach nicht, sondern ging zur Tür, öffnete sie und wartete. Seine Miene war verschlossen.
    Sie bückte sich nach ihren Schuhen und hatte keine Ahnung, wann sie sie ausgezogen hatte.
    Abrupt stand sie auf und sah Brad selbst dann nicht an, als sie an ihm vorbei zur Treppe ging.
    Sie durchquerten die Küche und das Restaurant. Tommy bediente gerade einen Gast und winkte ihnen zu. Draußen hielt Brad ein Taxi an, und sie fuhren zurück zum Hotel. Sie sprachen kein Wort. Kate schaute aus dem Fenster, Brad starr nach vorn.
    In der Hotelhalle steuerte Kate die Geschenkboutique an. „Ich komme gleich nach“, sagte sie zu Brad und schaute ihm nach. Als er im Fahrstuhl verschwand, ließ sie sich in den nächsten Sessel fallen.
    Sie wusste nicht, wie lange sie dort saß, wie betäubt von ihrer Trauer. Offenbar sehr lange, denn der Portier kam zu ihr und fragte, ob er ihr helfen könnte.
    Sie dankte ihm, versicherte ihm jedoch, dass es ihr gut gehe. Hilfe? Nein, Hilfe brauchte sie nicht. Nur ein Leben, das nicht auf Lügen und Halbwahrheiten gegründet war.
    Hotelgäste trafen ein und reisten ab. Eine Gruppe fröhlicher Männer und Frauen zog durch die Halle. Vermutlich die Orthopäden.
    Irgendwann stemmte sie sich aus dem Sessel, ging in die elegante kleine Boutique und betrachtete die Geschenke und Souvenirs, ohne sie richtig wahrzunehmen. Sie fühlte sich leer und ausgebrannt und blätterte in einer Zeitschrift, die sie eigentlich nicht interessierte. Beim Hinausgehen fiel ihr Blick auf ein Regal mit Kinderkleidung.
    Sie streckte die Hand nach einem Stapel T-Shirts aus. Ihre Finger zitterten, als sie erst eins, dann ein zweites entfaltete und nach der richtigen Größe und den perfekten Farben für ihre Nichte und ihren Neffen suchte.
    Sonnengelb für die kleine Becky.
    Blaue und rote Streifen für Rafes und Carolines Baby Douglas.
    Und lustige Käppchen dazu. Außerdem Shorts und winzige Socken.
    Sie stapelte ihre Einkäufe auf, und nahm kaum wahr, dass die Verkäuferin alles neben die Kasse legte.
    Weiter. Kleine lederne Jacken. Schließlich noch zwei Plüschtiere. Eine gelbe Schildkröte für Becky, eine rote für Douglas.
    Kate unterschrieb den Kreditkartenbeleg. Während sie darauf wartete, dass die Verkäuferin alles in eine Tüte legte, bemerkte sie eine wunderschöne goldene Brosche, die Hannah gefallen würde. Danach fand sie ein Armband für Caroline. Sie kaufte beides, verließ mit der großen Tüte die Boutique und ging zum Fahrstuhl.
    Es hatte keinen Sinn, noch länger zu warten. Früher oder später musste sie sich Brad stellen. Und der Vergangenheit.
    Vor dem Hotelzimmer zögerte sie, bevor sie an die Tür klopfte.
    Brad öffnete. Sein Blick wurde kühl, als er auf die riesige Einkaufstüte fiel. „Das hätte ich mir denken können“, bemerkte er frostig. „Shopping. Kate Stockwells Heilmittel für alle Übel dieser Welt. Was hast du gekauft? Noch ein Kleid, das du nicht brauchst?“
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geohrfeigt. „Ja, Brad“, erwiderte sie und ärgerte sich darüber, dass ihre Stimme zitterte. „Eine Unmenge

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