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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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Sinn. Er schaffte es nicht, sich darin zu verlieren.
    Seltsam. Jerralyn war eine tolle Frau. Klug und extrem erotisch. Sie hätte ihn mindestens einen oder zwei Monate fesseln sollen. Doch in diesem Moment kehrte er in Gedanken immer wieder in das Zimmer zurück, in dem sein kleines Mädchen vermutlich gerade schlief und seufzend das Gesicht zur Wand drehte.
    Er hätte nicht herkommen dürfen.
    Und genau da lag das Problem.
    Es war nicht nur Becky. Es war noch etwas anderes.
    Eine spitze Zunge. Große grüne Augen. Seidenweiches kastanienbraunes Haar.
    Was zum Teufel war mit ihm los? Er begriff es nicht. Er stand nicht auf Sozialarbeiterinnen. Sie waren absolut nicht sein Typ. Zu direkt, zu hausbacken. Und als wäre das nicht genug, arbeitete sie auch noch für ihn.
    Die Frau in seinen Armen – die genau sein Typ war – löste sich von ihm. „Cord, was ist?“
    „Es tut mir leid, Jerralyn. Ich hätte nicht herkommen dürfen.“
    „Warum nicht?“
    „Verzeih mir.“ Er stand auf und ging zur Tür.
    „Warte.“
    Er drehte sich zu ihr um. Sie sah einfach atemberaubend aus.
    „Wenn du jetzt gehst, Cord Stockwell“, sagte sie, „erwarte nicht, dass ich je wieder ein Wort mit dir spreche.“
    „Das tut mir leid. Aber ich verstehe es. Gute Nacht, Jerralyn.“
    Es war fast elf, als Cord nach Hause kam. Er ließ den Aston Martin in der Einfahrt stehen. Einer der Chauffeure würde ihn in die Garage fahren. Er betrat die Villa durch den Eingang des Südflügels. Dann ging er nach oben und durch den schmalen Korridor, der zu Beckys und seinem Bereich führte.
    Die Türen zum Kinderzimmer, zum Spielzimmer und zum Zimmer des Kindermädchens waren geschlossen. Er kam sich ausgesperrt vor.
    Dagegen half nur eins. Er riss Beckys Tür auf.
    Der Raum lag im Halbdunkel. Miss Miller saß reglos da, das Haar wie eine dunkle Wolke um ihr blasses Gesicht. Sie trug das weiße Nachthemd, den grünen Bademantel und wie immer nichts an den Füßen. Becky lag in ihren Armen und nuckelte an der Flasche.
    Er trat über die Schwelle und schloss die Tür hinter sich. „Ich möchte sie füttern.“ Sein Tonfall gefiel ihm. Er klang ruhig und selbstsicher.
    Wie der, der das Sagen hatte – und genau der war er ja auch.
    Miss Miller stand auf. Er ging zu ihr, und sie gab ihm das Baby. Dabei streifte seine rechte Hand ihre linke Brust. Die Berührung ließ seinen Atem stocken.
    Sie musste es auch gefühlt haben. Er spürte, wie sie zusammenzuckte und die angehaltene Luft langsam ausstieß.
    Als er Becky auf dem Arm hielt, wich Miss Miller zurück, weg von ihm. Er nahm ihren Platz im Schaukelstuhl ein. Sie hielt sich von ihm fern und sah aus, als wüsste sie nicht, was sie sagen sollte.
    Schön, dass das ihr auch mal passiert, dachte er. Sie war immer viel zu selbstsicher gewesen.
    Er lächelte seiner Tochter zu und hob die Flasche ein wenig an, damit sie leichter trinken konnte.
    „Wenn Sie allein klarkommen, werde ich …“
    Er schaute in Miss Millers Augen. Was sah er darin? Nervosität? Einen Anflug von Panik? Ausgezeichnet. „Haben Sie eine Windel für mich?“
    „Natürlich.“
    Sie nahm sie von ihrer Schulter und gab sie ihm. „Danke.“
    „Kein Problem. Wenn Sie jetzt …“
    Er wollte sie noch nicht gehen lassen. „Hatten Sie heute Nachmittag Glück?“
    „Glück?“
    „Sie hatten zwei Bewerbungsgespräche.“
    „Ach ja. Zwei.“
    „Und?“
    „Sie waren nicht … ganz richtig.“
    „Keine?“
    „Ja. Ich meine, nein.“
    „Nun, morgen werden Sie mehr Glück haben.“
    „Bestimmt.“
    Er sah wieder auf Becky hinab.
    „Ich schätze, ich werde jetzt …“
    Nein, dachte er, das wirst du nicht. „Gehen Sie morgen wieder mit Becky spazieren?“
    „Ich …“
    „Wir sollten früher aufbrechen. Dann ist es kühler.“
    „Wir?“
    „Sagen wir, so gegen halb zehn?“
    „Ich …“
    „Also abgemacht.“ Er lächelte, und ihr hübscher Mund verzog sich langsam und widerwillig. „Vielleicht schaffen wir es ja bis zum Teich,“
    Sie blinzelte. „Zum Teich?“
    „Ja, zum Teich.“ Er wusste genau, was sie dachte. „Na los, fragen Sie schon.“
    „Ich …“ Sie nagte an ihrer Unterlippe. „Na ja … was Sie heute Morgen erzählt haben, hat mich überrascht.“
    „Das von meiner Mutter und meinem Onkel?“
    Sie nickte. Ihre Haltung war abweisend, aber er sah ihr an, wie neugierig sie war.
    „Es ist die Wahrheit. Jedenfalls ist es das, was mein Vater uns immer erzählt hat. Es ist vor fast dreißig Jahren passiert –

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