JULIA COLLECTION Band 17
Monate nachdem ich sie weggegeben hatte, starb Ella Marie“, sagte Hannah nach einer Weile.
Er drückte sie fester an sich und küsste sie auf das Haar.
„Es war einer dieser unerklärlichen Fälle von plötzlichem Kindstod.“ Er fühlte ihren Atem auf seiner Haut. „Ich weiß, es ist unlogisch, mir selbst die Schuld daran zu geben. Niemand war schuld daran. Aber irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass sie vielleicht noch leben würde, wenn ich sie nicht weggegeben hätte …“
Cord hatte keine Ahnung, was er ihr antworten sollte. Er musste an den reichen Jungen denken, der sie im Stich gelassen hatte. Ein reicher Junge mit dunklem Haar und blauen Augen.
Und er dachte an Becky. Sie hatte ihm bewiesen, wie schnell ein Baby seinen Platz im Herzen eines Elternteils erobern konnte. Er selbst wusste erst seit drei Wochen, dass er Vater war. Seine Tochter lebte erst seit weniger als zwei Wochen unter seinem Dach. Trotzdem, würde er sie jetzt verlieren, würde es ein riesiges Loch in sein Leben reißen.
„Hannah, du hast recht“, flüsterte er. „Es war nicht deine Schuld.“
Sie drehte sich in seinen Armen, um ihm in die Augen zu sehen. „O Cord, das weiß ich. Im Kopf. Aber mein Herz scheint es einfach nicht zu begreifen.“
Vermutlich sollte er es ihr nicht anbieten, doch er war nun einmal der Mann, der er war. „Willst du, dass sie dafür bezahlen?“
„Bezahlen?“ Sie setzte sich auf. „Wer?“
„Der Junge, der dich im Stich gelassen hat. Und seine Mutter. Die ganze Familie.“
Sie legte eine Hand an ihren Hals. „Du meinst … ihnen wehtun?“
„Gib mir einen Namen, Hannah. Ich werde sehen, was ich tun kann.“
„Aber ich will nicht, dass … Redest du etwa davon, einen Killer anzuheuern oder so etwas?“, fragte sie entsetzt.
Er lachte. „Mord ist nicht mein Stil. Nein, ich dachte an etwas auf finanzieller Ebene. Ich habe Verbindungen nach Tulsa. Es würde eine Weile dauern, aber ich könnte dafür sorgen, dass sie … sagen wir … ein wenig Pech haben.“
Sie starrte ihn an. „Pech? Soll das ein Scherz sein?“
„Hannah, wenn es um Geld geht, mache ich keine Scherze. Gib mir einfach ihre Namen.“
„Nein.“ Sie löste sich so hastig von ihm, dass das Wasser über den Wannenrand schwappte. „Das will ich nicht.“
Er widerstand der Versuchung, sie einfach wieder an sich zu ziehen. „Bist du sicher?“
„Ja. Es ist lange her, und ich halte nichts von Rache. Außerdem war ich nicht nur Opfer. Die Frau hat mir vertraut. Ich hätte mich von ihrem Sohn fernhalten sollen.“
„Soll das heißen, dass er dich nicht bedrängt hat?“
„Natürlich hat er das. Erst habe ich mich dagegen gewehrt, aber irgendwann habe ich nachgegeben. Ich habe einen Fehler begangen. Was sie getan haben, müssen sie mit ihrem Gewissen abmachen“, sagte Hannah. „Ich habe ihnen verziehen.“
„Und du fragst dich nicht, was aus dem Jungen geworden ist? Ob er verheiratet ist, Kinder hat?“
Sie strich sich eine Locke aus den Augen. „Warum um alles in der Welt sollte mich das interessieren?“
Er lächelte zufrieden. Ganz offensichtlich weinte sie dem Idioten, der sie verraten hatte, keine Träne nach. „Okay. Wie du willst.“
„Danke“, sagte sie spitz.
„Komm wieder her.“
Sie runzelte die Stirn.
„Bitte.“
Ihre Miene entspannte sich. Sie glitt zurück in seine Arme.
Er legte sie fest um sie.
„Es tut mir so leid, Hannah“, murmelte er nach einem Moment.
Sie sagte nichts, sondern sah ihn nur an. Ihr Blick bat ihn, sie zu küssen.
Er hatte nicht viel Übung darin, eine Frau zu trösten. Aber er wusste, wie er sie ablenken, auf andere Gedanken bringen, vergessen lassen konnte …
Sanft legte er seinen Mund auf ihren. Sie seufzte, und es klang einladend. Er schob die Zunge zwischen ihre leicht geöffneten Lippen und küsste sie immer leidenschaftlicher. Sie stöhnte auf, während ihre Zunge mit seiner spielte.
Er ließ seine Hand nach unten gleiten, über ihre nassen, erregenden Kurven. Als er fand, was er suchte, hielt sie den Atem an, protestierte jedoch nicht.
Im Gegenteil. „Ja“, flüsterte sie voller Ungeduld und Vorfreude.
14. KAPITEL
Am Morgen erwachte Cord als Erster. Die Sonne ging gerade auf.
Einige herrliche Sekunden lang bewegte er sich nicht, sondern sah Hannah an, die im Schlaf so zart und schutzlos aussah.
Unter ihren Augen zeichneten sich schmale Schatten ab.
Er lächelte. Er hatte sie erschöpft.
Sie brauchte Ruhe. Viel davon.
Denn heute
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