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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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letzte Ladung.“ Er rieb sich den Staub von den Händen und folgte ihr in den Empfangsbereich. Dort zog er sein Jackett an und drehte sich zu ihr um. „Morgen Nachmittag komme ich wieder, einverstanden?“
    „Natürlich. Ich werde am Vormittag …“ Sie presste eine Hand an ihre Taille. „O nein.“
    „Was ist?“ Besorgt trat Rafe an ihre Seite.
    „Das Baby macht gerade seine Fitnessübungen.“
    „Bestimmt?“
    „Die macht es jeden Tag.“ Caroline stemmte die Hände in die Hüften. „Das ist völlig normal, glaub mir.“
    Rafe legte eine Hand auf ihren Bauch. Sie zuckte zusammen und sah ihm in die Augen, doch die waren halb geschlossen, als würde er sich auf etwas konzentrieren, das nur er wahrnahm. Das Baby belohnte ihn mit einem besonders kräftigen Tritt, und er strahlte über das ganze Gesicht.
    Carolines Herz schlug schneller. Wie hatte sie sich gewünscht, das Wunder, das in ihr geschah, mit jemandem teilen zu können. Rafe war der Letzte, von dem sie eine solche Reaktion erwartet hätte. So ungern sie es sich auch eingestand, seine Berührung erregte sie, aber sie brachte es nicht fertig, von ihm abzurücken.
    „Wow. Das war ganz schön heftig“, sagte er. „Tut es weh?“
    „Nein. Aber manchmal ist es ziemlich irritierend.“
    „Das kann ich gut verstehen.“
    Er schaute ihr in die Augen. Sein Blick war voller Wärme und Zuneigung. Erneut spürte sie Tränen in sich aufsteigen und wandte sich rasch ab. Rafe zog den Mund zusammen und ließ die Hand ausgestreckt, obwohl es nichts mehr zu berühren gab.
    Caroline räusperte sich. „Ich muss jetzt nach Hause.“
    „Okay. Dann sehen wir uns morgen.“
    Er nahm seinen Hut vom Schreibtisch und verließ die Kanzlei, ohne sich noch einmal umzudrehen. Sie schloss hinter ihm ab. Auf dem Weg in ihr Büro ärgerte sie sich über sich. Sie konnte es sich nicht leisten, noch etwas für Rafe Stockwell zu empfinden.
    Sicher, im Moment konnte sie jede emotionale Unterstützung gebrauchen – aber von ihm konnte sie sie weder erwarten noch annehmen. Okay, er hatte gelächelt, als er gespürt hatte, wie das Baby sich bewegte. Und wenn schon. Die meisten Menschen hätten das getan. Es bedeutete nicht, dass er plötzlich bereit war, als Vater eine lebenslange Verpflichtung einzugehen. Genau deshalb konnte sie ihm nicht die Wahrheit sagen.
    Rafe war ein Ehrenmann und würde ohne Rücksicht auf seine eigenen Gefühle oder Bedürfnisse tun, was er für richtig hielt. Aber sie brauchte sein Geld nicht, und sie wollte auch nicht, dass ihr Kind als eine Verpflichtung angesehen wurde.
    Caroline hatte ihre Kindheit und Jugend bis zum Abschluss der Highschool weit entfernt von zu Hause in Internaten verbracht und sich immer einsam und unerwünscht gefühlt. Die Jahre auf dem College und beim Jurastudium waren nicht sehr viel anders gewesen. Und als sie schließlich heimgekehrt und in die Anwaltskanzlei ihres Vaters eingetreten war, war ihre Beziehung rein beruflich gewesen.
    Sie war fest entschlossen, ihrem Baby eine bessere Kindheit zu verschaffen. Ihr Baby würde nichts als Fürsorge, Glück und vor allem Liebe kennen. Es mochte nur einen Elternteil haben, aber es würde nie daran zweifeln, dass es ein Wunschkind war.

3. KAPITEL
    Wütend und enttäuscht über Carolines abweisende Haltung fuhr Rafe zum Anwesen der Stockwells hinaus. Obwohl er ein Stadthaus in Grandview besaß, hatte er noch immer eine Suite in der Familienvilla. Dort wohnte er, seit der Arzt seines Vaters Rafe und seinen Geschwistern gesagt hatte, dass er für den todkranken alten Mann nichts mehr tun konnte, außer seine Schmerzen mit Betäubungsmitteln zu lindern.
    Da Rafe so viel im Kopf herumging, wäre er lieber im Stadthaus geblieben, aber es wäre unfair, Cord die alleinige Verantwortung für die Pflege ihres Vaters aufzubürden. Außerdem würde sein Bruder hören wollen, was er in Carolines Kanzlei erfahren hatte. Was hatte er dort erfahren? Nicht viel – außer dass er vielleicht Vater wurde.
    Mann, er brauchte einen Drink. Vielleicht zwei.
    Endlich bog er in die lange Zufahrt zur Villa der Stockwells ein. Dank einer Sprinkleranlage war der Park, der sie umgab, selbst im Hochsommer grün. Die alten Eichen hatten etwas Beruhigendes, aber der Anblick des gewaltigen zweistöckigen Hauses mit seinen ausladenden Flügeln und Nebengebäuden machte ihm wieder bewusst, wie nervös er war.
    Es löste so viele Erinnerungen in ihm aus – gute wie schlechte. Und seit Kurzem war nichts mehr so, wie es

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