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JULIA COLLECTION Band 17

JULIA COLLECTION Band 17

Titel: JULIA COLLECTION Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MYRNA TEMTE ALISON LEIGH CHRISTINE RIMMER
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Besucherparkplatz ab und ging ins Haus, in der Hand den Nudelsalat, den Clyde Carlyle so sehr mochte.
    „Hallo, Miss Carlyle“, rief die junge Frau am Empfang. „Es ist so schön, dass Sie Ihren Vater immer besuchen. Ich wusste, dass Sie heute Abend kommen würden.“
    „Hallo, Maryanne.“ Caroline lächelte der stets fröhlichen Angestellten zu und hielt den eingepackten Salat hoch. „Würden Sie das hier in den Kühlschrank stellen? Dann kann er es morgen zu Mittag essen.“
    „Aber gern.“ Mit einem roten Filzstift schrieb Maryanne den Namen Carlyle auf den Behälter.
    „Wissen Sie, wo ich ihn finde?“
    Maryanne nickte. „Er ist im Aufenthaltsraum.“
    Auf dem Weg über den langen gekachelten Korridor versuchte Caroline, die typischen Pflegeheimgerüche zu ignorieren, und rieb sich das Kreuz. Himmel, sie fühlte sich wie ein watschelndes Walross.
    Ihr Vater saß an einem Tisch in der hintersten Ecke. Er sah auf, als sie sich zu ihm setzte, sagte jedoch nichts.
    „Hi, Daddy“, sagte sie und hoffte gegen besseres Wissen, dass er sie erkennen würde. Aber er starrte nur auf ein halb fertiges Puzzle und schüttelte den Kopf, als hätte er es noch nie gesehen.
    „Was ist das?“, fragte sie.
    Er zeigte auf einen schwarzen Streifen, der ganz offenbar zum Gesicht eines Tigers gehörte. „Löwe.“
    Immerhin, dachte sie mit einem wehmütigen Lächeln. Zum Glück hatte er das Stadium hinter sich, in dem er wusste, was mit ihm geschah. Das war das Schlimmste gewesen – seine Angst und Verzweiflung zu sehen und zu wissen, dass sie nichts für ihn tun konnte.
    „Löwe“, wiederholte er und tippte mit dem Zeigefinger auf die losen Teile des Puzzles.
    Caroline wählte eins aus, gab es ihm und führte seine Hand behutsam an die richtige Stelle. Er schob es in Position, schlug mit der Faust darauf und strahlte wie ein kleiner Junge. Sie reichte ihm das nächste Teil, und es ging so weiter, wie sie beide es oft taten, seit Caroline ihn besuchte. Es hatte etwas Beruhigendes, und da niemand in Hörweite saß, erzählte sie ihm, was ihr auf der Seele brannte.
    „Rafe Stockwell war heute bei mir“, begann sie. „Du hättest ihn sehen sollen, als er begriff, dass ich schwanger bin.“
    Schweigend streckte Clyde die Hand aus. Gehorsam legte sie ein weiteres Teil hinein. „Es war schön, ihn wiederzusehen, aber es tat auch weh“, fuhr sie fort. „Er vermutet, dass er der Vater ist. Ich habe ihm nichts gesagt, aber er ist zu intelligent, also werde ich es auf Dauer nicht verheimlichen können. O Daddy, ich weiß nicht, was ich tun soll.“
    Clyde nickte lächelnd, hielt ihr die Hand hin, und sie legte das nächste Teil hinein.
    „Ich dachte wirklich, es wäre das Beste für uns alle, wenn ich die Beziehung beende. Er hat es immer strikt abgelehnt, zu heiraten oder eine Familie zu gründen … Aber jetzt … weiß ich nicht mehr, was er will. Er ist ein sehr anständiger Mann, Daddy. Ich verstehe das alles nicht mehr. Er ist ein unglaublich attraktiver Mann, ich sehe aus wie ein Elefant, und trotzdem fühle ich mich von ihm angezogen. Im siebten Monat! Findest du das pervers?“
    Clyde grunzte nur und klopfte das Teil an die richtige Stelle.
    „Ich weiß, ich weiß. Ein Vater will von seiner Tochter so etwas nicht hören“, sagte sie mit einem verlegenen Lächeln. „Unsere Beziehung hat nicht lange gedauert, aber sie war einfach himmlisch, Dad, glaub mir. Aber wenn er wirklich nicht Ehemann oder Vater werden will …“
    Caroline brachte den Gedanken nicht zu Ende. „Ich wünschte, du hättest die Akten nicht so durcheinandergebracht“, wechselte sie das Thema und reichte Clyde ein neues Teil. „Du weißt nichts mehr über monatliche Zahlungen von Caine an Rafes Mutter, oder? Natürlich nicht. Jetzt lässt Rafe mir keine Ruhe. Vielleicht habe ich Glück, und er findet die Unterlagen darüber schon morgen.“
    Sie wollte aufstehen und umhergehen, aber wenn sie das tat, würde ihr Vater wahrscheinlich unruhig werden und das Personal und die anderen Patienten auf sie aufmerksam machen. Also seufzte sie nur resigniert und wählte ein passendes Teil aus.
    „Über mir stürzt alles zusammen, Daddy, und ich habe niemanden, der mir hilft. Und in letzter Zeit ermüde ich so schnell. Ich jammere dir etwas vor, nicht wahr?“ Sie schmunzelte leise, und als ihr Vater ebenfalls schmunzelte und nickte, als würde ihm ihr Gejammer nichts ausmachen, wurde ihr warm ums Herz.
    Es war schon spät, und er sah aus, als hätte er

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