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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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das ist nun mein Leben“, sagte sie zu sich selbst und sah zu dem schmutzigen Geschirr in der Spüle hinüber, das sie jetzt nur abwaschen konnte, wenn sie zuvor über einen Berg aus umgestellten Möbeln kletterte.
    Aus dem oberen Stockwerk war immer noch der Bandschleifer zu hören. Hoffentlich wurde dadurch der Lärm des Möbelrückens übertönt und auch die Flüche, die Marty hin und wieder ausstieß.
    Während sie durch ihre leer geräumten Zimmer ging, wunderte Marty sich, dass Cole nicht längst heruntergekommen war, um nachzusehen, was vor sich ging. War er denn gar nicht neugierig? Sie schaute die staubige Treppe hinauf. Wovor hast du denn Angst?, dachte sie. Dass ich über dich herfalle, dir die Kleider vom Leib reiße und mich an dir vergehe, bevor du um Hilfe rufen kannst? Wohl kaum. Seufzend verdrängte sie diesen Gedanken.
    Cole hörte die dumpfen Geräusche von unten und schliff prompt ein paar Millimeter zu viel von der Schranktür ab. Leise fluchend legte er den Schleifer beiseite. Was um alles in der Welt trieb Marty denn da unten? Anscheinend braucht sie meine Hilfe nicht, dachte er, sonst hätte sie gerufen. Oder nicht? Diese Frau war einfach zu stur.
    Am liebsten wäre er nach unten gegangen, doch was dort geschah, ging ihn im Grunde nichts an. Er würde die Frauen niemals verstehen, und Marty Owens schon gar nicht.
    Erst nachdem er alle Sägespäne aufgefegt hatte, ging er die Treppe hinunter. Unten war kaum noch Platz, um aufrecht zu stehen. Cole stieg erst einmal über einen Stapel von Schubladen. „Bist du jetzt vollkommen verrückt geworden?“
    „Keine Ahnung. Wie lautet denn deine Diagnose?“ Ihr Blick war durchdringend, und das kleine runde Kinn hatte sie vorgeschoben, als warte sie nur auf Coles Attacke.
    „Meine Diagnose? Ich schätze mal, du hast panische Angst. Deshalb bringst du hier alles so durcheinander, dass es kein Zurück mehr gibt. Und, liege ich richtig?“
    „Ich habe dich als Tischler eingestellt und nicht als Therapeuten. Soll das, was du da in der Hand hältst, in den Müll? Gib her, ich bringe es raus.“ Marty führte sich wie ein General auf und streckte die Hand nach dem Müllsack aus.
    Cole trat einen Schritt zurück und erwiderte Martys Blick. „Wenn du das Kinn noch etwas weiter vorschiebst, renkst du dir den Kiefer aus.“
    „Gib endlich den blöden Müllsack her!“
    Folgsam reichte er ihn ihr. „Binde dir lieber die Schuhe zu, bevor du noch stolperst.“
    Marty atmete tief durch und lenkte Coles Blick dadurch wieder auf ihren Oberkörper, zu den seiner Meinung nach perfekten Brüsten.
    Entschieden drückte sie ihm den Müllsack wieder in die Hand. „Dann geh du doch selber.“
    Normalerweise hatte sie sehr helle Haut, doch jetzt leuchteten auf ihren Wangen zwei rote Flecken. Ihre Nasenspitze war auch gerötet, und ihre Augen …
    Verdammt, dachte Marty entsetzt, ich fange schon wieder an zu heulen.
    Cole ließ den Sack fallen, stieg über zwei Schubladen hinweg und hielt Marty in den Armen, noch bevor ihr die erste Träne über die Wange lief. „Ist doch alles nicht so tragisch, Liebes. Weine doch nicht. An solchen Regentagen wie heute tun viele Leute, wozu sie sonst nicht kommen, zum Beispiel ihre Möbel umräumen. Ich kannte mal eine Frau, die …“
    „Ich will nichts über deine Frauen hören“, brachte sie schluchzend heraus.
    Cole war fast von oben bis unten mit Staub bedeckt, doch das hinderte ihn nicht daran, Marty im Arm zu halten.
    „Das ist jetzt schon das zweite Mal“, schluchzte sie. „Das … das ist ein absoluter Rekord.“
    Er hatte zwar keinen Schimmer, wovon sie redete, doch das spielte wohl auch keine große Rolle. Ihr Haar kitzelte ihn am Kinn, während sie sich noch enger an ihn schmiegte. Diese Frau brauchte wirklich ein bisschen Geborgenheit, und Cole erwartete für seinen Trost keinerlei Anerkennung, denn Marty so eng spüren zu können war ihm Lohn genug.
    „Schon gut, Süße. Das Ganze war doch eine gute Idee.“
    „Was ist denn schon Gutes daran?“
    Er spürte ihre Finger am Hosenbund und sog unwillkürlich die Luft ein. Zog sie ihm da tatsächlich gerade das Hemd aus der Hose? Wozu?
    Um es als Taschentuch zu benutzen.
    „Ich werde es waschen“, versprach sie ihm und stieß ihm die Ellbogen in die Rippen, während sie ihm das Flanellhemd hochzog, um sich die Tränen abzuwischen.
    Ohne sie loszulassen, drehte er sich leicht zur Seite, damit Marty nicht spürte, wie sehr ihn ihre Nähe erregte.
    Als Marty endlich das

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