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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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aufgegeben. Seine Konzentration war dahin, obwohl es ihn überhaupt nichts anging, wo Marty hinfuhr und mit wem sie ihre Zeit verbrachte.
    Er lief nach unten, und genau in dem Moment kam Marty mit einem Schwall kalter feuchter Luft ins Haus. Sie schüttelte die Tropfen vom Mantel, nahm den hässlichsten Hut, den Cole je gesehen hatte, vom Kopf und hielt dann mitten in der Bewegung inne.
    „Wieso bist du immer noch hier? Ich dachte, du würdest heute wegen des Wetters früher gehen.“ Langsam schaute sie sich um. „Und wo sind all meine Möbel?“
    „Die meisten sind oben. Du solltest deine nassen Schuhe ausziehen, bevor du dich erkältest.“ Ihre Hosenbeine waren ebenfalls durchnässt, aber darüber wollte Cole sich lieber nicht äußern.
    „Meine Finger sind ganz taub, so kalt ist es draußen.“ Zitternd rieb sie sich die Hände, und Cole vergaß alles, was er über den Zeitplan hatte sagen wollen und darüber, dass sie nicht einfach so verschwinden sollte, ohne ihm mitzuteilen, wohin sie fuhr und wann sie zurückkehren würde.
    „Du glaubst ja nicht, was für einen schrecklichen Tag ich hatte.“ Sie schüttelte den Kopf.
    Durch den Hut klebten ihr die Haare an der Stirn, standen aber seitlich vom Kopf ab. Dadurch sah sie … irgendwie süß aus.
    „Hoffentlich hast du Kaffee aufgesetzt.“
    Cole räusperte sich. „Welchen Teil deines Tages würde ich denn nicht glauben? Den, wo du das Regal durch die Tür gezwängt hast? Oder den, wo wir …“
    „Ach, sei still.“ Sie warf ihren nassen Mantel auf die Bank. „Ich habe seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen, also sprich lieber nicht mit mir. Ich werde boshaft wie ein Straßenköter, wenn ich hungrig bin.“
    Er musste lächeln. „Das glaube ich dir sofort.“ Cole folgte ihr in die Küche und wartete auf ihre Reaktion bezüglich der vier Regale im Wohnzimmer, die er in ihrer Abwesenheit fertig gezimmert hatte.
    Im Vergleich zu Blumen oder Pralinen machten Regale vielleicht nicht viel her, und dennoch merkte Cole erschrocken, wie wichtig ihm Martys Anerkennung geworden war.
    Leider war es jetzt nicht mehr so einfach für ihn, sich zurückzuziehen.

11. KAPITEL
    Jetzt musste Cole genau berichten, wie er bei Bob Ed angerufen hatte, damit der die „Time Out“ sicherte, und wie er sich dann Sorgen um Marty gemacht hatte. Er beendete seinen Bericht damit, dass er sich überlegt hatte, er könne die Wartezeit ja auch sinnvoll nutzen und etwas erledigen.
    „Etwas erledigen! Alles das hier?“ Marty breitete die Arme aus und deutete auf das leere Zimmer, in dem nur noch die Regale standen. „In nicht mal zwei Stunden?“
    „Ganz fertig bin ich noch nicht. Die restlichen wollte ich auch noch fertig machen und aufstellen, damit du mit dem Einräumen der Bücher anfangen kannst, aber dann bist du gekommen.“ Eigentlich war er schon drauf und dran gewesen, sämtliche Straßen in Muddy Landing nach Marty abzusuchen. Doch es hätte ihn auch nicht überrascht, wenn sie mit ihrer verrückten rothaarigen Freundin irgendwohin gefahren wäre.
    Marty wich seinem Blick aus. Sie war nicht in Stimmung für eine Auseinandersetzung. Seufzend lehnte sie sich an den Tisch, stützte die Ellbogen auf und streifte sich die nassen Schuhe ab. Dann zog sie sich auch die Socken aus. Ihre Füße waren leicht blau, die Zehen rot.
    „Du bist mit dem Hund spazieren gegangen!“
    Selbst wenn es nicht so gemeint gewesen war, so klang es dennoch wie eine Anschuldigung.
    „Na und? Zwei Spaziergänge pro Tag waren vereinbart, aber nicht die genaue Tageszeit.“ Sie fuhr sich durch das feuchte Haar. „Dieser blöde Hund glaubt anscheinend, dass die Regeln an Regentagen nicht gelten. Oder er hat schon wieder alles vergessen, was du ihm beigebracht hast.“ Sie hob einen Fuß auf ihr Knie und massierte sich die eiskalten Zehen.
    „Diese Regeln habe ich nicht Mutt beigebracht, sondern dir.“
    Mit wütendem Blick ließ sie den Fuß wieder sinken. „Also schön, dann habe eben ich die Regeln wieder vergessen.“ Leider verlor ihre empörte Pose an Wirkung, weil Marty kräftig niesen musste.
    Cole hob sie auf die Arme, bevor Marty auch nur mit einem Wort protestieren konnte. Irgendwie schaffte er es, mit einer Hand die Kaffeemaschine einzuschalten. Dann ging er mit Marty die Treppe hinauf. „Ich fasse es einfach nicht. Du riskierst eine Lungenentzündung! Aber ich weiß schon, wer am Ende schuld ist, wenn du nicht rechtzeitig mit allem fertig bist.“
    „Lungenentzündung bekommt man nicht

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