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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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hinwegglitt. Besorgt öffnete Sasha die Augen und hob den Kopf.
    Doch nichts rührte sich; nicht einmal ein Moskito war zu sehen.
    Eher aus Neugier als aus Angst bewegte sie als Test die Hand vor den geschlossenen Augenlidern hin und her. Ja, genauso war es gewesen. Ganz kurz war etwas zwischen ihr Gesicht und den Sonnenschein geraten. Vielleicht ein Flugzeug? Rundflüge fanden hier ständig statt, aber doch nicht außerhalb der Saison. Außerdem hätte es schon ein Segelflugzeug sein müssen, denn gehört hatte Sasha nichts.
    Entschlossen richtete sie sich auf. Sie hatte sich das doch nicht eingebildet. Hier gab es nichts, was einen Schatten werfen konnte. Keine Vögel, keine Flugzeuge, nicht einmal fliegende Superhelden. Was auch immer zwischen ihr und der Sonne vorübergeglitten war, es war wieder verschwunden.
    Verdammt, die Entspannung konnte Sasha jetzt vergessen.
    Gerade als sie sich aus dem Liegestuhl hochkämpfte, hörte sie ein dumpfes Geräusch und einen unterdrückten Ausruf. Sashas Herz klopfte wie wild, als sie über die Schulter nach hinten schaute. Die Sonne spiegelte sich in der gläsernen Schiebetür hinter ihr, sodass sie nicht ins Haus sehen konnte. Eigentlich konnte ohnehin niemand im Haus einen Schatten nach draußen auf die Veranda über ihr Gesicht werfen. Das ist doch logisch, überlegte sie sich.
    Hatte sie die Haustür hinter sich abgeschlossen? Sasha ging immer so vieles gleichzeitig durch den Kopf, dass sie hin und wieder Einzelheiten vergaß. War es nicht möglich, dass Katie vorbeigekommen war, Sashas Auto gesehen hatte und sich jetzt erkundigen wollte, wie weit Sasha mit ihren Auflistungen war? Vielleicht war auch jemand von der Putzkolonne zurückgekehrt, um die Arbeiten zu beenden. Das würde auch das zerwühlte Bett und den Zigarettenrauch erklären.
    Allerdings erklärte das alles nicht, wieso hier oben ein Schatten auf die Veranda gefallen war.
    Sasha umfasste beide Lehnen des Liegestuhls. „Verdammt, wer ist denn da?“, rief sie und stellte die Füße auf den Boden, um schnell nach drinnen laufen und die Schiebetüren verschließen zu können. „Hören Sie, wer immer Sie auch sind! Ich bin müde, meine Füße tun mir weh, und ich habe höllische Kopfschmerzen. Legen Sie sich also lieber nicht mit mir an!“
    Verflucht, die Alarmanlage hatte sie beim Betreten des Cottages ausgeschaltet.
    Allmählich wurde sie doch nervös. Musste sie jetzt um ihr Leben laufen? Leider passte sie keineswegs in das Bild der selbstbewussten und schlagkräftigen Heldinnen, die in letzter Zeit so oft in Filmen zu sehen waren. Fitnesstraining war ihr ein Graus, obwohl sie zugeben musste, dass sie sich in Situationen wie dieser wünschte, doch wenigstens etwas fit zu sein.
    Vorsichtig näherte sie sich dem Holzgeländer und spähte hinunter auf den Parkplatz. Außer ihrem roten Cabrio stand dort kein weiterer Wagen.
    Katie war es also nicht und auch niemand von der Putzkolonne. Besorgt blickte Sasha sich um und rechnete fast damit, jemanden zu erblicken, der in diesem Moment zu ihr auf die Veranda trat.
    Nun reiß dich mal zusammen, sagte sie sich. Bei deinen rasenden Kopfschmerzen hast du dir das sicher alles nur eingebildet.
    Seufzend wandte sie sich dem Haus zu, und in diesem Moment nahm sie die Umrisse des Mannes auf der oberen Veranda des Nachbarhauses wahr. Dieses Cottage sollte doch angeblich auch leer stehen, fuhr es ihr durch den Kopf.
    Über die knapp zwanzig Meter Strand hinweg starrten sie sich an. Der Mann hielt etwas in der Hand, das direkt auf Sasha gerichtet war.
    War das eine Waffe?
    Sasha schluckte und vergaß, Luft zu holen. Aus dieser Entfernung konnte sie den Gegenstand nicht erkennen. Außerdem hatte sie in ihrem Leben erst eine einzige Waffe aus der Nähe gesehen. Das war die alte 410er, mit der ihr Vater Eichhörnchen und Kaninchen geschossen hatte.
    Was sie jetzt erblickte, das war klein und eckig. Im Grunde sah es eher wie eine Kamera aus, nicht wie eine Waffe, doch heutzutage gab es doch die absurdesten Modelle von Waffen.
    Gesunder Menschenverstand war zwar zugegebenermaßen nicht ihre größte Stärke, aber hätte dieser Mann ihr nicht schon längst etwas antun können, als sie noch im Halbschlaf im Liegestuhl gelegen hatte? Wahrscheinlich schoss er nur ein paar Fotos für eine der Agenturen, die diese Cottages vermieteten. Sasha hätte ihn nicht einmal bemerkt, wenn er keinen Schatten geworfen hätte.
    Gegen die tief stehende Sonne konnte Sasha ihn nicht gut erkennen, doch

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