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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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sich fantastisch. Auf Blalocks Hilfe konnte er jetzt verzichten, er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte.
    Es hatte den ganzen Tag gedauert, aber es hatte sich gelohnt. In den Unterlagen der Ämter und des Gerichts hatte er nichts finden können, weil dort seit der Überflutung im letzten September ein heilloses Durcheinander herrschte. Doch bei der örtlichen Highschool hatte er ins Schwarze getroffen. Die Frau in der Schulbücherei hatte Kell Einblick in die alten Jahrbücher gewährt.
    An diesem Morgen war er ganz früh aufgestanden, um Daisy nicht in Verlegenheit zu bringen. Dabei war ja gar nichts passiert. Allerdings nur, weil Kell die erste Regel jedes Junggesellen nicht beachtet hatte.
    Vielleicht war das gut so, denn er vermutete, dass Daisy nichts im Leben auf die leichte Schulter nahm. Er wollte keine falschen Hoffnungen in ihr wecken, denn in spätestens ein paar Tagen würde er ja wieder von hier verschwinden.
    Er brannte darauf, ihr von den Neuigkeiten zu berichten. Auch wenn der erste Moment des Wiedersehens mit ihr vielleicht peinlich war, würde Daisy die Nachrichten mehr als jeder andere zu schätzen wissen. Auf jeden Fall mehr als Blalock, obwohl Kell sich ebenfalls darauf freute, dem misstrauischen Nachlassverwalter seine Neuigkeiten unter die Nase zu reiben.
    „Daisy?“ Er öffnete die Haustür. „Bist du zu Hause?“
    „Ich bin in der Küche. Putz dir die Schuhe ab, Faylene hat den ganzen Vormittag lang die Böden gebohnert.“
    Sorgfältig säuberte er sich die Stiefel mit einem alten Feudel, den Daisy extra dazu vor die Tür gelegt hatte, und ging zur Küche. „Gibt’s wieder Hähnchen? Es riecht sehr lecker.“ Das war auch so ein Punkt, an den er sich leicht gewöhnen könnte. Ihre Kochkünste. Obendrein war sie eine der erotischsten Frauen, die er je getroffen hatte. Daisy war auf eine sehr dezente Art sexy, doch das steigerte die Wirkung nur noch mehr.
    „Ich versuche, alles aus dem Gefrierschrank zu verwerten, bevor der Strom abgestellt wird“, erklärte Daisy, ohne aufzuschauen. „Hauptsächlich waren dort Brot und Geflügel eingefroren.“ Flüchtig lächelnd warf sie Kell einen Blick zu.
    Er nickte. Für ihn sah auch Daisy selbst zum Anbeißen aus. Allerdings ließ sie sich bestimmt nicht gern mit einem Hühnchen vergleichen.
    „Du siehst aus, als hättest du im Lotto gewonnen. Was hast du denn herausgefunden?“
    Kell platzte fast vor Stolz und wandte mühsam den Blick von dem BH ab, der sich unter Daisys gelbem T-Shirt abzeichnete. Wieso trug sie nicht so weite Sweatshirts wie Faylene? Oder einen Kittel wie gestern?
    Er legte einen Stapel Papiere vor sie hin. „Alles Fotokopien.“
    Fragend sah sie ihn über die Schulter hinweg an.
    Ihre Augenbrauen waren eine Nuance dunkler als ihr Haar, und in Kells Augen sah sie unschuldig, rätselhaft und verführerisch zugleich aus. Seltsam, dachte er, dass die meisten Frauen auf Make-up vertrauen, um erotisch zu wirken.
    „Könntest du die Ölflasche für mich öffnen?“ Sie reichte ihm die Flasche. „Und was sind das für Fotokopien?“
    Kell half bereitwillig.
    „Erzähl schon“, sagte sie, nachdem sie die Hitze gedrosselt und den Deckel auf die Pfanne gelegt hatte. „Hast du was Gutes herausgefunden? Weiß Egbert es schon?“
    Mühsam brachte Kell seine Gedanken wieder auf die Reihe. „Noch nicht. Ich will ihm ja schließlich nicht etwas beweisen, sondern nur mir. Bist du bereit, dir anzusehen, was ich entdeckt habe?“
    Fast zögernd trat sie näher an den Tisch. Was am Abend zuvor zwischen ihnen geschehen war, hatte schließlich auch damit begonnen, dass sie sich Fotos in einem alten Album angeschaut hatten. Allerdings hätte der Junge, der den Wagen zog, irgendjemand sonst sein können. Doch Kell war fest davon überzeugt, dass dieser Junge der kleine Evander war, der seinen Bruder durch die Gegend zog.
    „Also, los geht’s. Indiz Nummer eins.“ Er zog eine Kopie aus dem Jahrbuch der Highschoolklasse von 1969 hervor. „Elfte Klasse, Gruppenfoto. Sieh selbst.“
    Daisy stützte sich mit den Unterarmen auf den Tisch und betrachtete die Gesichter. Einige ernst, andere lächelnd. Kell lehnte sich über ihre Schulter und versuchte, sich von ihrer Wärme und ihrem Duft nicht ablenken zu lassen.
    „Na? Was habe ich dir gesagt?“ Nach der monatelangen Suche fühlte Kell sich wie eine Flasche Champagner, die geschüttelt worden war und der jetzt fast der Korken herausflog. Mühsam brachte er seine Aufregung unter

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