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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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der den Wagen zog. „Glauben Sie, das ist mein Dad?“, fragte er leise. Die beiden Jungen sahen sich überhaupt nicht ähnlich, aber das Foto war auch nicht sonderlich scharf.
    Ohne darüber nachzudenken, drückte Daisy Kells Schulter, bevor sie an den Schreibtisch zurückkehrte. Ich darf mich nicht auf seine Gefühlswelt einlassen, sagte sie sich, sonst wird’s für mich gefährlich. Daisy konzentrierte sich voll und ganz auf ein paar Gummibänder, alte Briefmarken, noch mehr Büroklammern und Dutzende von Bleistiften und ausgetrocknete Kugelschreiber. Die Briefmarken legte sie zur Seite, den Rest warf sie weg.
    In der nächsten Schublade fand sie lediglich Briefpapier mit Harveys Briefkopf und legte es ebenfalls zum Müll. Gerade wollte sie die Schublade wieder schließen, als sie ganz hinten einen weißen Umschlag entdeckte. Es war weder eine Adresse noch ein Absender drauf, aber oben rechts klebte eine Briefmarke.
    Wie lange war es eigentlich her, seit ein Brief mit 23 Cent frankiert wurde? Neugierig geworden, drehte Daisy den Umschlag um. Er war zugeklebt. Eine Sekunde lang zögerte sie, dann riss sie ihn auf.
    „O nein“, stieß sie flüsternd aus, als sie die herzförmige Valentinskarte sah und den handschriftlichen Text las.
    Rosen sind rot, Veilchen sind blau.
    Dass ich Dich lieb hab, das weißt Du genau.
    Dein Harvey Snow
    Erst als Kell sie an der Schulter berührte und ihr die Tränen von den Wangen wischte, merkte Daisy, dass sie die Karte laut vorgelesen hatte, und weinte.
    Die leise Berührung gab ihr den Rest. Daisy drehte sich zu Kell herum, presste das Gesicht an ihn und ließ ihren Tränen freien Lauf. Kell stand neben dem Stuhl und strich ihr sanft über den Kopf.
    „Das ist mir so peinlich“, schluchzte sie. „Sonst weine ich nie. Wirklich nicht.“
    „Ist ja schon gut.“ Behutsam zog er sie vom Stuhl hoch und führte sie zum Sofa. Selbst als Daisys Tränen versiegt waren, schmiegte sie sich noch einen Moment an Kell.
    Mitfühlend hielt er sie im Arm. „Daisy?“, fragte er schließlich leise.
    Sie schniefte. „Es geht schon wieder.“
    „Daisy, jetzt sieh mich doch an.“
    „Das würde ich lieber nicht, wenn es dir nichts ausmacht.“ Ihr war klar, wie sie jetzt aussehen musste. Gab es überhaupt eine Frau, die im Kittel verführerisch aussah? Noch dazu mit roten Augen und roter Nase? Eigentlich gehöre ich auch in den Karton fürs Recycling, dachte sie.
    Kell lehnte sich zurück und strich Daisy über den Rücken, während sie weiterhin das Gesicht an seine Schulter schmiegte. Dabei redete er leise mit seiner tiefen Stimme auf sie ein.
    Wenn mich das beruhigen soll, dachte Daisy, dann hat dieser Mann aber keine Ahnung, was er mit seiner Stimme in mir auslöst.
    „Jetzt besser?“
    „Das war eine Valentinskarte.“ Aber für wen? Und warum war sie niemals abgeschickt worden? „Das ist so unglaublich traurig“, flüsterte sie.
    „Ja.“ Sanft rieb er ihr mit dem Daumen über den Nacken, doch im Moment hätte ein Kübel Eiswasser auf Daisy eher eine beruhigende Wirkung gehabt.
    Sie schniefte wieder und sog damit Kells Duft ein. Könnte man diesen Duft auf Flaschen ziehen, dann könnte man ein Vermögen damit verdienen, dachte sie.
    „Ich frage mich, wer diese Frau war.“
    Daisy schüttelte den Kopf. „Der arme Harvey.“ Zögernd blickte sie Kell ins Gesicht. Seine Pupillen waren geweitet, und seine Augen wirkten jetzt fast schwarz.
    „Daisy“, sagte er leise, „ich werde dich jetzt küssen.“
    Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Manche Dinge waren einfach unvermeidbar.
    Sehr viel später fühlte Daisy sich, als habe dieser Kuss sie in einen riesigen Pudding verwandelt.
    Das Dumme an einem Kittel war, dass er vorn keine Knöpfe hatte, die man öffnen konnte. Das Gute daran war, dass ein Kittel so locker saß, dass Kell mit seinen Händen gut Platz darunter fand.
    Als Kell Daisys erregte Brustspitzen berührte, stöhnten Daisy und er gleichzeitig auf. Mit beiden Händen liebkoste er ihre Brüste und trieb Daisy mit seinen innigen Küssen fast in den Wahnsinn. Sie war kurz davor, sich und ihm jeden Fetzen vom Leib zu reißen und alles zu tun, was ihre brennende Sehnsucht stillen konnte.
    Sie erkannte sich selbst nicht wieder. Ich bin keine leidenschaftliche Frau, sagte sie sich, obwohl sie gerade den Beweis des Gegenteils erlebte.
    „Ins Schlafzimmer?“, stieß er heiser hervor.
    Sein Atem streifte ihre nackte Haut. Daisy schüttelte den Kopf, doch dann wurde ihr

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