Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
Vom Netzwerk:
haben. Nein, ganz gewiss nicht.
    Niemals.
    Dass seine eigene Karriere gescheitert war, daran trug er selbst die Schuld. Er hätte nur über das, was er aufgedeckt hatte, schweigen müssen: Preisabsprachen, Schmiergeldzahlungen und schlampig ausgeführte Arbeiten, die letztlich zu drei Toten und einer ganzen Reihe von Verletzten geführt hatten, als ein Stockwerk eines Parkhauses aufgrund von Pfusch eingestürzt war.
    Ja, er hatte Joshua Weyrich verpfiffen, aber zu dem Zeitpunkt war seine Ehe mit Paula ohnehin schon zerrüttet gewesen. Eigentlich hatten Paula und er nicht mehr als eine heiße Affäre miteinander gehabt. Nachdem die Leidenschaft erloschen war, hatte es nichts mehr gegeben, worauf sie eine Beziehung hätten aufbauen können. Im Grunde waren sie nur zusammengeblieben, weil sie beide nicht die Zeit und Energie für eine Trennung aufbringen wollten.
    Doch nachdem Cole die krummen Geschäfte seines Schwiegervaters hatte auffliegen lassen, war für Paula der Waffenstillstand beendet. Cole hatte ihr gern das protzige Haus überlassen, das sie zur Hochzeit geschenkt bekommen hatten, einschließlich des Flügels, auf dem Paula nicht spielen konnte, der Kunstwerke, die sie niemals beachtete, und einiger Designermöbel, die zwar eindrucksvoll aussahen, aber keineswegs bequem waren.
    Mithilfe eines guten Anwalts hatte Cole es geschafft, sein Boot zu behalten, seine alte Gitarre, seine Angelausrüstung und ungefähr die Hälfte der Geldanlagen.
    Jetzt packte er sein Abendessen auf einem kleinen Klapptisch aus. Seufzend streifte er seine Schuhe ab und streckte sich auf der Bank aus. Die Kajüte war winzig, doch Cole brauchte auch nicht viel Platz. Dieser Liegeplatz samt Kosten für Strom und Wasser kostete immer noch erheblich weniger als sein früherer an der Chesapeake Bay.
    Cole machte den kleinen Fernseher an und sah während des Essens die Nachrichten. Als es nicht mehr um die Weltgeschehnisse, sondern um irgendeinen Prozess gegen einen Prominenten ging, schaltete Cole in Gedanken ab und dachte wieder an die Frau, die er heute getroffen hatte. Nach den Erzählungen von Bob Ed und Faylene Beasley hatte er mit einer ganz anderen Frau gerechnet. Und auch bei dem kurzen Telefonat hatte er sich keine Frau ausgemalt, die aussah wie Julia Roberts mit grauen Augen.
    Cole musste sich selbst darüber klar werden, ob er diesen Job wollte. In den vergangenen eineinhalb Jahren hatte er gelernt, seinem Instinkt zu vertrauen.
    Und der sagte ihm, dass es hier für ihn nicht nur darum ging, zu erfahren, ob er seine Fertigkeiten von früher noch besaß. Ohne weiter nachzugrübeln, griff Cole nach der Papierserviette und einem Stift und erstellte eine Liste mit allen Werkzeugen, die er besorgen musste.
    Er war mit der Liste halb fertig, als seine Gedanken abschweiften und er wieder diese grauen Augen vor sich zu sehen glaubte, die ihn erst spöttisch, misstrauisch und dann belustigt ansahen und dann … interessiert?

3. KAPITEL
    Sasha tauchte zum Frühstück bei Marty mit einer Schachtel gefüllter Doughnuts und einer Zeitschrift für Inneneinrichtung auf.
    „Schlag mal Seite 68 auf. Wären das dort nicht die richtigen Farben für deinen Verkaufsraum? Ich bin gerade auf dem Weg nach Norfolk, da dachte ich, ich schaue mal bei dir rein.“ Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet. Mit ihren lebhaften Augen suchte sie alles nach möglichen Hinweisen auf eine Romanze ab.
    Marty dagegen versuchte immer noch, ihr Gehirn zu wecken.
    Sasha stemmte die Hände in die Hüften. An jedem Finger blitzte ein Ring auf. „Lass hören. Fang ganz vorn an, und lass nichts aus. Wenn er so erstklassig ist, wie Faylene behauptet, dann sollten wir ihn auf die Liste der potenziellen Kandidaten setzen. Ist er größer als eins achtundsiebzig? Denn Lily Sullivan drüben am Chelsea Circle ist bestimmt so groß. Selbst wenn ich meine grünen Stilettos trage, überragt sie mich noch. Allmählich überlege ich mir ernsthaft, ob ich mir eine andere Steuerberaterin suchen soll. Schlimm genug, sich schon von der Behörde einschüchtern lassen zu müssen. Da braucht man keine …“ Sie klimperte mit ihren langen Wimpern. „Marty? Du bist ja noch gar nicht richtig wach.“
    Marty kam es vor, als würde sie durch dichten Nebel waten. Dennoch ließ sie sich von diesem ein Meter sechzig kleinen Energiebündel nicht beirren. „Hör zu, ich bin mit einem Hund verabredet, also mach es kurz. Was genau meinst du mit erstklassig? Und was spielt es für eine Rolle,

Weitere Kostenlose Bücher