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JULIA COLLECTION Band 20

JULIA COLLECTION Band 20

Titel: JULIA COLLECTION Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIXIE BROWNING
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in Männergesichtern so attraktiv wirkten, während Frauen ganze Vermögen dafür ausgaben, dieselben zu entfernen.
    Sie öffnete die Tür, aber ihre Füße reagierten nicht mehr auf Befehle aus der Schaltzentrale. „Nein, danke.“ Als sie seinen zweifelnden Blick bemerkte, fügte sie hinzu: „Haben Sie schon mal versucht, mit einem fünfhundert Pfund schweren Hundemischling zu kämpfen, der unbedingt an jeder Pflanze am Wegrand schnuppern muss? Und zwar auf beiden Straßenseiten?“ Ganz davon zu schweigen, dass er jeden Grashalm begießen musste. Seufzend schob Marty erst ein Bein aus dem Wagen und dann das andere. Sie schaffte es sogar, das Gesicht nicht vor Schmerz zu verziehen.
    „Machen Sie das jeden Tag? Den Hund ausführen, meine ich?“
    „Zwei Mal täglich. Es ist ein Gefallen für Freunde, die verreist sind. Sie haben sich so auf diese Reise gefreut. Das Tierheim hat Mutt nur unter der Bedingung aufgenommen, dass jemand ihn täglich ausführt, weil er zu groß für die kurzen Spaziergänge ist, die sie mit den Tieren machen.“
    Eigentlich waren Mutts Besitzer keine Freunde von ihr. Sie lebten ein paar Blocks weiter, aber Annie war einmal ihre Stammkundin gewesen, und die beiden waren wirklich ratlos gewesen. Außerdem hatte Marty das Geld nötig.
    Sie versuchte, möglichst ohne zu humpeln, zum Haus zu gehen, während Cole noch einen Beutel mit Müll unter der Plane verstaute. Erst mal heiß baden, sagte Marty sich, und dann ins Bett. Eine Rückenmassage von Coles kräftigen Händen wäre auch nicht schlecht. Aber einen Mann konnte sie im Moment in ihrem Leben überhaupt nicht brauchen.
    Da er ihr zum Haus folgte, gab sie sich Mühe, sich möglichst energisch und sicher zu bewegen, Als sie an der Haustür stand, sehnte sie sich nur noch danach, sich mitsamt Ohrenschützern, Handschuhen und Mantel aufs Sofa zu werfen. Mühsam drehte sie sich zu Cole um. „Brauchen Sie noch etwas?“
    „Sie hatten drei Anrufe.“
    Fragend hob sie eine Augenbraue. Die Gesichtsmuskeln gehörten im Moment zu den wenigen ihres Körpers, die schmerzfrei funktionierten. „Von wem denn?“
    „Eine Miss Beasley sagte, sie würde nächste Woche an jedem beliebigen Tag kommen, wenn Sie Hilfe beim Einräumen der Bücher brauchen. Ich glaube, das ist die Frau, die ich an der Anlegestelle getroffen habe. Sie sollen sie anrufen, sobald Sie so weit sind.“
    „Auf Faylene ist immer Verlass“, meinte Marty dankbar, obwohl Faylene eigentlich klar sein musste, dass sie noch längst nicht so weit war. Sie holte tief Luft und nahm sofort Coles Duft nach Rasierwasser und Sägespänen wahr.
    „Dann rief eine Lady an, die sich Sasha nannte. Sie sagte, sie habe ein paar Teppichmuster und wolle sie morgen früh vorbeibringen.“
    „Aber sie weiß doch ganz genau, dass ich jetzt noch keinen Teppich auslegen kann.“ Martys Neugier wuchs. „Sonst noch ein Anruf?“
    „Nur noch einer dieser Anrufe, bei denen gleich aufgelegt wird, wenn ein Mann sich meldet.“
    Marty schloss die Augen. „Verdammt, ich hasse solche Anrufe, Sie nicht auch? So etwas sollte doch gesetzlich verboten sein.“
    „Wahrscheinlich hatte sich nur jemand verwählt.“
    Als sie die Augen öffnete, war Cole immer noch da. Er sah so groß und vertrauenswürdig aus. Wie ein kräftiger Beschützer. Solche Männer kamen immer in Romanen vor, doch Marty hatte noch nie so jemanden kennengelernt. Bedurfte es eigentlich noch weiterer Hinweise, dass sie dringend irgendein Medikament gegen Stress nötig hatte?
    „Also schön, ich werde das Haus abschließen und die Heizung wieder anstellen. Wollen Sie nicht etwas von Ihrer Vermummung ablegen, während ich Ihnen einen Kaffee koche? Dann wärmen Sie sich erst mal auf.“

5. KAPITEL
    Letztendlich blieb Cole noch zum Abendessen. Teils weil er nichts anderes vorhatte, teils weil ihr Haus selbst mit dem schwachen Duft nach Farbe und verbranntem Zimt immer noch weitaus gemütlicher war als die „Time Out“, auf der es immer muffig roch und kalt war.
    Das hat nichts mit der Frau zu tun, sagte er sich, obwohl er ihre Gesellschaft so sehr genoss und sich immer wieder fragte, wie sie im Bett sein mochte. Dabei hatte sie noch nichts getan, was man auch nur im Entferntesten einen Annäherungsversuch nennen konnte.
    Vielleicht war es auch genau das. Sie spielte nicht die Verführerin, und gerade dadurch wirkte sie auf Cole umso anziehender.
    Andererseits machte Marty den Eindruck, als könne sie dringend eine Schulter zum Anlehnen

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