Julia Collection Band 21
aus.“
„Roel …“
Doch in ihr erwachte sinnliche Vorfreude. Sie wollte ihn nicht aufhalten, sie besaß nicht den nötigen Willen dazu. Sie konnte es nicht erwarten, zu erleben, was ihr einst verwehrt geblieben war. Und als sie seinen Mund auf ihrem spürte, schien sich ihr Blut in glühende Lava zu verwandeln. Ihr Herz pochte wie wild vor Erregung.
Er fuhr mit den Fingern durch ihr Haar und neigte ihren Kopf ein wenig nach hinten, um sie besser küssen zu können. Sie ließ sich in seine starken Arme sinken und bog ermutigend den Rücken durch. Er begann ein erotisches Spiel mit der Zunge in ihrem Mund, zögernd zunächst, dann wilder und stürmischer. Heftige Schauer der Begierde durchfluteten Hillary und breiteten sich bis in jede Zelle ihres Körpers aus. Eine verbotene Sehnsucht erwachte in ihrem Herzen. Machtlos gegen ihr eigenes Verlangen, stöhnte sie leise.
Roel ließ sie los und atmete tief durch, um die Beherrschung wiederzugewinnen. Schwarze Wimpern verbargen seinen Blick, als er ausdruckslos flüsterte: „Wir sind zu Hause.“
Hillary rang nach diesem unerwarteten, ungewohnten Aufflackern der Leidenschaft um Fassung. Tief in ihrem Innern war sie ein wenig enttäuscht, was sie sich jedoch nur ungern eingestand. Sie hatte sich mitreißen lassen: Roel hätte sie hier auf dem Rücksitz der Limousine lieben können, und wahrscheinlich wusste er das auch. Sie schämte sich so sehr, ihn ermutigt zu haben, dass sie sich fragte, wie sie ihm je wieder ins Gesicht sehen konnte. Sie hatte sich benommen wie ein sexhungriges Groupie, das auf ihr Idol losgelassen wurde. Was sollte das? Er brachte ihr Vertrauen entgegen, und um dieses Vertrauen zu rechtfertigen, musste sie auf Distanz zu ihm bleiben. Als der Chauffeur ihr die Tür öffnete, stieg sie hastig aus der Limousine und sah sich um.
Zu Hause? Offenbar wohnte Roel in einer riesigen Villa. Ein Diener mittleren Alters war neben dem imposanten Eingang postiert. Die gewaltige Eingangshalle war mit klassischen Statuen geschmückt, vergoldeten Möbeln und einem Marmorfußboden. Eingeschüchtert von so viel Luxus, zögerte Hillary weiterzugehen.
„ Santo cielo …“
Der Ausruf ließ sie herumfahren. Mit besorgter Miene blickte Roel zu dem beeindruckenden Marmorkamin. Sie begriff. Etwas hatte ihn überrascht. Etwas war anders oder zumindest nicht so, wie er es erwartet hatte. Dass ihm die Erinnerung fehlte, wann diese Änderung vorgenommen worden war, musste ihn beunruhigen, zumal es sich um sein Zuhause handelte.
Hillary war sich des prüfenden Blicks des Butlers bewusst. Sie eilte zu Roel, umfasste seinen Ellbogen und flüsterte: „Gehen wir nach oben.“
Noch während er sich fragte, wieso eines der Lieblingsgemälde seines Großvaters im Haus seines Enkels hing, reagierte Roel auf die geflüsterte Aufforderung der zierlichen Frau neben ihm, wie ein Mann es eben tat. Er vergaß das Gemälde und verspürte zu seinem Erstaunen das Verlangen, seine Frau auf die Arme zu heben und leidenschaftlich zu küssen, weil sie seine Wünsche so genau erraten hatte. Benahm er sich normalerweise ihr gegenüber so? Es war verstörend, das nicht zu wissen.
„Mir ist gerade noch etwas eingefallen … geh du nur schon vor“, sagte Hillary, als sie den marmornen Treppenabsatz oben erreichten. Sie befreite sich von Roel und eilte die Treppe hinunter, um mit dem Butler zu sprechen, bevor er verschwinden konnte.
„Sie fragen sich bestimmt, wer ich bin“, begann sie unbehaglich. „Und Sie sind …?“
„Umberto, Signorina. Ich führe den Haushalt, und Sie sind Mr. Sabatinos Gast“, erklärte der Mann ruhig.
„Nein, bin ich nicht. Um ehrlich zu sein, ich bin … na ja, ich bin Roels Frau Hillary.“
So gut ausgebildet Umberto auch sein mochte, seine Überraschung konnte er nicht verbergen.
„Bitte sorgen Sie dafür, dass keine geschäftlichen Telefonate zu meinem Mann durchgestellt werden“, wies sie ihn an.
Umberto wirkte sofort ein wenig angespannt.
„Ignorieren Sie meine Anweisungen nicht“, fügte Hillary bestimmt hinzu.
Als sie wieder oben bei Roel war, musterte er sie von Kopf bis Fuß und hob sie kurzerhand auf die Arme.
„Was tust du?“, rief sie perplex.
Roel lachte heiser und trug sie in ein großes Schlafzimmer. „Ich stelle sicher, dass kurzfristige Anweisungen an Umberto bezüglich des Abendessens oder was auch immer uns nicht schon wieder stören werden!“
„Bitte lass mich herunter! Du sollst dich doch ausruhen!“
Er legte sie
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