Julia Collection Band 21
eigentlich?“, hörte sie sich fragen, sobald sie in der Luft waren und der Steward sie allein gelassen hatte.
Roel erwiderte kühl und völlig reuelos: „Ich führe ein sehr zurückgezogenes Privatleben, daher sollte das, was zwischen uns ist, auch privat bleiben. Vertrauliche Frauengespräche finden daher ab sofort nicht mehr statt.“
Hillary drehte sich wieder um und rutschte tiefer in ihren komfortablen Sitz. Normalerweise weinte sie nicht so schnell, doch in diesem Augenblick flossen die Tränen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie vor Müdigkeit die Augen kaum noch offen halten konnte. Der Steward kam und versuchte, sie für eine Mahlzeit zu interessieren, doch sie schüttelte nur den Kopf. Bei der Aussicht auf Essen rumorte ihr Magen. Sie wollte sich weiter mit Roel streiten, musste jedoch einsehen, dass ihr die Kraft dazu fehlte.
Am nächsten Morgen schlief Hillary aus. Als sie aufwachte, brannte sie darauf, Roel mit all den Vorwürfen zu konfrontieren, die sie sich während des Essens mit ihm und Emma verkniffen hatte. Beim Frühstück informierte Umberto sie, dass Roel schon lange in der Sabatino Bank sei.
Verlegen erinnerte sie sich daran, wie sie am Abend zuvor ins Bett gekommen war. Nachdem sie den Flug schon verschlafen hatte, war sie wie ein Zombie durch den Flughafen getappt, in der Limousine erneut eingenickt und hatte sich schließlich von Roel ins Bett tragen lassen. Nie zuvor hatte sie eine solch überwältigende Müdigkeit empfunden. Entsprechend froh war sie, dass ihre übliche Energie zurückgekehrt zu sein schien.
Sie hatte gedacht, sie würde sehr hungrig sein, doch als das von ihr bestellte Frühstück kam, verschwand seltsamerweise ihr Appetit. Sie schob den Teller beiseite, knabberte an einem frischen Brötchen und genoss die heiße Schokolade. Da ein Besuch im Heiligtum aller Heiligtümer, der Sabatino Bank, besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich der Garderobe erforderte, war sie froh, die Designerkleidung, die Roel für sie gekauft hatte, im Ankleidezimmer vorzufinden. Sie entschied sich für ein burgunderfarbenes Spitzenkleid, das ein bisschen konservativer wirkte in Kombination mit einer knappen geblümten Baumwolljacke.
Die Sabatino Bank in Genf war ein einschüchterndes Gebäude im zeitgenössischen Design. Hillarys Nervosität nahm zu. Ihre Erklärung, sie sei Roels Frau, sorgte für einige diskrete Neugier am Empfang. Ein junger Mann in einem eleganten Anzug begleitete sie in die Vorstandsetage und führte sie durch eine Doppeltür in ein riesiges Büro.
Roel lehnte mit raubtierhafter Anmut an seinem stilvollen Schreibtisch aus hellem Holz. Er trug einen dunkelblauen maßgeschneiderten Anzug, ein graues Hemd, eine dazu passende Krawatte und sah einfach umwerfend gut aus. „Klär mich auf“, begrüßte er sie. „Es ist nicht der Geburtstag von irgendwem. Welchem Umstand habe ich also diese Störung zu verdanken? Was ist der besondere Anlass?“
„Ich wollte nur mit dir reden.“
„Dann solltest du früher aufstehen“, erwiderte er trocken. „Ich stecke mitten in meinem Arbeitstag und bin für Privatbesuche nicht verfügbar.“
„Sehr schön, denn dies ist ein geschäftlicher Besuch“, erklärte sie, in der Hoffnung, damit seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Roel richtete sich auf und winkte sie heran. „Komm her. Ich will dir etwas zeigen.“
Beunruhigt trat sie näher. Er nahm ihre Hand und führte Hillary zu einer Tür auf der anderen Seite des Büros. „Wohin bringst du mich?“
Es war ein Waschraum. Roel trat hinter sie und stellte sie vor einen Frisiertisch, sodass sie ihr Spiegelbild über dem Waschbecken betrachten konnte. Der Blick ihrer grauen Augen war auf sein ebenmäßiges olivfarbenes Gesicht gerichtet. Ihr Puls beschleunigte sich.
„Was siehst du?“, fragte er und streifte ihr die leichte Jacke von den Schultern.
Hillary war fasziniert. „Uns?“
Roel schob einen Träger ihres Kleides herunter, sodass ihre Schulter entblößt war. Dann ließ er die Finger von ihrer schmalen Taille hinauf bis unter die Wölbung ihrer Brüste in dem elastischen Spitzen-BH gleiten. Ihre Körper berührten sich, und Hillary spürte deutlich seine Erregung.
„Zieht eine Frau sich so zu einem Geschäftstermin an?“, flüsterte er.
„Ich weiß, das Kleid ist sehr sexy, aber ich liebe es, deshalb habe ich die Jacke darüber angezogen, damit es etwas braver aussieht“, erklärte sie ein wenig außer Atem.
„Darauf wollte ich nicht hinaus. Wenn du bei
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