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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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Abtransport?“ Als Callie nickte, reichte er ihr das Baby. „Du nimmst deine Tasche und das Baby, und ich trage Juanita zum Hubschrauber.“
    „Das ist wohl das Beste“, meinte Callie und schlang sich die Tasche über die Schulter. „Du hättest sie ohnehin zur Tür tragen müssen, bevor wir sie auf die Trage hätten legen können.“
    Nachdem Hunter Juanita auf Spanisch erklärt hatte, was sie vorhatten, hob er sie in die Arme und trug sie nach draußen zum Hubschrauber. Dort bettete er sie auf die Trage, und kaum hatte Callie ihr das Baby gereicht, da schliefen Juanita und ihre kleine Tochter auch schon erschöpft ein.
    Der Flug nach El Paso verlief ereignislos, und nachdem sie Juanita und das Baby sicher im Krankenhaus abgeliefert hatten, bestiegen Callie und Hunter den Helikopter erneut, um zurück nach Devil’s Fork zu fliegen.
    „Du hast deine Sache richtig gut gemacht. Juanita wurde schlagartig viel ruhiger, als du mit ihr gesprochen hast“, sagte Callie und starrte durch die Windschutzscheibe auf den weiten blauen Himmel vor ihnen. Jetzt konnte sie den Anblick der zerklüfteten texanischen Berge genießen, den sie verpasste, wenn sie mit einem Patienten hinten saß.
    „Man hat nicht gemerkt, dass ich keine Ahnung hatte, was ich tue?“, fragte er und lächelte.
    Callie erwiderte das Lächeln und schüttelte den Kopf. „Überhaupt nicht. Juanita ist jung und wusste nicht, was sie erwartete, als die Wehen einsetzten. Hinzu kam, dass sie allein zu Haus war und meilenweit entfernt von jeglicher Hilfe. Kein Wunder, dass sie fast verrückt war vor Sorge. Du hast es geschafft, sie zu beruhigen, und das hat ihr die ganze Sache sehr erleichtert.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe nur getan, wovon ich dachte, dass es ihr helfen könnte.“ Sie schwiegen eine Weile, bevor Hunter fragte: „Wer wird bei dir sein, wenn dein Baby zur Welt kommt?“
    Das war eine Frage, auf die Callie nicht vorbereitet war. „Willst du dich für den Job bewerben?“
    „Himmel, nein!“
    Sie lachte über seine entsetzte Miene. „Aber du bist doch solch ein fantastischer Geburtshelfer.“
    Er stöhnte. „Nur weil Corey nicht da war, um mir die Sache abzunehmen. Ich bin der Pilot, vergiss das nicht.“
    „Du bist auch ausgebildeter Sanitäter.“
    „Nur weil es eine gute Idee schien, diese Ausbildung zu haben, wenn ich den medizinischen Flugdienst übernehme. Außerdem, unabhängig davon, ob du und der Vater deines Kindes noch zusammen seid, bin ich sicher, dass er dabei sein möchte, wenn sein Sohn geboren wird. Er kann dich beim Atmen unterstützen.“
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken bei dem Gedanken, dass Craig Culbertson auch nur in ihre oder die Nähe ihres Kindes kommen könnte. „Ich kann dir versichern, dass er nicht dabei sein wird, wenn ich mein Kind zur Welt bringe.“
    „Vielleicht ändert er seine Meinung ja noch.“
    „Das steht nicht zur Debatte.“
    Hunter schwieg einen Moment, bevor er Callie fragend anschaute. „Er weiß gar nicht, dass er ein Kind gezeugt hat, stimmt’s?“ Er presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. „Vergiss, dass ich gefragt habe. Es geht mich nichts an.“
    Sie hatte niemandem verraten, warum sie entschieden hatte, Craig nichts von dem Baby zu erzählen – nicht einmal ihrer Mutter. Doch auch wenn sie keine Einzelheiten preisgeben wollte, war es ihr wichtig, dass Hunter verstand, warum sie so gehandelt hatte.
    „Glaub mir, es ist das Beste.“ Beschützend legte sie die Hand auf den Bauch. „Selbst wenn ich ihm von dem Baby erzählen würde, wäre es ihm egal.“
    „Meinst du nicht, dass du ihm die Gelegenheit geben solltest, dir zu beweisen, dass du dich irrst?“
    „Nein. Er ist viel zu egoistisch und ichbezogen, um Interesse für jemand anderen als sich selbst aufzubringen.“
    Hunter starrte geradeaus, und sie konnte sehen, dass er über das nachdachte, was sie ihm gesagt hatte. „Etwas muss an dem Mann ja dran sein, sonst hättest du dich wohl nicht mit ihm eingelassen“, meinte er schließlich.
    Callie seufzte. „In den vergangenen Monaten habe ich mich unzählige Male gefragt, warum ich mich durch seine Unaufrichtigkeit derart habe täuschen lassen.“
    Sie spürte Hunters prüfenden Blick wie eine Berührung. „Und?“
    „Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass er ein ausgebuffter Charmeur ist, der mehr an der Jagd als an einer ernsthaften Beziehung interessiert ist.“
    „Solche Typen kenne ich“, meinte Hunter angewidert.

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