Julia Collection Band 22
ihm die Schweißperlen auf die Stirn.
„Ich vermute, das könnte gehen“, lenkte er ein. „Schließlich sind wir beide erwachsen. Es gibt also keinen Grund, warum wir das nicht auf vernünftige Art und Weise handhaben können.“ Vielleicht musste er es sich nur lange genug einreden, um es zu glauben.
„Genau.“ Sie wedelte mit der Hand in Richtung Schlafzimmer, während sie nach einem Löffel griff, und stieß dabei prompt den Behälter mit dem Backpulver um. „Du lenkst mich ab. Geh ins Bett und lass mich meine Kekse backen.“
Gähnend rieb Hunter sich die nackte Brust und marschierte ins Schlafzimmer. Hoffentlich war er eingeschlafen, sobald sein Kopf auf dem Kissen ruhte. Allerdings bestand wohl eher die Chance, dass die Hölle zu Eis gefror.
Ein paar Stunden nachdem Hunter sich in ihr Bett gelegt hatte, schaltete Callie das Licht in der Küche aus und ging leise ins Schlafzimmer. Das Backen von mehreren Dutzend Keksen hatte geholfen, doch ihre Nerven waren noch immer angespannt, und sie vermutete, dass es dabei auch bleiben würde, bis sie sicher sein konnte, dass Craig für immer aus ihrem Leben verschwunden war.
Sie zog ihre Hausschuhe aus und wollte gerade die Decke anheben, als sie ihre Probleme mit Craig vergaß und sich nur noch auf Hunters breiten Rücken konzentrieren konnte. Das fahle Mondlicht, das durch die dünne Gardine vor ihrem Fenster drang, ließ Callie erkennen, dass er auf dem Bauch lag und die Decke über Hüften und Beine gezogen hatte.
Sie rang nach Atem, als sie all die nackte Haut vor sich sah. Schon vorhin in der Küche, als Hunter mit nacktem Oberkörper hereingeschlendert gekommen war, hatten seine perfekt ausgebildeten Muskeln unter dem Flaum des dunklen Haares auf seiner Brust sie derart aus der Fassung gebracht, dass sie sich benommen hatte wie ein Elefant im Porzellanladen.
Wie, zum Teufel, sollte sie in der Lage sein zu schlafen, wenn so viel Männlichkeit nur Zentimeter von ihr entfernt lag? Und warum wirkte ihr riesiges Doppelbett auf einmal, als wäre es auf die Größe einer winzigen Koje zusammengeschrumpft?
Sie wünschte wirklich, sie hätte sich ein größeres Haus mit mindestens zwei Schlafzimmern gekauft statt dieses winzigen Häuschens. Kopfschüttelnd schlüpfte sie wieder in ihre Hausschuhe. Sie würde in die Küche gehen, sich ein paar Schokoladenkekse schnappen und es sich auf dem Sofa gemütlich machen.
„Willst du die ganze Nacht da stehen, oder kommst du endlich ins Bett?“
Hunters Stimme ließ sie zusammenzucken, und ihre Wangen röteten sich vor Verlegenheit, weil er sie dabei ertappt hatte, dass sie ihn anstarrte. Glücklicherweise war es so dunkel, dass er ihre schuldbewusste Miene nicht sehen konnte. „Ich wollte dich nicht stören.“
Hunter drehte sich auf den Rücken und schaute zu ihr auf. „Ich habe nicht geschlafen.“
„Was ist denn los?“ So wie er vorhin in der Küche gegähnt hatte, war sie davon ausgegangen, dass er schon schlafen würde, bevor er auch nur die Augen geschlossen hatte. „Ist dir die Matratze zu weich?“
„Nein, die ist sehr bequem.“
Callie runzelte besorgt die Stirn und setzte sich auf die Bettkante. „Wo liegt dann das Problem?“
„Ich habe nachgedacht …“
„Ich bin nicht sicher, ob ich das Ergebnis deiner Überlegungen wirklich hören will“, unterbrach sie ihn misstrauisch. „Deine Nachdenkerei hat uns diesen Schlamassel doch erst eingebrockt.“
„Nimmst du jetzt deine Schürze ab und kommst ins Bett?“
Sie schluckte. Es wäre schon schwer genug gewesen, sich neben ihn zu legen, wenn er geschlafen hätte. Aber jetzt war er wach! Allein der Gedanke verursachte ein heftiges Kribbeln in ihr, das sich in ihrem gesamten Körper ausbreitete.
„Darüber hast du nachgedacht?“
„Nein.“ Sein tiefes Lachen sandte einen wohligen Schauer über ihren Rücken. „Aber du bist den ganzen Abend über schon schrecklich angespannt, und ich denke, es wäre zum Wohle des Babys, wenn du versuchen könntest, dich ein wenig zu entspannen.“
Callie wusste, dass er recht hatte. Aber sie war sich nicht sicher, ob es ihr gelingen konnte, wenn Hunter ihr so nahe war.
„Soll ich weiterraten, oder erzählst du mir endlich, was du dir jetzt schon wieder ausgedacht hast?“, wollte sie wissen.
Er schüttelte den Kopf. „Erst wenn du dich hingelegt hast“, erwiderte er.
Sie stöhnte frustriert und genervt auf. „Ich glaube, es wäre vernünftiger, wenn ich auf dem Sofa schlafe.“
„Warum? Hast du
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