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Julia Collection Band 22

Julia Collection Band 22

Titel: Julia Collection Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHIE DENOSKY
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habe keine Lust, wegen unzüchtigen Benehmens in der Öffentlichkeit verhaftet zu werden.“
    Sie schwieg, während sie ihn benommen anstarrte, und die Röte ihrer Wangen deutete darauf hin, dass sie genauso wie er vergessen hatte, wo sie sich befanden.
    „Es ist hell“, bemerkte sie schließlich und sah sich um. „Wie spät ist es?“
    Caleb schaute auf seine Armbanduhr und schüttelte dann den Kopf, als könnte ihm das helfen, wieder zu Verstand zu kommen. „Es ist kurz nach acht.“
    „Wo ist der Leihwagen?“ Alissa rutschte hinüber auf den Beifahrersitz. „Er sollte doch schon um vier Uhr hier sein.“
    Caleb zuckte mit den Schultern. „Er hat sich wohl verspätet.“
    „Was du nicht sagst“, meinte sie sarkastisch. Sie stopfte ihre Bluse wieder zurück in das Rockbündchen. „Hast du dort angerufen?“ Wie selbstverständlich entschlüpfte ihr jetzt das Du.
    „Ja, der Fahrer hat gedacht, wir wären auf dem Rastplatz nördlich von Socorro“, meinte er. „Als er uns nicht gefunden hat, ist er umgedreht und wieder nach Albuquerque zurückgefahren, statt den Automobilclub anzurufen und sich unseren Standort noch einmal durchgeben zu lassen.“
    Was er nicht verriet, war, dass ihn die Inkompetenz des Mannes nicht sonderlich gestört hatte. Ob es nun schlau gewesen war oder nicht, auf jeden Fall hatte er es sehr genossen, die schlafende Alissa im Arm zu halten.
    „Schicken sie einen anderen Wagen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe ihnen gesagt, sie sollen es lassen.“
    „Was hast du?“ Wenn Blicke töten könnten, dann wäre er jetzt tot.
    „Der Mechaniker aus Truth or Consequences müsste gleich mit einem neuen Kühlerschlauch hier sein.“ Er streckte sich, um seine verspannten Muskeln zu lockern. „Wir brauchen doch keinen Leihwagen, wenn er den Wagen innerhalb von fünfzehn Minuten reparieren kann.“
    „Das stimmt natürlich.“ Sie runzelte die Stirn. „Aber ich hatte gehofft, dass wir rechtzeitig zurück im Büro sind, bevor all die anderen auftauchen. Ich wollte noch schnell nach Hause, um zu duschen und frische Sachen anzuziehen.“ Sie sah an sich herab. „Ich sehe furchtbar aus.“
    „Mach dir keine Sorgen. Wir werden erst am späten Vormittag da sein.“ Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Alle werden beschäftigt sein, und du kannst dir deinen Wagen holen, ohne dass jemand es mitbekommt.“
    Sie schaute ihn zweifelnd an. „Ich hoffe, du hast Recht.“
    Das hoffte er auch.

5. KAPITEL
    Als Caleb den Pick-up auf den Firmenparkplatz lenkte, bemerkte Alissa sofort, dass etwas mit ihrem Wagen nicht stimmte. Statt gerade zu stehen, war er zu einer Seite geneigt. So viel zu dem Wunsch, schnell zu verschwinden, bevor jemand aus dem Büro ihr unordentliches Erscheinungsbild bemerkte.
    „Sieht aus, als hättest du einen Platten“, meinte Caleb, als er ausstieg und um den Wagen herumkam, um die Beifahrertür für sie zu öffnen.
    „Na wunderbar. Einen Reifen wechseln ist genau das, was ich gern noch tun wollte, bevor ich nach Hause fahre“, erklärte Alissa und fragte sich, was noch alles schieflaufen konnte.
    Caleb runzelte die Stirn. „Du willst es selbst machen?“
    Sie nickte. „Ich habe meine Reifen gewechselt, seit ich den Führerschein habe. Mein Vater hat darauf bestanden.“
    Er streckte die Hand aus. „Gib mir die Schlüssel.“
    „Danke, aber ich kann mich allein darum kümmern“, erklärte sie eigenwillig und zog ihre Jacke aus.
    „Nicht solange ich hier bin.“ Er nahm ihr die Schlüssel ab und deutete dann zum Bürogebäude. „Warum gehst du nicht hinein, drinnen ist es kühler.“
    Alissa biss sich auf die Unterlippe. Es wurde wirklich bereits ziemlich warm, aber sie fürchtete, dass jemand sie so sehen könnte.
    „Lieber nicht.“
    Sie konnte sich gut vorstellen, was für Blicke sie in diesem Aufzug ernten würde. Ihre Kleidung war völlig zerknittert von der Nacht, die sie im Auto verbracht hatte, und ihre Haare hingen zerzaust herunter. Caleb hatte die meisten Haarnadeln fallen lassen, als er ihren Knoten gelöst hatte.
    „Sei nicht albern.“ Er öffnete den Kofferraum des Wagens. „Es sind schon über dreißig Grad und …“
    „Es besteht kein Grund für Sie, sich schmutzig zu machen, Caleb!“, rief Ernie Clay, der plötzlich aus dem Gebäude auf sie zueilte. Der Wachmann blieb vor ihnen stehen und grinste listig, während er auf Alissas Wagen deutete. „Clarence hat Miss Merricks platten Reifen bemerkt und mich gebeten, meinen

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