Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
„Lachen Sie mich nicht aus.“
Cades Miene war ernst. „Das tue ich nicht, und Sie wissen es. Ich sage nur die Wahrheit. Ich bin ehrlich, wie Sie es ja angeblich auch sein wollen. Ich finde das hier absolut nicht komisch. Ich begehre Sie. Sie begehren mich. Sie wehren sich dagegen. Ich wehre mich dagegen. Aber es geht trotzdem nicht weg, da hilft es auch nicht, es einfach zu ignorieren.“
Darauf hatte Jane keine Antwort. Er hatte recht. „Hören Sie mal, es ist mein Ernst. Ich möchte, dass Sie jetzt gehen.“
„Okay.“ Er stand auf.
Sie wich zurück. Denn sie durfte nicht zulassen, dass sein Körper ihren berührte – nicht einmal aus Versehen, im Vorbeigehen.
Cade warf ihr einen Blick zu, der ihr einen heißkalten Schauer über den Rücken jagte. „Ich nehme an, ich soll so gehen, wie ich gekommen bin. Durch die Hintertür. Auf diese Weise riskieren Sie nicht, dass jemand mich sieht und Ihre Mutter davon erfährt.“
Jane straffte die Schultern. „Wollen Sie damit etwa andeuten, dass meine Mutter über mein Leben bestimmt?“
„Geben Sie es doch zu.“ Seine Stimme war viel zu sanft für seine Worte. „Sie wollen nicht, dass sie von meinem Besuch erfährt.“
„Zugegeben, es wäre einfacher für mich, wenn sie nichts davon mitbekäme. Trotzdem möchte ich, dass Sie durch die Vordertür gehen.“
Cade runzelte die Stirn. „Das verstehe ich nicht.“
„Ich habe Sie eingeladen und schäme mich nicht dafür. Wenn meine Mutter es erfährt, okay. Dann erfährt sie es eben. Punkt.“
„Ihre Mutter hasst mich, sie hasst uns böse Bravos. Das wissen Sie doch, oder?“, fragte Cade.
Das wusste Jane allerdings. „Meine Mutter kann ziemlich schwierig sein. Ihr Leben hat sich nicht so entwickelt, wie sie es sich erhofft hat. Sie neigt dazu, ihre Enttäuschung an anderen auszulassen. Es ist traurig. Insgeheim sehnt sie sich nach Liebe, aber dauernd weist sie die Menschen zurück.“
„Sie überraschen mich.“
„Weil ich meine eigene Mutter kenne?“
„Ja. Ich habe Sie anders eingeschätzt. Was das Verhältnis zu Ihrer Mutter angeht.“
„Dann haben Sie mich vielleicht falsch eingeschätzt.“
„Vielleicht.“
„Jedenfalls, was Ihren Besuch hier angeht: Ich bin eine erwachsene Frau. Wir haben hier in meiner Küche nichts Schlimmes getan. Also muss ich auch kein schlechtes Gewissen haben, weder meiner Mutter noch sonst jemandem gegenüber.“
Cade musterte Jane einen Moment lang. „Wie auch immer. Ich finde es trotzdem besser, wenn ich durch den Garten verschwinde.“ Er wollte an ihr vorbeigehen.
„Warten Sie.“ Jane hob die Hand. Er erstarrte, und sein Blick wurde herausfordernd. Sie strich sich über das Haar. Aber sie konnte keinem von ihnen etwas vormachen. Fast hätte sie ihn berührt, sie hatte sich bloß im allerletzten Moment beherrscht.
Jane ließ die Hand wieder sinken. „Hier entlang.“
„Hey. Entspannen Sie sich.“
„Sie gehen durch die Vordertür.“
Er wirkte belustigt. „Ist das ein Befehl?“
„Nur eine Tatsache.“
„Okay, kein Problem. Ich finde selbst hinaus.“
„Nein, ich begleite Sie.“
Sein Blick wanderte an ihr hinab, und sie spürte ihn am ganzen Körper. „Sie sind enorm gut erzogen, nicht wahr, Jane?“
Sollte das etwa eine Beleidigung sein? „Ja, das bin ich.“
Sie ging in den Flur, und Cade folgte ihr. Schließlich öffnete sie die Haustür und klappte das Insektengitter zur Seite. Er ging nach draußen, über die Veranda und die Treppe hinunter. Der Sonnenschein ließ sein Haar wie Gold glänzen, und sein T-Shirt war so weiß, dass Jane blinzeln musste.
Er drehte sich um. „Danke. Für den Eistee.“
Dabei hatte er nicht einmal daran genippt. „Gern geschehen.“
„Ich werde über das nachdenken, was Sie gesagt haben. Was Sie gemeint haben.“
„Tun Sie das nicht. Bitte. Lassen Sie es einfach sein.“
Wieder betrachtete er sie von Kopf bis Fuß, wie er es schon in der Küche getan hatte. Und auch dieses Mal ging sein Blick Jane unter die Haut.
„Sie hätten mich wahrscheinlich nicht hereinbitten sollen.“
Sie hatte nur höflich sein wollen. „Vielleicht nicht.“
Cade machte ein paar Schritte, drehte sich um und ging rückwärts weiter. Für den Bruchteil einer Sekunde war er einfach nur ein Mann, den sie attraktiv fand und der sich nur widerwillig von ihr entfernte.
„Hübsch“, sagte er und strich mit der linken Hand über eine der glänzenden Glaskugeln im Vorgarten. Das goldene Armband, das er immer trug,
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