Julia Collection Band 25
leid. Das verstehe ich nicht. Was meinen Sie?“
„Ich meine, dass Sie nicht gezahlt haben. Und, was noch schwerwiegender ist, Sie haben mehrere E-Mails ignoriert, die ich Ihnen geschickt habe – auch die letzte, in der ich Sie darauf hingewiesen habe, dass die Reservierung storniert wird, wenn Sie nicht sofort zahlen.“
„Nein – da muss ein gewaltiger Irrtum vorliegen!“, protestierte Julia.
„Ich habe Kopien der E-Mails. Und ich habe sie Ihren Kunden gezeigt.“
Wie das hatte passieren können, war ihr ein Rätsel. Wie vereinbart hatte sie einen Scheck von den Silverwoods erhalten und ihn an Nick weitergegeben, der die Buchführung der Agentur machte. Er hätte den Scheck auf das Geschäftskonto einzahlen und dann einen Scheck für das Hotel ausstellen müssen. Aber die Schuldfrage würde sie später klären. Im Moment war es wichtiger, dafür zu sorgen, dass der Event wie geplant ablief.
„Ich kann mich nur noch einmal entschuldigen“, sagte Julia freundlich. „Offensichtlich ist irgendwo ein Fehler passiert …“
„Bei uns nicht“, erwiderte der Manager kalt. „Wir haben mehrere E-Mails an Ihre Buchhaltung geschickt und um die Anzahlung gebeten, aber eine Antwort haben wir nie erhalten.“
„Dann liegt es an einer Kommunikationspanne bei uns. Und natürlich entschuldige ich mich dafür. Sobald ich wieder in London bin, werde ich den Vorfall untersuchen. Aber Sie möchten doch bestimmt auch, dass zunächst einmal Mr. und Mrs. Silverwood die schöne Feier bekommen, die sie sich gewünscht haben.“
„Ich habe ihnen bereits mitgeteilt, dass wir ihnen unter diesen Umständen unmöglich die exklusive Nutzung des Restaurants erlauben können. Und selbst wenn wir es wollten, die Küche hat nichts vorbereitet. So kurzfristig können wir einfach nicht das Menü liefern, das sie bestellt haben.“
Ihr war ein bisschen übel. Sie trug die alleinige Verantwortung für den reibungslosen Ablauf des Events. Außerdem waren die Silverwoods auf Empfehlung eines Freundes zu Prêt a Party gekommen, und Mrs. Silverwood hatte von Anfang an klargemacht, was sie wollte und wie wichtig der Event für sie war. Wenn sie ihr jetzt, zwei Tage vor dem Termin, sagen musste, dass die Dinnerparty nicht wie geplant stattfinden konnte, würde das nicht nur den guten Ruf von Prêt a Party ruinieren, sondern den Silverwoods obendrein ein ganz besonderes Ereignis verderben.
Um all das dem Manager zu vermitteln, kämpfte Julia, so gut sie konnte. Eindringlich bat sie ihn, daran zu denken, dass ihre Kunden auch seine Gäste waren und wie unglücklich er sie machen würde.
„Wir sind ausgebucht, und viele Leute haben für das Wochenende bereits einen Tisch im Restaurant bestellt. Schließlich ist das Restaurant mit der Terrasse eine der größten Attraktionen unseres Hotels. Jeder, der hierherkommt, möchte einmal bei uns essen und die Aussicht auf Positano genießen.“
„Signore, bitte.“
„Nein. Tut mir leid. Es ist unmöglich.“ Ganz offensichtlich wollte der Manager Julia loswerden, denn er stand auf und ging zur Tür.
Bevor er sie erreichte, wurde sie jedoch von außen aufgestoßen, und eine sehr aufgeregte und wild entschlossene Mrs. Silverwood drängte sich an der Empfangsdame vorbei, die vergeblich versucht hatte, sie aufzuhalten.
„Julia, was in aller Welt geht hier vor? Sie haben mir doch versichert, Sie hätten das ganze Restaurant für uns reserviert, aber Signor Bartoli behauptet, die Bestellung sei storniert worden.“
Beunruhigt sah Silas auf seine Armbanduhr. Er hatte geduscht, sich umgezogen, seine E-Mails gelesen und beantwortet und wollte jetzt mit Julia zu Abend essen. Inzwischen war sie schon über eine Stunde weg – mehr als genug Zeit, um ein kleines Missverständnis aufzuklären.
Bis zum Hotel brauchte er fünfzehn Minuten und dann noch einmal genau fünfzehn Sekunden, um die Empfangsdame zu überreden, ihn ins Büro des Managers zu führen. Schon bevor sie die Tür öffnete, hörte Silas laute aufgeregte Stimmen.
Wie ein Tier in einer Falle stand Julia in einer Ecke des Zimmers, während der Manager sie mit einem Wortschwall überschüttete. Auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch saß schluchzend eine Frau – vermutlich Julias Kundin – und fragte, warum ihre Party ruiniert worden sei.
„Signor Bartoli?“
Alle drei sahen Silas an. Bei seinem Anblick wurden Julias Augen ganz groß.
„Wer sind Sie und was wollen Sie?“, donnerte der aufgebrachte Manager. „Wenn Sie auch noch
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