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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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essen und sich zu unterhalten, etwas zu trinken oder miteinander zu lachen. Aber in diesen Tagen bedeutete es auch eine bittersüße Folter.
    Eigentlich hatte sie dieses Elend schon zu oft erlebt. Bald würde sie …
    Plötzlich wurde sie durch eine blitzartige Bewegung aus ihren Gedanken gerissen. Ein Tier war ausgebrochen, rasch folgten ihm andere. Und Sarah war beim Träumen erwischt worden.
    Wie um sie zu beschämen, reagierte Jenny, Sarahs Pferd, eine erfahrene Stute, schneller als sie. Verdammt! Erneut hatte die Geschichte mit Reid McKinnon sie abgelenkt, und jetzt stand ihr Ruf auf dem Spiel. Keine Viehtreiberin, die ihr Geld wert war, ließ ein Rind so kurz vor dem Ende des Treibens entwischen.
    Kostbare Sekunden zu spät drückte sie ihre Knie in Jennys Flanken und duckte sich im Sattel, als sie die Flüchtlinge verfolgten.
    Mehr durch Glück als durch Können holte sie das vorderste Tier ein, bevor die Ausbrecher die Wälder erreichten. Dann musste sie schnell denken und noch schneller handeln. Blitzschnell wendete sie ihr Pferd und nutzte all ihre Reitkünste, um immer wieder die Richtung zu wechseln, bis sie die flüchtigen Tiere zusammengetrieben hatte.
    Erleichtert stellte sie schließlich fest, dass die Rinder aufgaben und gehorsam zur Herde zurücktrabten. Sarah verbot sich, auch nur einen einzigen weiteren Gedanken an Reid zu verschwenden, bis das letzte Tier eingepfercht war.
    Die Sonne versank bereits am Horizont, als die Arbeit getan war. Die Viehtreiber blieben bei den Pferchen, bis die Tiere sich beruhigt hatten. Im kupferfarbenen Licht der letzten Sonnenstrahlen gingen Sarah und Reid mit den vier Pferden zu den Ställen.
    Sie nahmen ihnen die Sättel ab, wuschen ihnen den Rücken und fütterten sie mit Getreide. Sarah gab sich alle Mühe, sich auf die Pferde zu konzentrieren und sich nicht von Reid ablenken zu lassen, der direkt neben ihr arbeitete.
    Sie versuchte, nicht genau hinzuschauen, wie sich seine Jeans über seinem Po spannte, als er sich nach vorn beugte, um den Huf eines Pferdes zu untersuchen. Sie versuchte, nicht auf seine muskulösen Oberarme oder seine gebräunten Hände zu starren, als er den Nacken eines Pferdes streichelte. Vor allem versuchte sie, nicht daran zu denken, wie diese Hände sie selbst einmal so intim und lustvoll gestreichelt hatten, wie es nur die Berührung eines Liebhabers vermochte.
    Nein!, s chalt sie sich selbst. Sie musste darüber hinwegkommen, musste über ihn hinwegkommen!
    Sie verstaute die Sättel in dem Raum, wo sich auch das Zaumzeug befand. Warum konnte sie nicht einfach akzeptieren, dass Reid sich nicht für sie interessierte?
    Für ihn war die Vergangenheit anscheinend gar nicht passiert. Sie waren nie ungehemmt, ekstatisch, nie völlig verrückt nacheinander gewesen.
    Unter dem Mantel der Freundschaft war er weiterhin ihr Partner bei den örtlichen Bällen oder den Wohltätigkeitsveranstaltungen gewesen, bei denen Geld für verschiedene Zwecke gesammelt wurde. Hin und wieder erschien er in der Stadt, um sie zu einem Kaffee in Beryls Café einzuladen oder zu einem Drink im Pub. Manchmal kam er auch bei ihr zu Hause vorbei, nachdem er am Fluss beim Angeln gewesen war, um ihr einen oder zwei Fische mitzubringen. Er nahm sie sogar für sie aus und kochte sie.
    Sarah war immer rührend dankbar gewesen für diese kleinen Zeichen der Freundschaft, die er ihr zukommen ließ.
    Das Problem war nur – und für Sarah war es ein großes Problem, eine wirkliche Hürde –, es gab noch andere Anzeichen, bei denen sie sicher war, dass Reid sich noch immer von ihr angezogen fühlte – sehr sogar.
    Manchmal hatte er sie von einem Ball oder einer Party nach Hause gebracht, und sie hatte die unglaublich starke Spannung zwischen ihnen gespürt. Es hatte Augenblicke gegeben, wenn Reid sie ansah – wenn er sie nur ansah – mit einer atemberaubenden Mischung aus Verzweiflung und Sehnsucht, die man einfach nicht falsch verstehen konnte.
    Aber er hatte sie nicht geküsst, sondern versucht, den peinlichen Moment durch einen Scherz zu überspielen.
    Diese Momente hatten sie schon zu viele schlaflose Nächte gekostet.
    Als sie jetzt aus dem Stauraum kam, drehte sich Reid gerade um, sah sie an und schien zu erstarren. Er stand stocksteif mitten im Hof und starrte sie an.
    Es passiert schon wieder.
    Dieses Verlangen in seinen Augen war keine Ausgeburt ihrer Fantasie. Diese fiebrige Hitze und diese drängende Begierde waren ganz real.
    Reids Wangen röteten sich, seine

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