Julia Collection Band 26
hätte etwas dagegen, wenn wir von hier verschwinden würden?“
„Nein, ganz bestimmt nicht.“
Schnell gingen sie zurück ins Hotel und betraten den kleinen Saal, wo die Hochzeitsfeier stattgefunden hatte. Inmitten eines Meers von Blumen und Kerzen schloss Theo Annie in die Arme.
„Ich liebe dich, Annie.“
„Oh Theo, ich liebe dich!“
Ihre Herzen schlugen im Gleichklang, sie küssten sich ungeduldig, verlangend, innig, schmiegten sich aneinander, sehnten sich nach einem intimen Kontakt.
Als er sie dann losließ, nahm Theo Annie bei der Hand. „Du kommst mit mir nach Rom“, verkündete er.
„ Wohin?“, fra gte sie schockiert.
Er lächelte und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nase. „Nach Rom, nach Italien, in das Land, das du angeblich so sehr liebst, wo alle italienisch sprechen.“
„Aber … aber …“
„Ich bin gerade auf dem Weg dorthin. Ich habe eine Gastdozentur bekommen und werde die nächsten sechs Monate an der Universität von Rom arbeiten.“
„Oh Theo, das ist ja fantastisch für dich!“
„Fantastisch für uns beide, Annie. Ich werde dich jetzt nicht so schnell wieder loslassen. Außerdem habe ich doch versprochen, dir Rom zu zeigen, und das wird jetzt geschehen.“
Sie sah ihn an, viel zu überrascht, um zu sprechen.
„Eines musst du wissen“, sagte sie, nachdem sie die Sprache wiedergefunden hatte, „ich habe beschlossen, in Zukunft weniger impulsiv zu sein.“
Er lachte. „Das ist wieder einmal typisch“, meinte er. „Du wirst vernünftig, während ich mir wünsche, dass du einmal völlig unvernünftig bist.“ Dann küsste er sie erneut und sagte schließlich: „Vielleicht kannst du ja die Sprache lernen, dann können wir uns gegenseitig auf Italienisch verführen.“
„Wie soll ich denn dann weniger impulsiv sein?“, protestierte sie.
„Keine Angst. Ich habe über alles lange und ernsthaft nachgedacht, lang genug für uns beide. Außerdem habe ich den Plan mit deinem Bruder Reid abgesprochen. Und mit deiner Hündin!“
„Mit meiner Hündin?“
„Ich habe Basil auf Southern Cross zurückgelassen. Lavender und er verstehen sich prächtig, daher musst du dir auch keine Sorgen machen, wenn du sie für sechs Monate allein lässt.“
Annie sah ihn entgeistert an.
Theo lächelte zufrieden. „Es ist alles organisiert. Am besten, du findest dich damit ab, dass du für ein halbes Jahr mit mir nach Rom kommst. Wenn du Nein sagst, entführe ich dich einfach.“
Annie erwiderte sein Lächeln. „Das wird nicht nötig sein, Theo. Ich würde auch nach Italien schwimmen, um mit dir zusammen sein zu können.“
Am nächsten Tag trafen sie frühmorgens in Rom ein, nach einer Nacht, die wie ein Traum vergangen war. Zuerst hatten sie die Neuigkeiten Jessie McKinnon mitgeteilt und ihren Segen erhalten, dann hatten sie Annies Sachen gepackt und waren in Theos Mietwagen von Hollydean nach London gefahren. Sie hatten ein paar Stunden auf dem Flug von Heathrow nach Fiumicino, dem Flughafen von Rom, geschlafen, dann hatte sie ein Taxi zu Theos Apartment gebracht.
Endlich konnten sie ihre Koffer abstellen.
„Du bist doch sicher erschöpft“, meinte Theo.
„Ich bin viel zu glücklich und aufgeregt, um erschöpft zu sein. Schlafen kann ich ja später.“ Annie sah sich in der Wohnung um. „Das ist ja wirklich hübsch.“
Das Apartment hatte eine kleine Küche und ein großes Schlafzimmer. Es gab einen Kachelboden, Stuck an den Wänden und eine Holzdecke. Die Möbel waren schlicht, aber geschmackvoll – eine altmodische Couch und ein Holztisch mit zwei Stühlen. Auf dem Tisch stand eine Schale mit reifen Pfirsichen. Im Nebenzimmer befand sich ein großes Bett mit Eisengestell und einer weißen Überdecke.
Theo nahm Annie bei der Hand, führte sie zum Fenster und stieß die blau gestrichenen Läden auf. „Was sagst du zu der Aussicht?“
Im hellgrauen Licht des beginnenden Tages trat sie hinaus auf den Balkon mit dem schmiedeeisernen Gitter und den vielen Pflanzen. Theo hatte rosa Geranien und wilde Minze in Tontöpfen angepflanzt. In der Ferne erblickte sie eine Hügelkette mit Bäumen. Ihr Blick schweifte über die Dächer der Stadt mit den vielen Kirchen und Domen.
Ganz in der Nähe gab es eine Reihe von Apartmenthäusern. Sie wirkten sehr alt, die Wände waren in Gelb, Rot und einem hellen Grau gestrichen. Direkt unter ihr erstreckte sich ein kleiner Platz mit Kopfsteinpflaster. Tische und Stühle standen vor einem kleinen Café. Daneben sah Annie einen
Weitere Kostenlose Bücher