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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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okay?“
    „Ja, mir geht es gut.“
    „Du siehst aber nicht so aus.“ Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und strich sich mit der Hand durch das zerzauste Haar. Dann stellte sie einen Fuß auf die Stuhlkante und schlang die Arme um ihr Knie. Im Kerzenlicht sah sie unglaublich jung aus, wie die kleine Schwester, die er früher immer geneckt hatte.
    „Heute beim Abendessen hast du auch schrecklich ausgesehen“, sagte sie.
    Als er die Schulter zuckte, lächelte sie ihn an. „Dieses Gespräch klingt wie damals, als du mich zur Rede gestellt hast, weil ich wegen Theo solchen Liebeskummer hatte – nur mit umgekehrten Rollen.“
    „Unsinn, das stimmt gar nicht. Ich habe keinen Liebeskummer. Nun übertreib mal nicht, Annie. Ich brauche keinen Rat von meiner kleinen Schwester.“
    „Aber mir gegenüber kannst du doch nicht so tun, als wäre nichts.“
    Er schnitt ein Gesicht. „Mir geht’s gut. Vergiss das Ganze, und geh wieder ins Bett. In ein paar Wochen wirst du heiraten, du brauchst deinen Schönheitsschlaf.“
    Annie ignorierte diese Bemerkung und sagte dann: „Ich weiß, dass der Brief an die Kummerkastentante von Sarah Rossiter war.“
    Beim Klang von Sarahs Namen erstarrte er. „Ja, und?“
    „Dieser Mann, über den sie gesprochen hat … das warst du, stimmt’s?“
    Ohne zu antworten, begann er erneut, im Zimmer auf und ab zu gehen.
    „Ich weiß, dass dich die Geschichte sehr mitnimmt, Reid. Du warst richtig sauer auf mich, weil ich die Zeitung weggeworfen habe, und bist wütend in die Stadt gefahren.“
    „Die beiden Sachen haben nichts miteinander zu tun. Du ziehst völlig übereilte Schlüsse.“
    „Das glaube ich nicht, großer Bruder.“ Annies Stimme klang sanft, voller Besorgnis. „Es war doch immer klar, dass zwischen dir und Sarah etwas lief. Du hast zwar so getan, als wärt ihr nur Freunde. Aber jetzt … nun, offensichtlich wollte Sarah mehr, und ich … tut mir leid, ich hatte immer das Gefühl, du auch.“
    Er blieb stehen und funkelte sie an. „Nun hör schon endlich auf, Annie.“
    „Warum sollte ich? Vielleicht habe ich ja etwas übersehen. Kane und ich waren so sehr mit unseren Privatangelegenheiten beschäftigt, dass wir dich völlig vernachlässigt haben.“
    Er setzte die Tasse heftig auf der Bank ab. „Ihr müsst euch nicht um mich kümmern. Ich mag es nicht, wenn man meinetwegen so viele Umstände macht.“
    „Aber, Reid, ich weiß, dass etwas mit dir nicht stimmt.“ Annie warf die Hände in einer melodramatischen Geste hoch. „Die ganze Situation kommt mir vor wie eine Tragödie.“
    Ihre Worte trafen ihn. Sie hatte recht. Das Ganze war eine furchtbare Tragödie. Trotzdem lehnte er sich mit dem Rücken gegen den Küchenschrank, verschränkte die Arme vor der Brust und tat so, als ließe ihn das alles völlig kalt. „Du bildest dir das nur ein, Kleines. Theo hat dich in zu viele italienische Opern geführt.“
    Annie sprang auf, ging auf Reid zu und umarmte ihn. Er hatte einen Kloß im Hals, als sie sich an ihn schmiegte. Verdammt, er wollte diese Beweise von Zuneigung nicht. Er hatte genug Probleme damit, seine eigenen Gefühle in den Griff zu bekommen.
    Sie sagte: „Es ist eine Tragödie, weil Sarah ein wunderbarer Mensch ist. Du bist auch ein wunderbarer Mann, daher seid ihr beide wie geschaffen füreinander.“
    „Also bitte, Annie, nun hör schon damit auf.“ Reid machte sich ärgerlich von ihr los. „Lass mich in Frieden, und konzentrier du dich auf deine Hochzeit.“ Als sie protestieren wollte, hob er die Hand und gebot ihr zu schweigen. „Du mischst dich wirklich manchmal in Angelegenheiten ein, die dich nichts angehen. Und dies ist eine dieser Angelegenheiten.“
    Er fügte dem Ganzen noch eine Warnung hinzu. „Ich möchte nicht, dass du dich deswegen noch einmal so aufspielst. Hast du mich verstanden?“
    Sie rang nach Luft. „Aufspielst?“
    Reid stürmte aus dem Zimmer. Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte ihm Annies blasses, schockiertes Gesicht. Er hatte sie offensichtlich sehr verletzt.
    Na, großartig! Nun hatte er noch eine zweite Frau verletzt, die er liebte.

5. KAPITEL
    „Was denkst du, Sarah?“
    Annie holte ein pinkfarbenes Kleid aus einer Schachtel mit Seidenpapier und hielt es hoch. Sie hatte ihr Hochzeitskleid und die Kleider für die Brautjungfern in einem Brautladen in Rom gekauft. Sarah war an diesem Samstagnachmittag extra zu einer Anprobe nach Southern Cross gekommen.
    „Die Seide ist herrlich, und die Farbe ist auch

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