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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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Bruder Kane an der Tür, um zu verkünden, dass die Zeit gekommen war. Er reichte Annie seinen Arm. Gemeinsam mit den Brautjungfern gingen sie über die Veranda in den Garten, wo bereits ein Streichquartett spielte und die Hochzeitsgäste auf sie warteten. Sarahs Herz schlug schneller.
    Konzentrier dich auf Annie und Theo. Dies ist ihr Tag. Vergiss du-weißt-schon-wen.
    Aber diese Lektion, die sie sich selbst erteilte, half ihr nicht viel weiter. Das Bouquet aus pinkfarbenen Lilien in ihren Armen zitterte leicht, als sie die drei Männer neben Theo sah. Ihr Blick fiel sofort auf Reid, und eine Welle der Sehnsucht erfasste sie.
    Er sah einfach atemberaubend aus. So groß und männlich. Durch seine breiten Schultern und die schmale Taille kam der hervorragend geschnittene Anzug bestens zur Geltung. Sarah war tief berührt, als sie hinter Mel auf die mit Blumen geschmückte Pergola zuging, die Vic seit Monaten für Annies großen Tag vorbereitet hatte.
    Sie versuchte, nicht wieder zu Reid hinzuschauen, aber so wie eine Sonnenblume sich immer der Sonne zuwendet, suchte ihr Blick ihn. Und dann trafen sich ihre Blicke …
    Oh, Himmel! Unter dichten schwarzen Wimpern schimmerten Reids silbergraue Augen feucht, und einen schrecklichen Moment lang hatte Sarah das Gefühl, als würde sie Tränenspuren sehen.
    Wie sollte sie das Ganze nur überstehen? Auch unter den besten Umständen mussten Frauen bei Hochzeiten weinen. Alles war dazu angetan, die Gefühle anzusprechen – die himmlische Musik, die wunderschönen Blumen, die romantischen Kleider und vor allem die Liebe, die Braut und Bräutigam ausstrahlten.
    Konzentrier dich auf Annie und Theo. Bete für ihr Glück. Dies ist ihr Tag. Füll dein Herz mit Liebe und guten Wünschen für sie.
    Zu ihrer Erleichterung merkte sie gleich zu Beginn der Zeremonie, dass Annies strahlende Freude und Theos eindeutige Ergebenheit ihre eigenen albernen Befürchtungen auslöschten. Sarah war in der Lage, sich völlig auf die bewegenden Liebeserklärungen und ihr Gelübde zu konzentrieren. Sie war unendlich erleichtert, nicht weinen zu müssen. Denn wenn sie erst einmal angefangen hätte, könnte sie wahrscheinlich nicht mehr aufhören.
    Doch als sie sich später bei Reid unterhaken und mit ihm durch die Reihen der Gäste marschieren musste, kehrte ihr Unbehagen doppelt stark zurück.
    Sie hatte erwartet, dass er die Spannung durch eine humorvolle Bemerkung oder einen Witz auflockern würde, als er ihren Arm nahm. Wenigstens hatte sie gehofft, er würde lächeln. Aber er sagte nichts, und als er sie anschaute, war sie bestürzt über das Verlangen in seinen Augen.
    Eine neue Welle der Sehnsucht durchflutete sie, sie senkte den Blick. In einer Woche würde sie das Tal verlassen haben, aber ihre Gefühle für Reid waren hoffnungsloser denn je.
    Nur gut, dass der Empfang sehr formlos und entspannt verlief, wie es auf dem Land üblich war. Die Musiker spielten inzwischen populäre Melodien, und die Gäste unterhielten sich fröhlich miteinander, während im Garten und auf den Treppen der Veranda Fotos vom Brautpaar mit der gesamten Entourage geknipst wurden.
    Glücklicherweise musste Sarah nicht die ganze Zeit über mit Reid zusammen sein. Viele Leute wollten sich mit ihr unterhalten, um ihr alles Gute für ihren Umzug an die Küste zu wünschen, und sie war froh über die Ablenkung.
    Die Dämmerung brach herein, und ein ganzer Chor von Vogelstimmen erklang. Papageien flogen heimwärts durch den sich rot färbenden Himmel. Unten am Fluss zirpten die Zikaden. Im Festzelt, das jetzt von Flutlicht angestrahlt wurde, flackerten die Teelichter auf den Tischen und gaben dem Ganzen etwas Romantisches. Die Nachtluft war erfüllt vom süßen Duft der Frangipaniblüten und dem fröhlichen Gelächter der Hochzeitsgäste. Dann wurde ohne großen Aufwand ein köstliches Mahl serviert.
    Sarah, die beim Abendessen neben Reid saß, versuchte sich selbst einzureden, dass dieser Abend nicht anders sei als viele andere gesellschaftliche Zusammenkünfte, bei denen sie seine Partnerin gewesen war. Bis auf …
    Bis auf die Tatsache, dass dies das letzte Mal war. Und dieses Mal spürte sie Reids Anspannung wie nie zuvor. Von seinem Talent, anderen Menschen die Anspannung zu nehmen, war nichts mehr zu merken.
    Sie hatten Glück, dass Victoria auf der anderen Seite saß. Sie war so redselig, dass sie den ganzen Tisch mit ihren Geschichten unterhielt. Aber allzu bald waren das Essen und die Reden vorbei, und der Tanz

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