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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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hervorzuheben. Sie schaute sich angelegentlich im ganzen Zimmer um und äußerte Bewunderung für alles, was sie sah. Alles, außer Reid. Wenn sie ihn ansah, wurde ihr Blick vorsichtig und besorgt, als ob sie ihn einerseits zwar gern eingehend betrachten würde, andererseits aber auch Angst vor ihm habe.
    Reid, der immer stolz auf seine Gabe gewesen war, Menschen ihre Befangenheit zu nehmen, hatte Probleme damit, selbst über so banale Themen wie das Wetter zu sprechen. Er war erleichtert, als Annie und Mel mit Tabletts ins Zimmer kamen. Im selben Moment klingelte das Telefon.
    „Kannst du rangehen?“, fragte Annie.
    „Natürlich.“ Das Telefon stand auf einem kleinen Tisch am Ende des Zimmers. Reid ging hinüber und hob den Hörer auf. „Hallo, Southern Cross, hier ist Reid.“
    Zunächst folgte darauf nur Schweigen, dann: „Oh.“
    „Hallo?“ Er sagte es noch einmal, diesmal etwas lauter. „Hallo?“
    „Reid.“
    „Bist du das, Sarah?“ Der unerwartete Klang ihrer Stimme ging ihm durch und durch. Seit er vor einer Woche von Orion zurückgekehrt war, hatte er Sarah weder gesehen noch mit ihr gesprochen. Aber es war kaum ein Moment verstrichen, wo er nicht an sie gedacht hatte.
    „Ich … ich wollte eigentlich mit Annie sprechen“, sagte Sarah.
    „Kein Problem. Annie ist hier. Ich hole sie dir.“
    „Aber ich kann es dir genauso gut mitteilen“, sagte sie schnell.
    „Okay.“ Er versuchte, möglichst gleichmütig zu klingen. „Was ist los?“
    „Meine Versetzung ist bewilligt worden.“
    Diese Neuigkeit hätte ihn eigentlich nicht überraschen sollen, aber er war plötzlich völlig außer Atem, als ob ihn eine Faust in den Magen getroffen hätte. „Ich … ich verstehe. Das … das ist ja eine gute Nachricht. Wohin schicken sie dich?“
    „An die Sunshine Coast, zu den Alexander Headlands.“
    „Dann wirst du in der Nähe deiner Eltern sein.“ Sarahs Eltern hatten vor drei Jahren ihr Haus verkauft und waren an die Küste gezogen.
    „Ja, Mum ist überglücklich. Ich … ich werde Mirrabrook am Ende des Schuljahrs verlassen.“
    Er schluckte. „Wann … wann endet denn das Schuljahr?“
    „Eine Woche nach Annies Hochzeit.“
    Das bedeutete, in weniger als zwei Wochen würde sie weg sein.
    „Das ist ja toll. Bestimmt wird dir die Veränderung guttun. Du wirst eine Menge Spaß haben.“
    „Nun, ja.“
    „Ich werde Annie die Neuigkeit gleich mitteilen.“
    „Was für eine Neuigkeit?“, fragte Annie, die gerade Tee ausschenkte.
    Reid sah über die Schulter und stellte fest, dass alle Frauen im Zimmer – seine Schwester, Mel, Jessie und Flora – ihn anschauten. Er hielt noch immer den Hörer in der Hand und zwang sich zu einem Lächeln. „Sarahs Versetzung ist bewilligt worden.“
    „Oh, Reid“, sagte Annie mit sanfter Stimme.
    Verdammt, das Letzte, was er jetzt brauchte, war das Mitgefühl seiner kleinen Schwester. Besonders nicht vor Jessie und Flora. Er hoffte, sie bemerkten nicht, dass seine Hand leicht zitterte, als er Annie den Hörer reichte. „Hier, komm und sprich mit ihr.“
    Zu seiner Erleichterung reichte sie Flora erst eine Tasse Tee und ging dann sofort zum Telefon.
    „Hier ist Annie“, sagte er Sarah. Dann wandte er sich an die anderen Frauen. „Bitte, entschuldigt mich.“
    Mel, die Annies Rolle der Gastgeberin übernommen hatte, lächelte ihn an. „Möchtest du nicht vielleicht noch einen Tee?“
    „Nein, danke.“ Reid räusperte sich. „Ich muss mich um den Wasserstand in den Trögen für das Vieh kümmern.“ Er ging rasch aus dem Zimmer, als ob alle Höllenhunde hinter ihm her wären.
    Am anderen Ende der Leitung wurde Sarah plötzlich übel. Reid zu sagen, dass sie Mirrabrook definitiv verlassen würde, war viel schlimmer gewesen, als sie erwartet hatte.
    „Hallo, Sarah“, erklang Annies Stimme. Sarah war froh über ihre Herzlichkeit. „Kannst du einen Moment warten? Ich möchte gern vom Arbeitszimmer aus mit dir sprechen.“
    „Na klar.“
    Wenig später hörte sie wieder Annies Stimme. „Hier bin ich. Das ist viel besser. Jetzt können wir ungestört reden.“
    „Ich habe nur angerufen, um dir mitzuteilen, dass ich an die Sunshine Coast versetzt worden bin.“
    „Oh, du Glückliche! Dort ist es wunderschön. Die vielen herrlichen Strände und diese fantastischen Surfer.“
    „Ja, ich weiß. Es ist wirklich sehr schön dort.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte plötzlich Schweigen. Sarahs Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sie fuhr sich mit

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