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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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einander kühl zu.
    „Möchten Sie etwas trinken?“, erkundigte er sich.
    „Ja, danke. Eine Zitronenlimonade wäre jetzt sehr angenehm.“
    „Ich hole sie Ihnen“, bot Marsha an.
    Kane staunte zwar über ihre Bereitwilligkeit, gab ihr jedoch etwas Geld. „Danke, Marsh.“
    Während er sein Glas leerte, sagte Marsha zu Charity: „Aber ich besorge Ihnen was Besseres, einen Gin Tonic. Das trinkt ihr englischen Mädchen doch, oder?“
    „Oh.“ Charity zögerte kurz. „Nun gut, danke. Bitte nur einen kleinen.“
    Marsha ging mit schwingenden Hüften an die Theke, und das englische Mädchen sah ihr nachdenklich hinterher.
    „Setzen Sie sich da drauf.“ Kane deutete auf einen Hocker.
    Sie schob sich vorsichtig auf den Sitz und hielt die auffallend hellen Hände dezent im Schoß gefaltet. Kane hakte den Absatz des einen Reitstiefels über eine Quersprosse des Hockers und streckte das andere Bein lässig aus.
    „Wie haben Sie mich überhaupt aufgespürt?“, fragte er.
    „Ich habe mich im Postamt nach dem Weg zur Southern Cross erkundigt, und die Frau dort hat mir gesagt, dass Sie heute in der Stadt sind und ich Sie hier finden würde.“
    Das konnte er sich gut vorstellen. In dieser Kleinstadt konnte man sich nicht die Nase putzen, ohne dass es Rhonda im Postamt mitbekam und die Neuigkeit an alle und jeden weitergab.
    „Mr. McKinnon.“ Das Mädchen schlug einen entschlossenen Ton an, als wollte es ihn verhören und sich nicht nur nett mit ihm unterhalten. „Sie können mir hoffentlich sagen, wo ich meinen Bruder finde.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen um ihn. Er kann sehr gut auf sich selbst aufpassen.“
    „Aber wir haben seit über einem Monat nichts von ihm gehört, wie ich schon sagte, und Tim weiß doch, dass Vater und ich uns dann um ihn Sorgen machen. Vater ließ ihn auf die Bibel schwören, dass er uns ständig über seinen Aufenthaltsort informiert.“
    „Auf die Bibel?“ Kane hatte Schwierigkeiten, seine Überraschung zu verbergen.
    „Hat Tim Ihnen nicht erzählt, dass unser Vater Pfarrer von St. Alban in Hollydean ist?“
    „Was? Nein.“
    „Vater hat Tim den Flug von England nach Australien nur unter der Bedingung bezahlt, dass er mit uns Kontakt hält. Bis vor einem Monat hat er sich regelmäßig bei uns gemeldet, doch seitdem herrscht totale Stille.“
    „Sie brauchen sich tatsächlich keine Sorgen zu machen. Es geht ihm gut.“
    „Wissen Sie das mit Bestimmtheit?“, fragte sie aufgeregt. „Wissen Sie, wo er ist?“
    Kane zuckte zusammen. „Ich wollte nur sagen, dass Tim schwer in Ordnung ist. Er kann auf sich aufpassen.“
    „Aber er weiß sehr wenig über Australien.“
    „Da unterschätzen Sie Ihren Bruder. Während der Arbeit für mich hat er alles schnell kapiert und sich gut angepasst. Natürlich haben ihn die anderen Jungs wegen seines komischen Akzents ein wenig auf den Arm genommen, aber er ist ein guter Arbeiter und kann ausgezeichnet mit Pferden umgehen.“
    „Wohin ist er denn von hier gegangen? Wann ist er abgereist?“
    „Er ist vor ungefähr vier oder fünf Wochen abgehauen, aber ich kann Ihnen nicht sagen, wo er steckt.“
    „Sie können nicht, oder Sie wollen nicht?“
    Die blitzartige Frage brachte ihn fast aus dem Gleichgewicht, aber eben nur fast. „Ich kann es Ihnen nicht sagen“, erwiderte er entschieden. „Ich weiß nur, dass er die Gegend verlassen hat.“
    Charity runzelte leicht die Stirn. „Das kommt mir sonderbar vor. Hat Tim Ihnen gar nichts darüber gesagt, wohin er wollte und was er plante?“
    Kane zuckte die Schultern. „Das hier ist ein freies Land.“
    Sie atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Offenbar genügte ihr die Auskunft nicht.
    „Hier draußen kommen und gehen die Leute, wie es ihnen passt“, verteidigte sich Kane. „So läuft das eben bei uns. Und geht es bei Reisen letztendlich nicht darum, dass man frei ist und alles mitnimmt, was sich einem bietet?“ Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Vielleicht will Ihr Bruder endlich den Rockzipfel loslassen.“
    Daraufhin sah sie ihn finster an, entlockte ihm jedoch nur ein Lächeln.
    „Einen jungen Kerl wie Tim kann man nicht ewig an die Leine legen“, fügte er hinzu.
    „So ungefähr hat sich auch die Polizei ausgedrückt“, sagte sie ungeduldig, „aber damit finde ich mich nicht ab.“
    „Dann waren Sie also schon bei der Polizei?“
    „Natürlich, in Townsville. Sie haben zwar die Vermisstenmeldung aufgenommen, aber für meinen Geschmack haben sie viel zu

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