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Julia Collection Band 26

Julia Collection Band 26

Titel: Julia Collection Band 26 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BARBARA HANNAY
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können, suche ich jemand anderen in der Gegend, der Tim gekannt hat.“
    Sie glitt vom Hocker und wirkte leicht unsicher. Wie viel Gin hatte Marsha bloß in den Drink getan?
    „Danke für Ihre Mühe“, sagte Charity und hielt Kane die Hand hin.
    „Denken Sie an meinen Rat“, bat er. Ihre Hand fühlte sich weich und sehr zart an. „Bleiben Sie nicht hier, sondern kehren Sie an die Küste zurück, und amüsieren Sie sich ein bisschen.“
    Charity wandte sich an Marsha, die schlagartig besser gelaunt war. „Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Marsha.“
    „Mich auch, Charity“, erwiderte Marsha und winkte zum Abschied.
    Hoch erhobenen Hauptes drehte Charity sich um und ging zur Tür. Kane dachte daran, wie entschlossen sie vorhin hereingekommen war, und war alles andere als stolz darauf, dass er sie so einfach abgespeist hatte.
    Vielen Dank für nichts, Mr. McKinnon, dachte Charity und ließ sich wütend und enttäuscht im kleinen Vorraum des Pubs auf die dort stehende Holzbank sinken.
    Sie hatte den weiten Weg auf sich genommen und inständig auf Kane McKinnons Hilfe gesetzt. Aber er hatte ihr lediglich geraten, aus der Gegend zu verschwinden.
    Etwas an ihm hatte sie gestört, eine gewisse Geheimniskrämerei. War er von Natur aus zurückhaltend, oder verschanzte er sich hinter einer Mauer, weil er etwas zu verbergen hatte? Charity wurde das Gefühl nicht los, dass er ihr keinen Rat, sondern eine Warnung hatte zukommen lassen. Vielleicht waren seine Worte sogar als Drohung zu verstehen.
    An wen sollte sie sich nun wenden, da Kane McKinnon ihr nicht helfen wollte? Bei der Polizei hatte sie so gut wie nichts erreicht, und sie kannte doch niemanden. Sie war in einem Land, das so riesig und fremdartig wie der Mond war, und sie hatte keine Ahnung, was sie unternehmen sollte.
    Kane McKinnon hatte ihr einzureden versucht, Tim wäre dermaßen mit angenehmen Dingen beschäftigt, dass er einfach vergessen hatte, sich bei seiner Familie zu melden. Stimmte das? Hatte sie von ihrem Bruder zu viel erwartet? Vielleicht hatte sich der Junge Hals über Kopf verliebt. Das war zwar möglich, erklärte aber letztlich nicht sein Schweigen.
    „Ihr Tim war ein feiner Kerl.“
    Überrascht blickte Charity zu Marsha hoch. „Ach, hallo.“
    „Er war ein richtiger Gentleman“, sagte Marsha und kam näher. Ihre silbernen Ohrringe klimperten leise, wenn sie sich bewegte.
    „Haben Sie Tim gut gekannt?“
    „Gut genug.“ Marsha betrachtete sie mitfühlend und setzte sich zu ihr. „Um ehrlich zu sein, ist Kane meiner Meinung nach reichlich rau mit Ihnen umgesprungen. Immerhin sind Sie sehr weit gereist, und Sie kennen hier keine Menschenseele.“
    Charity traute ihren Ohren nicht. Damit hatte sie nicht gerechnet.
    „Kommen Sie doch mit mir“, fuhr Marsha fort, „dann unterhalten wir uns von Frau zu Frau über Ihr Problem.“
    Marsha unterschied sich wie Tag und Nacht von den Frauen, mit denen Charity befreundet war, und Kanes Freundin war der letzte Mensch, von dem sie Hilfe erwartet hätte. Sie nahm zumindest an, dass Marsha und Kane McKinnon ein Paar waren. Andererseits hatte er bestimmt viele Freundinnen. Sicher fanden ihn die meisten Frauen höchst attraktiv mit reinen leuchtend blauen Augen und dem muskulösen, schlanken Körper.
    „Wir könnten im Biergarten etwas trinken“, schlug Marsha lächelnd vor.
    „Ja, vielen Dank.“ Es wäre dumm gewesen, abzulehnen. Charity stand auf und folgte Marsha durch eine Seitentür in einen hübschen, schattigen Innenhof, der mit schwarzen und weißen Fliesen gekachelt war. Eine Pergola mit wildem Wein schützte vor der Sonnenhitze, und Hängekörbe mit Farnen schirmten den Hof nach außen hin ab.
    „Hier draußen haben wir Ruhe“, sagte Marsha mit einem Blick zu einem Paar, das weiter hinten an einem Tisch saß. Sonst waren keine Gäste da.
    „Hübsch ist das hier.“
    „Setzen Sie sich schon, ich hole uns noch was zu trinken.“
    „Lassen Sie mich bezahlen“, bat Charity und zog das Portemonnaie aus der Handtasche.
    Marsha winkte jedoch ab. „Sie übernehmen die nächste Runde“, meinte sie lächelnd.
    Charity glaubte nicht, dass sie noch eine dritte Runde schaffen würde. Schon der erste Drink hatte ziemlich stark gewirkt, doch bevor sie etwas sagen konnte, war ihre neue Bekannte bereits verschwunden.
    Marsha kam bald zurück und stieß mit Charity an. „Cheers!“
    „Cheers.“ Charity trank nur einen kleinen Schluck. „Arbeiten Sie in Mirrabrook?“
    „Aber ja. Ich

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