Julia Collection Band 27
die Hitze, die von seiner nackten Haut ausging, denn sie intensivierte ihre eigene.
Während sie zwischen feurigen Küssen nach Luft schnappten, entledigten sie sich ihrer Kleidung. Andrea hatte noch nie Sex auf dem Rücksitz eines Autos gehabt, und einen Moment lang bedauerte sie es. Zweifellos hätte sie vor zwanzig Jahren dieses unbändige Verlangen erleben sollen, sei es nun im Auto, im Bett oder gegen eine Wand gelehnt. Oh ja, sie hatte von solchen wilden Liebesspielen gehört, sie hatte sie nur selbst nie kennengelernt.
Sie presste die Fingernägel in Keiths Rücken und wand sich unter ihm, glücklich, ihn endlich Haut an Haut zu spüren. Keith stöhnte leise. Er hatte keine Kondome dabei. Warum auch? Andererseits war es ziemlich dumm, denn er hatte gewusst, dass er sich mit Andrea treffen würde, und war wegen gestern Abend ziemlich frustriert gewesen.
Er hätte vorbereitet sein müssen auf das, was jetzt geschah, nach all der Spannung, die seit dem Ball zwischen ihnen herrschte.
Aber er war nicht vorbereitet, und er würde sich lieber die Zunge abbeißen, als Andrea zu sagen, dass sie sich nicht lieben konnten. Außerdem, wäre ein Baby wirklich so schlimm? In der Vergangenheit wäre es das gewesen, aber jetzt? Außerdem hatte er vor Kurzem irgendwo gelesen, dass viele Frauen ihre Babys erst mit vierzig bekamen. Und Andrea war ja noch nicht einmal vierzig.
„Ich vergöttere … ich liebe dich“, flüsterte er.
Sie nahm seine Worte nicht richtig auf, denn sie wusste, er hatte etwas gesagt, aber sie war in einer anderen Welt, in der es nur lustvolle Gefühle gab, und sie bat ihn nicht, seine Worte zu wiederholen. Sie gab ihm alles, ihr Herz, ihre Seele, ihren Körper, ohne zu wissen, wie gefährlich es war, sich auf sensationellen Sex einzulassen.
Als er in sie eindrang, schrie sie auf. Er hielt erschrocken inne. „Habe ich dir wehgetan?“
„Nein … nein.“ Sie warf den Kopf hin und her und klammerte sich an Keith. „Hör nicht auf … bitte, hör nicht auf!“
Er versuchte, ganz besonders vorsichtig zu sein, doch es gelang ihm nicht. Nicht bei Andrea, der Frau, die er fast sein ganzes Leben lang begehrt hatte. Berauscht vor Leidenschaft, bewegte er sich immer schneller und drängender. Andrea legte die Beine um seine Hüften, um ihn noch tiefer in sich hineinzuziehen, und so benommen er auch war, hörte er doch jeden Laut, den sie von sich gab – ihr leises Keuchen ebenso bis zu ihren Schreien.
Und dann rief sie: „Oh, Keith … Keith …“, und er wusste, dass sie gleich zum Höhepunkt kommen würde. Er hielt sich mit äußerster Willenskraft zurück, und erst als sie den Gipfel erklomm, folgte er ihr. Eine kleine Ewigkeit lang hielten sie einander umklammert.
Doch irgendwann kam die Ernüchterung nach dem Rausch, und Andrea fand sich verschwitzt und erschöpft unter Keith auf dem Rücksitz seines Wagens im Royal Park wieder.
8. KAPITEL
Nachdem er Andrea abgesetzt hatte, fuhr Keith nach Haus. Zum Glück waren nur wenige Autos unterwegs, denn er konnte sich kaum auf den Verkehr konzentrieren. Die Ereignisse des Abends hatten sich in sein Gehirn eingebrannt und machten es ihm schwer, an etwas anderes zu denken. Der körperliche Effekt, den er verspürte, war überraschend und verwirrend. Nach einem solch unglaublichen Liebesakt sollte er eigentlich überglücklich und entspannt sein, stattdessen war er angespannt wie eine Feder.
Er hatte Andrea vor ihrem Haus gefragt, ob er noch mit hineinkommen könne. „Nein … bitte … heute nicht“, hatte sie gestammelt, und er war merkwürdig erleichtert gewesen. Warum er so erleichtert gewesen war, dass auch sie den Abend so schnell beenden wollte, war ihm ein Rätsel.
Etwas an seinem Verhalten war furchtbar falsch, aber was? Lag es daran, dass er Angst vor einer ernsthaften Bindung hatte? Seit Tagen hatte er nichts anderes getan, als sich den Kopf zu zerbrechen, wie er Andreas Aufmerksamkeit erringen konnte, wie er sie dazu bringen konnte, dass sie ihn wieder so sah, wie sie ihn früher gesehen hatte, und er war erfolgreich gewesen, denn sonst hätten sie sich nicht geliebt. Und jetzt, als alles so zu laufen schien, wie er es wollte, bekam er Angst?
„Absurd“, murmelte er, als er in die Garage fuhr.
Seine Beziehung zu Andrea unterschied sich von der Beziehung zu seiner geschiedenen Frau und zu denen, die er mit Frauen vor und nach seiner Ehe gehabt hatte. Eigentlich erinnerte er sich kaum an diese Frauen; sie waren einfach nicht wichtig
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