Julia Collection Band 28
hatte.“
Darauf antwortete Adam nicht.
„In Wahrheit wollte ich dich als meinen Sohn vorstellen, aber ich wusste nicht, wie du darauf reagieren würdest. Ich war ziemlich hilflos, was dich und Lissa angeht. Ich glaube, dass ich Zugang zu ihr gefunden habe, aber wir beide … Vielleicht fällt es mir schwerer, weil du mein Sohn bist und wir einander sehr ähnlich sind.“
Jared winkte ab, bevor Adam etwas sagen konnte.
„Ich weiß, ich habe diese Sache vollkommen falsch angegangen. Du musst ja meinen, ich sei nur an deinem Knochenmark interessiert und der restliche Adam Bartlett sei mir egal. Aber … die Sorge um Mark hat mich so aufgefressen, dass … Ja, vielleicht hast du Mark das Leben gerettet, und dafür werde ich dir bis zu meinem letzten Atemzug dankbar sein. Aber du bist auch ein Geschenk, Adam, ein Geschenk, das ich nicht verdiene. Du bist mein Sohn, und ich bin mächtig stolz auf dich, was du bist, wie du lebst, und das, obwohl ich die ganzen Jahre nie für dich da war.“ Er seufzte. „Ich mache das nicht besonders gut.“
„Nein, nein, gar nicht. Ich meine … du hast recht. Keiner von uns hat sich besonders geschickt angestellt. Du warst unsicher, wie du auf mich reagieren sollst, und ich bin dir nicht entgegengekommen. Dabei wäre ich sehr stolz gewesen, hättest du mich als deinen Sohn vorgestellt.“
Adam fand in Jareds Augen das gleiche Gefühl, das er empfand. Jared streckte ihm die Arme entgegen. „Von jetzt an wird jedenfalls jeder erfahren, dass du mein Sohn bist.“
Adam wusste nicht, wer den ersten Schritt tat, aber plötzlich umarmten sie sich. Und Adam kam es so vor, als hätte er endlich nach Hause gefunden.
Leicht verlegen wich Jared zurück. „Du willst zwar nichts mit Breaking News zu tun haben, aber vielleicht überlegst du es dir noch mal. Du gehörst zur Familie, und darum möchte ich, dass du bei der Sendung mitmachst.“
Zu dieser Aussprache heute wäre es nie gekommen, hätte Jared nicht den ersten Schritt getan. Adam begriff, dass er eine Menge neu überdenken musste. Er musste endlich diese Sturheit ablegen, die er ständig wie einen Schutzwall vor sich hertrug, damit niemand sehen konnte, wie es wirklich in ihm aussah. Er war weder seinem Vater noch Leigh entgegengekommen. Er hatte sich nicht eingestanden, dass er Leigh liebte. Dabei hatte er es die ganze Zeit gewusst. Seine Gefühle für sie gehörten nicht der Vergangenheit an, sie waren Gegenwart. Hätte er ihr gesagt, dass er sie liebte und sich mit ihr eine Beziehung wünschte …
War sie bereit, etwas dafür aufzugeben?
Er hatte genug Geld, um jederzeit aus der Firma auszuscheiden. Er konnte Portland verlassen und in Cleveland eine neue Firma gründen. Dann wären sie zusammen, wenn Leigh sich das wünschte. Gestern Abend hatte er gedacht, nur sein Bett wäre leer, doch das war lediglich die Spitze des Eisbergs gewesen. Sein ganzes Leben war leer ohne Leigh.
„Ich mache das Interview, wenn wir Leigh auch dafür gewinnen. Lässt sich das machen?“
„Dafür habe ich schon heute Morgen gesorgt“, erwiderte sein Vater lächelnd.
Überall waren Kameras, als Leigh den Aufenthaltsraum im zweiten Stock des Portland General Hospitals betrat. Gestern Abend hatte Jared ihr bestätigt, dass Adam hier sein würde. Auf einer behelfsmäßigen Bühne standen ein Stuhl und ein Sofa. Ein weiterer Stuhl und Kameras waren für Einzelinterviews vorbereitet worden.
Adam sah in Anzug und Krawatte einfach umwerfend aus. Er sprach grade mit dem Produzenten, es schien ein ernstes Gespräch zu sein. Sie musste unbedingt mit Adam reden, bevor das Interview begann. Sonst stand sie das hier nicht durch. Sie hatte gedacht, sie würde es schaffen, cool bleiben können, nur an die Sendung und ihren Nutzen denken, aber nachdem sie Adam jetzt gesehen hatte …
Bis zur Sendung blieb noch eine halbe Stunde. Ehe sie es sich anders überlegte, ging Leigh zu den beiden. „Entschuldigung.“
Der Produzent wandte sich an sie. „Ich muss Adam noch einige Anweisungen geben. Dann bin ich für Sie da.“
„Tut mir leid, aber ich muss jetzt unbedingt mit Mr. Bartlett sprechen. Es geht nicht um Mark“, sagte sie und sah Adam in die Augen, „sondern um uns.“
Der Produzent warf einen irritierten Blick auf die Uhr. „Fünf Minuten, nicht länger.“
„Kommst du bitte mit?“, fragte sie Adam, und er ging voraus, bahnte ihr einen Weg, führte sie den Korridor entlang und öffnete die Tür zu einer Besenkammer. Hoffentlich war das ein
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