Julia Collection Band 28
schritten. Nur Mark fehlte. Alle hofften noch immer mit ihm, mittlerweile sogar das ganze Land. Die einstündige Sendung in Breaking News hatte viele Menschen erreicht.
Dylan blinzelte Adam zu, als sie am Altar angekommen waren.
Nun würde gleich die Braut erscheinen. Adam kam es so vor, als hätte er sein Leben lang auf diesen Moment gewartet.
Und dann kam Leigh ganz in Weiß und in einem Hauch von Spitze. Sie sah wie eine Prinzessin aus. Perlen zierten das weit fallende Kleid. Die Schleppe zog sich lang hinter ihr her, doch Adam hatte nur Augen für diese wunderbare Frau, die gleich seine Frau sein würde.
Sie trug die Perlenkette, die ihre Mutter ihr zum Schulabschluss geschenkt und die den Brand überstanden hatte. Das Haar war hochgesteckt, der Schleier umrahmte sanft ihr Gesicht. Schritt für Schritt kam sie näher, und er konnte kaum den Blick von ihrem Gesicht wenden.
Und dann fiel es ihm auf. Etwas passte nicht zu diesem feierlichen Kleid, den Blumen, dem Schleier … an ihrem Handgelenk … was war das denn?
Adam traute seinen Augen nicht, als er das Armband erkannte, das er ihr vor zehn langen Jahren geschenkt hatte. Leigh hatte es die ganze Zeit aufgehoben. Sie hatte ihn die ganze Zeit geliebt.
Dylan machte einen Schritt zur Seite, als Leigh den Blumenbogen erreichte. Ihre Mutter nahm ihr den Strauß ab, küsste sie auf die Wange und lächelte Adam zu.
Er griff nach Leighs Händen und konnte sich nicht vorstellen, sie jemals wieder loszulassen. Gemeinsam hatten sie sich für eine traditionelle Trauung entschieden, nicht nur ein nüchternes Jawort auf dem Standesamt, und als er jetzt schwor, Leigh für immer zu lieben und zu ehren, wusste er, dass er sein Leben lang nur das tun wollte.
Nach der Trauung nahmen sie die Glückwünsche von ihren Freunden und Verwandten entgegen. Endlich stand auch Jared vor ihnen. Shawna und Danielle hatten sie bereits umarmt, und Chad hatte ihnen die Hände gedrückt.
Jared lächelte und sagte zu Leigh: „Meine Tochter findet eines Tages hoffentlich einen so guten Mann wie Adam.“ Er wandte sich an seinen Sohn. „Und Mark und Chad finden hoffentlich eine so schöne und mitfühlende Frau wie Leigh. Ich möchte, dass wir uns alle endlich besser kennenlernen. Vielleicht führen wir ein monatliches Familientreffen ein.“
„Möglicherweise werdet ihr uns öfter sehen, als euch lieb ist“, scherzte Adam, „besonders wenn Mark wieder nach Hause kommt.“ Noch beteten sie alle dafür, doch Adam glaubte fest daran, dass der Junge wieder vollständig gesund werden würde.
„Du wirst nicht viel Zeit haben, wenn du das Ferienlager ausbauen wirst.“
„Ich werde mir Zeit für meine Familie nehmen“, versicherte Adam.
Jared umarmte Leigh und dann auch Adam.
Lissa und Sullivan gratulierten als Nächste ganz herzlich.
Lissa lächelte strahlend. „Wann kommt ihr beide denn endlich zu uns aufs Weingut?“, fragte sie.
„Wir fliegen heute Abend erst mal für zwei Wochen nach Hawaii, um endlich Sonnenschein zu tanken“, erwiderte Adam. „Wenn wir wieder zu Hause sind, kommen wir gerne. Mit Blumenkränzen, wenn es sein muss.“
„Au ja, Blumenkränze aus Hawaii, hört sich gut an. Ich habe dich gern zum Bruder.“
Endlich waren Adam und Leigh allein, die Hochzeitsgesellschaft war schon mit einem Bus zu dem Lokal gefahren, in dem das festliche Essen stattfinden würde.
„Nun, Mrs. Bartlett, wie fühlt es sich an?“
„Wie fühlt sich was an?“
Er legte den Arm um sie und zog sie an sich. „Mit mir verheiratet zu sein.“
„Wundervoll“, versicherte sie und sah ihn mit ihren großen blauen Augen ernst und aufrichtig an.
Mehr wollte Adam nicht hören. In dem von Blumenduft erfüllten Stall küsste er Leigh. Jetzt waren sie für immer vereinigt, und das war erst der Anfang.
– ENDE –
Lynda Sandoval
Verzaubert – auf den ersten Blick
1. KAPITEL
Sam Lowery litt gewaltig unter Schuldgefühlen, als er im Wartezimmer des Portland General Hospitals saß. Er war eindeutig der schlechteste Vater, den man sich überhaupt vorstellen konnte. Wieso hatte er seine zweijährige Tochter nur in den Bürowagen auf der Baustelle mitgenommen?
Er hätte sich nicht so gegen eine Kindertagesstätte wehren dürfen. Er hätte die Aufsicht über die Kleine nicht seiner Sekretärin überlassen dürfen. Er hätte an jenem schicksalhaften Abend vor sechs Monaten nicht so lange arbeiten dürfen – doch Halt! Das gehörte schon zu einem ganz anderen Schuldkomplex.
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