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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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Auf der Kommode stand eine Vase mit Gänseblümchen.
    „Das ist so schön, dass ich nichts verändern werde“, versicherte sie.
    „Wie Sie meinen“, entgegnete er.
    Erst jetzt fiel Erin ein, dass sie aus Sorge wegen ihrer Brüder ihren kleinen Schützling noch gar nicht begrüßt hatte. „Wo ist denn Jessica? Schläft sie?“
    „Ich habe sie zu meiner Sekretärin gebracht, damit der Trubel sie nicht durcheinanderbringt.“
    „Meinen Sie denn, das war nötig? Wir sind doch sehr gut miteinander ausgekommen.“
    „Ich war mir nicht sicher und wollte kein Risiko eingehen“, erwiderte er. „Manchmal regt sie sich völlig unerwartet über etwas auf. Aber vermutlich mache ich mir einfach zu viele Sorgen.“
    „Ein Kind merkt ganz genau, ob man es gut behandelt. Sie können nur versuchen, ihr aus dem Schneckenhaus herauszuhelfen. Gehen muss sie selbst.“ Als er nichts darauf erwiderte, fuhr sie fort: „Ich freue mich jedenfalls darauf, Jessica zu sehen.“
    Sam nickte. „Ich zeige Ihnen noch den Rest des Hauses. Danach können Sie auspacken, und ich hole Jessica. Normalerweise haben Sie an Wochenenden frei, aber ich dachte, heute Abend könnten wir drei vielleicht gemeinsam essen? Dabei könnten wir über die Details sprechen, Ihre Bezahlung, Ihre Wünsche, meine Wün… äh, Vorstellungen bezüglich der Erziehung. Ich würde gerne hören, wie Sie Jess helfen wollen bei der Überwindung von … von …“
    „Trauer?“
    „Sie glauben, dass es in ihrem Alter schon Trauer ist?“
    „Aber sicher. Und das ist das Positive daran: Trauer kann man verarbeiten.“
    „Nun gut, Sie sind die Expertin, und es gefällt mir, dass Sie sich Ihrer Sache offenbar sicher sind. Bleibt es also beim Abendessen?“
    Bei der Vorstellung, mit Sam und Jessica an einem Tisch zu sitzen, bekam Erin Herzklopfen. „Sehr gern. Was soll ich machen?“
    „Sie brauchen nicht zu kochen“, wehrte er überrascht ab. „Das gehört nicht zu Ihren Pflichten. Wir bestellen einfach eine Pizza.“
    „Ach so, einverstanden, aber ich werde ja wohl für Jessica kochen müssen.“
    Er rieb sich nachdenklich das Kinn. „Ja, stimmt, aber nicht sämtliche Mahlzeiten.“
    Hatte er eigentlich eine Vorstellung, was zu den Aufgaben eines Kindermädchens gehörte? „Um welche Uhrzeit fahren Sie morgens zur Arbeit?“
    „Oh, recht früh, ungefähr um fünf.“
    „Dann braucht Jessica von mir ein Frühstück und Mittagessen. Kommen Sie zeitig genug fürs Abendessen nach Hause?“
    „Das wäre schön“, meinte er kopfschüttelnd. „Bei meiner Arbeit weiß man das nie. Ich habe Jess immer mitgenommen, und wir haben häufig unterwegs gegessen.“
    Erin hütete sich, sein bisheriges Verhalten zu kritisieren. „Eine Möglichkeit, Jessica zu helfen, besteht in einem zuverlässigen Zeitplan für Mahlzeiten, Ruhepausen und Schlafengehen. Dadurch fühlt sie sich sicherer. Sie braucht die Geborgenheit eines festen Tagesablaufs.“
    „Glauben Sie, dass sie sich jetzt nicht sicher und geborgen fühlt?“, fragte er leise.
    Erin kannte Sam noch nicht gut und blieb darum vorsichtig. Sie wollte ihn nicht beleidigen oder dadurch verprellen, dass sie zu viel an sich riss. „Nein, so war das nicht gemeint. Sie hat allerdings viel durchgemacht. Durch den Brand hat sie die Mutter verloren, und dann kam auch noch der Umzug in das neue Haus, der unregelmäßige Tagesablauf … So etwas wirkt sich auf kleine Kinder stark aus.“
    „Daran habe ich nicht gedacht“, räumte er ein.
    „Wenn ich hier bin, können Sie mir wirklich gerne alles überlassen, was mit Jess zu tun hat. Kochen gehört dazu, und ich koche gern.“
    „Möchten Sie denn abends nicht freihaben?“, fragte er. „Sie sind doch eine junge Frau und haben bestimmt viele Freunde. Und, äh, auch einen Freund?“
    „Nein, keinen Freund“, wehrte sie rasch ab und nahm sich zusammen, um nicht wie eine Dreiundzwanzigjährige zu klingen, die hoffnungslos romantisch war und rettungslos für ihren neuen Arbeitgeber schwärmte. „Ich habe meine Brüder, erinnern Sie sich?“
    Er lachte. „Wie könnte ich nicht!“
    „Sie verjagen jeden Mann in weitem Umkreis, das können Sie mir glauben. Wenn ein möglicher Verehrer die Schrecklichen Fünf sieht, ergreift er auf der Stelle die Flucht.“
    „Ihre Brüder lieben Sie eben.“
    „Und machen mit ihrer brüderlichen Liebe eine alte Jungfer aus mir.“
    „Vermutlich haben Sie bis dahin noch ungefähr ein Jahr Zeit“, erwiderte Sam lächelnd.
    Erin lachte. „Ich

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