Julia Collection Band 28
Aufräumen fertig war, kamen Ken und Donna zu Lissa und Sullivan, die bei den Eichenfässern standen.
„Die Präsentation war ein voller Erfolg“, stellte er fest, „und das verdanken wir euch beiden.“
„Danke, Dad.“ Lissa wandte sich lächelnd an Sullivan. „Ein Großteil der Anerkennung gebührt unserem Berater. Ich hätte nicht gedacht, dass er so die Ärmel hochkrempeln und selbst mit anpacken würde.“
Normalerweise überließ Sullivan die körperliche Arbeit anderen. Doch hier hatte es ihm gutgetan, Tische aufzustellen, Stühle zu tragen und all das zu tun, was für die praktische Vorbereitung des Festes nötig war. Lissas Nähe hatte so viel Energie in ihm aufgestaut, die er einfach abarbeiten musste, um nicht im Kreis zu laufen vor lauter Lust und Begierde. Darüber hinaus hatte ihm viel am Erfolg von Virgin Mist gelegen. „Lissa hat sich auch nichts geschenkt“, versicherte er.
„Ich bin euch jedenfalls sehr dankbar.“ Ken griff nach Donnas Hand. „Schatz, wollen wir schlafen gehen?“
„Ja, ich bin müde.“ Donna wandte sich an Lissa. „Begleitest du uns zum Haus?“
„Wenn Sie nichts dagegen haben“, sagte Sullivan, „würde ich gern noch etwas mit Lissa besprechen.“
„Selbstverständlich.“ Ken führte seine Frau zur Tür. „Gute Nacht.“
Sobald sie allein waren, lehnte Sullivan sich an ein Fass. „Martinellis Idee ist gut. Du solltest für das Etikett Modell stehen.“
„Ich weiß nicht“, wandte sie ein. „Ich möchte nicht, dass mein Bild auf Weinflaschen erscheint.“
„Wir sprechen nicht von einem Foto, sondern von einer Zeichnung. Du wandelst nackt durch den Nebel, aber das Haar verhüllt dich fast vollständig.“
Sie sah ihn ungläubig an. „Wenn du denkst, dass ich nackt Modell stehe, hast du den Verstand verloren.“
Na ja, er war ja auch kurz davor, den Verstand zu verlieren, wenn er diese sexy Frau nicht bald wieder in sein Bett … Stopp! Er wollte auch nicht, dass sie sich dem Maler nackt zeigte. Allein schon die Vorstellung erinnerte ihn an den aufreizenden Striptease, den sie ihm geboten hatte.
„Der Künstler kann dein Gesicht und dein Haar zeichnen und mit dem Körper einer anderen Frau kombinieren“, schlug er vor.
„Das klingt nicht schlecht.“ Lächelnd fügte sie hinzu: „Eigentlich solltest du dich bei Anthony für seine Idee bedanken.“
Nein, bei diesem Mann wollte er sich für gar nichts bedanken. „Er hat nur von deinem Gesicht gesprochen. Der Einfall mit dem Nebel und dem nackten Körper stammt von mir.“
„Dann werde ich mich morgen Abend bei ihm bedanken.“
„Wieso morgen Abend?“
„Weil er mich zum Abendessen eingeladen hat.“
Abendessen? Sullivan wurde flau im Magen. „Du hast angenommen?“
Sie verschränkte die Arme. „Ist das ein Problem?“
Höchste Zeit zum Rückzug! Er hatte keinen Anspruch auf Lissa, und daher sollte es ihn auch nicht interessieren, mit wem sie ausging. Er mochte nur den Mann nicht, das war alles. „Nein, gar kein Problem. Du kannst dich treffen, mit wem du willst.“
Sie sah ihn forschend an, als würde sie es ihm nicht glauben. „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig, oder?“
„Natürlich nicht!“
„Du magst Anthony nicht“, stellte sie fest.
„Nein.“
Ihr Duft wehte ihm entgegen, als sie näher kam. Anstatt sich zurückzuziehen, blieb er stehen. Merkte sie, dass er eifersüchtig war? Nein, das war ausgeschlossen. Martinelli erinnerte ihn bloß an den Mann, den Kristin ihm vorgezogen hatte.
Lissa legte ihm die Hand auf die Brust. „Genügt dir dieses eine Mal wirklich?“, fragte sie leise.
Davon war er überzeugt gewesen. Nein, er hatte es sogar gehofft.
„Genügt es dir ?“, fragte er.
Sie lächelte unschuldig und gleichzeitig verführerisch. „Ich hätte nichts dagegen, es noch einmal zu machen.“
Mit ihm? Oder dachte sie dabei an Martinelli? Der nicht mehr taufrische Winzer wäre sicher gern mit einer hübschen jungen Frau wie Lissa ins Bett gegangen, um sie zu ihrem ersten Höhepunkt zu bringen. Doch Sullivan wollte derjenige sein, der äußerste Lust in ihren Augen beobachtete.
Keinesfalls durfte er zulassen, dass Lissa ihren ersten Höhepunkt mit einem anderen Mann erreichte. Womöglich dachte sie dann nämlich, Anthony Martinelli wäre besser als er.
Der Stolz schaltete den Verstand aus. Sullivan nahm Lissa in die Arme und küsste sie, damit sie ihm gehörte.
Nur für heute Nacht.
8. KAPITEL
Lissa gab sich ganz der Umarmung hin und verlor sich
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