Julia Collection Band 28
in dem Kuss, so sehr sehnte sie sich nach Sullivan. Ihre Zungen spielten miteinander, und sie ließen die Hände wandern, atmeten heftiger und küssten sich noch leidenschaftlicher.
Die Hände auf ihren Po gedrückt, presste Sullivan sie gegen seine Erregung, und Lissa zeigte ihm, was sie wollte. Sie war unerfahren gewesen, doch jetzt wusste sie, wonach sie sich sehnte und was sie brauchte, um die innere Leere auszufüllen.
Tief in ihr breitete sich Wärme aus. Am liebsten hätte sie Sullivan sofort die Kleider vom Leib gerissen und sich ausgezogen, um Haut an Haut zu spüren. Vielleicht sollten sie sich gleich hier lieben. Die Vorstellung reizte sie. Außerdem hätte es viel zu lange gedauert, zum Gästehaus zu gehen. Sie wollte Sullivan. Jetzt. Sofort.
Etwas klapperte laut.
Widerwillig löste Lissa sich von Sullivan. Einer der Helfer des Partyservices hob die Pfanne auf, die er fallen gelassen hatte.
„Tut mir leid“, entschuldigte sich der junge Mann verlegen. „Ist mir aus der Hand gerutscht.“
„Macht nichts“, erwiderte Lissa, obwohl die Störung wirklich ärgerlich war.
Der arme Kerl war sichtlich verlegen, und das verstand sie nur zu gut. So heftig sollte man sich eigentlich nur küssen, wenn man sich in einem abgeschlossenen Schlafzimmer befand.
Sobald sich die Tür hinter dem Störenfried schloss, strich Sullivan sich durchs Haar. „Ich sollte dich jetzt besser zum Haus begleiten.“
„Zu deinem oder meinem?“, fragte sie und fürchtete, er könnte sie allein heimschicken.
Er seufzte. „Zu deinem. Ich habe keine Kondome mehr. Wir müssen uns mit dem Kuss begnügen, bis ich welche besorgt habe.“
„Als ich die Lichterketten in der Stadt gekauft habe, war ich auch im Drugstore – für alle Fälle.“
„Und wo hast du die Kondome versteckt?“, fragte er.
„In meinem Zimmer zwischen der Matratze und dem Unterbett.“
„Wir können uns doch nicht in deinem Zimmer lieben!“
„Da hast du recht“, entgegnete sie. „Aber ich konnte ja nun schlecht heute Abend Kondome mit mir herumschleppen. Ich wusste gar nicht, ob wir sie brauchen würden.“
„Wir werden sie brauchen“, versicherte er und strich ihr über die Wange. „Du holst die Kondome, und ich rasiere mich. Diesmal möchte ich keine Spuren auf deinem Gesicht hinterlassen.“
„Es hat nicht wehgetan“, erklärte sie. „Auch nicht die Spur an meiner Brust.“
Sachte ließ er ihr Haar durch die Finger gleiten. „Trotzdem werde ich diesmal vorsichtig sein. In jeder Hinsicht.“
Er führte sie aus der Weinkellerei und warte, bis sie die Lichter ausgeschaltet und abgeschlossen hatte. Eine Eule schrie, als sie in Richtung Haus gingen, und es roch nach Erde und Blättern. Sterne funkelten am Himmel.
Unter einem Baum mit glitzernden Lichterketten blieb Sullivan stehen. „Verrate mir etwas. Hast du die Kondome gekauft, weil du mich wieder verführen wolltest?“
„Du hast mich zuerst geküsst“, hielt sie ihm vor. „Ich wollte nur vorbereitet sein.“
„Dafür bin ich dir sehr dankbar“, beteuerte er. „Komm, beeilen wir uns.“
Sie beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. „Gute Idee.“
Gemeinsam überquerten sie die Brücke und den Rasen. Vor ihrer Veranda blieb Lissa stehen. „Ich warte im Haus, bis ich sicher bin, dass meine Eltern schlafen.“
„Ist gut.“ Sullivan sah ihr nach, als sie das stille Haus betrat. Ihm war es recht, dass ihre Beziehung geheim blieb. Dadurch würde es keine Probleme geben, wenn er das Weingut erst wieder verließ.
Sullivan drehte sich um und ging zum Gästehaus, in dem er auf Lissa warten wollte, bis sie zu ihm kam – wie eine Jungfrau im Nebel.
Eine Stunde später überquerte Lissa die Brücke zum Gästehaus. Das Kleid hatte sie gegen Pyjamashorts eingetauscht, dazu trug sie ein weites T-Shirt.
Wegen der kühlen Nachtluft hatte sie sich auch für einen Bademantel entschieden. Als sie sich dem Gästehaus näherte, wäre sie beinahe umgekehrt, um sich doch noch etwas Reizvolleres anzuziehen.
Sanftes Licht brannte hinter dem Fenster. Lissa klopfte nicht, sondern trat einfach ein. Kerzen flackerten auf dem Tisch. Im Kamin brannte ein Feuer. Aus den Lautsprechern erklang leise Musik.
Sullivan saß im Wohnraum auf dem Sofa, sah ihr lächelnd entgegen und trug nur die Hose. Kein Hemd, keine Schuhe.
Sie strich das Haar zurück und war plötzlich wieder nervös.
„Willst du dich an den Kamin setzen?“, fragte er, stand auf und griff nach ihrer
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