Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
Vom Netzwerk:
in den Markt eingestiegen, und der Rest ist Geschichte, wie man so sagt.“
    „Dylan Montgomery war dein Zimmernachbar auf dem College?“
    „Ja, und heute ist er unser Mann für die Öffentlichkeit. Er lässt sich fotografieren und gibt Interviews. Außerdem leitet er unsere Finanzabteilung.“
    „Und du arbeitest sozusagen im Verborgenen“, fügte sie hinzu, weil er schon damals still und verschlossen gewesen war.
    „Ich mag die öffentliche Aufmerksamkeit ungefähr so sehr wie Krankenhäuser und Ärzte.“
    „Der Arzt, dessen Bemerkungen du nach dem Tod deiner Schwester aufgeschnappt hast …“
    „… war ein gefühlloser Mistkerl! Ich weiß noch genau, was er sagte. ‚Wir hätten mit ihr keine Zeit verschwenden sollen. Ich wusste gleich, dass da nichts mehr zu machen ist.‘ Auch ein Siebenjähriger hat das genau verstanden.“
    „Du bist noch immer verbittert.“
    „Nein, Leigh. Ich weiß nur, wem ich vertrauen kann und wem nicht. Heute bin ich bloß hier, weil die hauchdünne Möglichkeit besteht, dass ich Mark Cambry das Leben retten kann. Also, machen wir weiter!“
    Leigh hätte ihm gern erklärt, warum sie damals die Beziehung zu ihm abgebrochen hatte. Sie wollte, dass er sie verstand. Das war im Moment jedoch unmöglich. Sie musste ihm in knappen Worten erklären, was auf ihn zukam, und ihn dann ins Labor bringen.
    Möglichst sachlich informierte sie Adam über das Prozedere und ging eine halbe Stunde später mit ihm zu den Aufzügen.
    „Ich finde den Weg ins Labor auch allein“, bemerkte er.
    „Das glaube ich dir gern, aber das gehört heute zu meinen Aufgaben.“
    Schweigend warteten sie auf den Aufzug.
    „Du arbeitest mit Kindern?“, fragte Adam nach einer Weile.
    „Ja, und es gefällt mir. Das wird mir fehlen, wenn ich im Juni an die Universität gehe.“
    „An welche?“
    „Case Western in Cleveland.“
    Die Aufzugstüren öffneten sich. Leigh und Adam fuhren ins Erdgeschoss hinunter und gingen zum Labor.
    „Das gibst du einfach an der Anmeldung ab“, sagte Leigh und reichte Adam einen Stapel Formulare. „Ich werde verständigt, sobald du fertig bist. Normalerweise warten wir mit den Röntgenaufnahmen und der allgemeinen Untersuchung, bis die Ergebnisse vorliegen. Mr. Cambry bezahlt jedoch alles, und es soll möglichst schnell ablaufen, sofern du spenden kannst.“
    „Nein, nicht er wird bezahlen, sondern ich.“
    „Hier steht doch …“
    „Es ist mir egal, was in den Unterlagen steht. Sorge dafür, dass es geändert wird. Ich bezahle die Tests.“
    Sie sah ihm deutlich an, wie ernst es ihm war. In diesem Punkt ließ er nicht mit sich handeln. Darüber musste sie allerdings mit Dr. Chambers sprechen, weil nur er das entscheiden konnte. Jetzt nickte sie bloß.
    Adam öffnete die Tür und betrat das Labor.
    Drei Stunden später holte Leigh ihn bei Dr. Mason ab. Bestimmt war es Adam schwergefallen, sich von Ärzten untersuchen zu lassen. Damals hatte er ihr erzählt, wie Delia mit einem Krankenwagen hierhergebracht worden war. Der Siebenjährige hatte gesehen, wie sich das Notfallteam um Delia kümmerte. Seine Schwester war an Schläuche angeschlossen und künstlich beatmet worden. Auf ein Kind hatte das natürlich erschreckend gewirkt. Ihm waren sämtliche Mitarbeiter des Krankenhauses als gefühllose Personen erschienen, die nur rein mechanisch arbeiteten. Und dann hatte er auch noch die gefühllose Bemerkung des Arztes gehört.
    Auf seinem Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck, als er das Jackett anzog und auf seine Uhr sah.
    „Hast du jetzt noch einen Termin?“, fragte sie und hoffte, dass es nicht so war. Wie gerne wäre sie jetzt mit ihm Kaffee trinken gegangen. Wie gerne hätte sie ihm erklärt, warum sie ihm vor zehn Jahren diesen Abschiedsbrief geschrieben hatte. Wie gerne …
    „In einer Viertelstunde bekomme ich einen wichtigen Anruf auf mein Autotelefon. Wenn das also alles war an Tests, dann würde ich jetzt gerne gehen.“
    Schweigend liefen sie zum Ausgang der Klinik. Draußen angekommen, holte Adam tief Luft und hielt das Gesicht der hell scheinenden Märzsonne entgegen. „Ich weiß nicht, wie du hier arbeiten kannst. Alles ist so … so …“
    „Steril?“, warf sie ein, um ihm ein Lächeln zu entlocken.
    Er lächelte zwar nicht, sah aber wenigstens nicht mehr ganz so grimmig drein. „Das war eigentlich nicht das Wort, das ich gesucht habe.“
    „Mark ist ein toller Junge, Adam“, sagte sie, um das Thema zu wechseln. „Als er das letzte Mal auf unserer

Weitere Kostenlose Bücher