Julia Collection Band 28
Irgendwie war sie sogar erleichtert, dass das Telefon geklingelt hatte. Angesichts ihrer Vergangenheit sollte es zwischen Adam und ihr eigentlich nur zu Sex kommen, wenn sie sich beide sicher waren, es hinterher nicht zu bereuen. Und sie für ihren Teil war sich da eben keineswegs sicher.
Adam hatte aus dem Küchenfenster geblickt und drehte sich nun um. „Okay, bringen wir es so schnell wie möglich hinter uns.“
„Bist du dir sicher, dass du es durchziehen willst?“
„Ich habe doch gar keine andere Wahl, als Mark zu helfen. Ich würde ihn gerne anrufen, um ihm von den Neuigkeiten zu berichten.“
„Zuerst musst du dein Einverständnis zur Knochenmarksentnahme unterschreiben. Vorschrift.“
„Gut, dann machen wir das eben zuerst.“
Leigh sah auf die Uhr. „Es ist fast acht. Jetzt ist niemand mehr im Krankenhaus.“
„Hast du nicht gesagt, dass es möglichst schnell gehen sollte?“
„Allerdings.“ Sie überlegte. „Ich rufe Dr. Chambers an. Wenn du noch heute Abend unterschreibst, könnten wir Mark morgen früh ins Krankenhaus bringen.“
Der Anruf bei dem Chefarzt fiel kurz aus. Er war einverstanden, im Krankenhaus auf Adam zu warten und die nötigen Papiere vorzubereiten.
„Dr. Chambers ist bereit“, erklärte sie Adam. „Du kannst noch heute Abend dein Einverständnis unterschreiben.“
„Gut. Danach informieren wir die Cambrys. Und du, bist du auch bereit?“
Adams Blick verriet, dass er sich nur zu genau daran erinnerte, was zwischen ihnen vorgefallen war. Doch sein Verhalten sprach eine andere Sprache: Er tat so, als wäre nichts passiert. Was vielleicht auch besser war. Vorerst mussten sie sich ohnedies um Mark kümmern. Und nicht um sie beide. Wenn dieses ‚beide‘ überhaupt noch existierte.
„Ich ziehe mir nur etwas an und hole mir eine Jacke“, erwiderte Leigh und eilte zum Schlafzimmer. Wie gerne hätte sie gewusst, was Adam jetzt dachte.
7. KAPITEL
Das kalte Neonlicht im Krankenhaus weckte bei Adam hässliche Erinnerungen. Er ging mit Leigh den Flur entlang in Richtung Konferenzraum. Die Tür stand offen. Drinnen warteten Dr. Chambers und Marietta.
„Mit Ihnen habe ich nicht gerechnet“, sagte Leigh etwas überrascht zu Marietta.
Die zuckte mit den Schultern. „Dr. Chambers wollte mich dabeihaben, falls Adam noch Fragen zum Prozedere einfallen. Ich werde die Einverständniserklärung Schritt für Schritt mit ihm durchgehen“, erklärte sie lächelnd.
Dr. Chambers schüttelte Adam die Hand. „Mr. Bartlett, ich schätze Ihr Verhalten. Es gibt nicht viele Menschen, die bereit sind, ein bisschen Knochenmark zu spenden.“
„Ja, es ist in der Tat schwierig, Leute dafür zu gewinnen“, bestätigte Leigh.
Die vier setzten sich. Adam wandte sich an Marietta. „Hoffentlich haben wir nicht Ihre Pläne für den Abend durchkreuzt. Wir hätten ja auch bis morgen warten können, aber ich möchte Mark und seine Familie so schnell wie möglich verständigen. Und wie Lei… Miss Peters sagte, darf die Familie erst davon erfahren, wenn ich mein Einverständnis formell bekundet habe.“
„Gut aufgepasst, Mr. Bartlett. Aber keine Angst, Sie haben meine Pläne für heute Abend nicht zerstört. Es sei denn, Sie nennen Abendessen mit meiner Katze einen Plan.“ Sie machte eine kurze Pause, in der sie ihm ihr schönstes Lächeln zeigte. „Okay, dann lassen Sie uns anfangen mit den Formalitäten.“
Eine halbe Stunde später hatte Marietta ihm alles erklärt, und Adam unterschrieb. Innerhalb von nur neun Tagen hatte sich sein Leben drastisch verändert. Er kannte seinen leiblichen Vater, wusste von einer Zwillingsschwester und würde seinem Halbbruder das Leben retten.
Nicht zu vergessen Leigh. Sie weckte in ihm wieder Sehnsucht und Wünsche, die er längst begraben hatte.
Die Runde verabschiedete sich. Zuletzt gab Dr. Chambers Adam die Hand.
„Wir würden jetzt gerne zu Jared und seiner Familie fahren, um ihnen die gute Nachricht persönlich mitzuteilen“, sagte Adam. „Geht das in Ordnung?“
„Selbstverständlich. Wenn Jared noch Fragen hat, kann er sich ja gleich an Leigh oder morgen an mich wenden. Richten Sie ihm aus, dass ich ihn morgen früh anrufe.“
Zwanzig Minuten später ließ Jared Adam und Leigh in sein Haus. „Gibt es etwas Neues?“, fragte er besorgt.
„Allerdings“, bestätigte Leigh, weil Adam schwieg. „Adam hat das beste Knochenmark, das Mark nur bekommen kann.“
Adam dachte in diesem Moment nur daran, dass die Tests auch bestätigt
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