Julia Collection Band 28
hatten, dass er eindeutig Jareds Sohn war.
„Ich habe schon nicht mehr zu hoffen gewagt“, gestand Jared, lächelte erschöpft und ließ die beiden eintreten. „Ich hole Danni.“
„Ist Mark noch wach?“, fragte Adam.
„Ich weiß nicht, aber Shawna ist gerade bei ihm“, erwiderte Jared. „Wenn Sie es ihm selber sagen wollen, gehen Sie ruhig hinauf.“
Die Tür von Marks Zimmer war nur angelehnt. Adam drückte sie ganz auf. Shawna saß neben dem Bett und las aus einer Zeitschrift vor. Der Junge schien zu schlafen.
„Er ist gerade eingeschlafen“, sagte Shawna, als sie Adam sah, und kam zur Tür.
„Ich will ihn nicht wecken, aber ich habe gute Neuigkeiten“, erwiderte er lächelnd.
„Du kannst spenden?“, fragte Shawna hastig.
„Ja. Ich habe schon alle Papiere unterschrieben, und Dr. Chambers ruft morgen deinen Dad an.“
„Ich kann es kaum glauben!“ Sie drückte Adams Arm. „Du bist also tatsächlich mein Bruder.“
„Bin ich“, bestätigte er lächelnd.
„Du glaubst nicht, wie ich auf diese Testergebnisse gewartet habe.“
Ja, dieses Mädchen erinnerte ihn in vieler Hinsicht an Leigh, wie sie als Schülerin gewesen war. „Mir ist es genauso gegangen. Eigentlich sollten wir jetzt alle feiern, aber es ist nur ein Etappensieg. Noch liegt ein langer Weg vor uns.“
„Ich bleibe bei Mark, damit ich es ihm sagen kann, falls er später aufwacht“, erklärte Shawna. „Dann schickt er dir sicher gleich eine E-Mail.“
„Und ich antworte sofort, weil ich heute Nacht sowieso kaum viel schlafen werde.“
Shawna umarmte ihn und drückte ihn fest an sich. „Danke! Danke für alles! Bester Bruder von allen!“
Adam fehlten die Worte. Darum drückte er Shawna stumm an sich.
„Schade, dass Chad nicht hier ist. Seit Mark so schwer krank ist, hängt er meistens mit seinen Freunden herum.“
„Vielleicht ändert sich das jetzt wieder.“
„Wir werden sehen.“
Nachdem das Mädchen zum Bett zurückgekehrt war, ging Adam nach unten und hörte Stimmen aus der Küche. Als er nur Danielle und Leigh am Tisch sitzen sah, war er enttäuscht, aber auch erleichtert. In Jareds Gegenwart fühlte er sich stets befangen.
„Jared macht einen Spaziergang“, erklärte Danielle. „Diese ganze Sache mit Mark und Ihnen hat ihn sehr mitgenommen. Denken Sie bitte nicht, er wäre Ihnen nicht dankbar. Ohne Sie …“ Die Stimme versagte ihr. „Ich weiß nicht, was wir dann machen sollten. Geben Sie meinem Mann ein wenig Zeit, sich seinen Gefühlen zu stellen.“
Adam setzte sich an den Tisch. „Shawna hat erwähnt, dass Chad viel Zeit mit Freunden verbringt. Ich würde ihn gern kennenlernen.“
„Sie werden ihn auf alle Fälle spätestens auf Shawnas Geburtstagsparty treffen.“
„Sie geben die Party trotz allem?“, fragte Adam.
„Selbstverständlich. Mark wird im Krankenhaus sein, und ich werde so viel Zeit wie möglich bei ihm verbringen. Ich muss aber auch für meine Tochter da sein. Und wenn die Chemotherapie beginnt, darf ich zwar im Krankenhaus sein, aber nicht in Marks Zimmer. Er braucht dann absolute Ruhe. So wollen es die Ärzte.“
„Bevor die Chemo beginnt, wird Mark sicher noch ausgiebig untersucht werden“, bemerkte Leigh. „Ich werde jedenfalls immer in der Nähe sein, wenn Sie oder Mark mich brauchen.“
„Danke.“ Danielle wischte eine Träne aus dem Augenwinkel. „Doch jetzt haben wir wirklich genug über uns gesprochen, Adam. Ich möchte mehr über Sie erfahren, Adam. Hoffentlich kommt Lissa rechtzeitig zu Shawnas Party zurück. Es wäre wirklich schön, wenn Sie Ihre Schwester und Sullivan kennenlernen.“
„Wohin haben Lissa und Sullivan ihre Hochzeitsreise denn gemacht?“
„Nach Schottland. Ich glaube, sie werden Donnerstag oder Freitag zurückerwartet. Bestimmt freut sie sich, wenn Sie anrufen.“
Adam fragte sich, ob sein Vater wusste, was für einen Schatz er an Danielle hatte. Eine derart freundliche, positiv eingestellte Frau traf man selten.
„Mark hat mir von Ihrer Software-Firma und den Programmen erzählt, die Sie ihm geschenkt haben“, fuhr sie fort. „Ich habe das Spiel mit den Dinosauriern ausprobiert. Ein lustiges Spiel, wirklich. Und sehr kindgerecht.“
Während er sich mit Danielle über seinen beruflichen Werdegang unterhielt, warf Adam immer wieder einen Blick zu Leigh. Sie war schweigsam, seit sie die Wohnung verlassen hatten. Er konnte es ihr nicht verdenken. Sobald sie wieder alleine waren, müssten sie unbedingt darüber reden, was da
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